Pamela Geller
Pamela Geller (* 14. Juni 1958 in Hewlett Harbor, New York)[1] ist eine US-amerikanische Bloggerin, Autorin, politische Aktivistin und Kommentatorin.[2] Sie ist hauptsächlich bekannt für ihre Aktivitäten gegen den Islam. Dazu gehört das Engagement gegen den Bau eines islamischen Gemeinschaftszentrums nahe dem ehemaligen Gelände des World Trade Center.[3] Sie erklärte, ihre Bloggeraktivitäten und Kampagnen in den USA richteten sich gegen eine „schleichende Scharia“. Geller wird nicht nur als eine Kritikerin des Islamismus beschrieben,[4] sondern bezeichnet sich auch selbst als seine Gegnerin und islamfeindlich.[2]
Leben
Geller war in den 1980ern Finanzanalystin für die Daily News.[5] Danach war sie von 1989 bis 1994 Mitverlegerin des New York Observer.[6] In einem Interview mit der Village Voice gab sie bekannt, dass sie ihre politische Aktivität wegen der Terroranschläge am 11. September 2001 angefangen habe.[7] Sie schuf 2004 einen Blog mit dem Namen Atlas Shrugs. Der Blog bekam tausende Leser, als Geller die Mohammed-Karikaturen dort veröffentlichte, was viele Zeitungen nicht taten.[2]
Auf der Conservative Political Action Conference (CPAC) im Jahre 2010 sprach Geller über ihre Sichtweise des Dschihad und kritisierte den Bericht des Pentagons zum Amoklauf in Fort Hood.[8] Geller sprach vier Jahre lang regelmäßig auf der CPAC, ihr wurde jedoch im Jahre 2013 verboten, dort weiter aufzutreten.[9]
Sie ist eine Unterstützerin der English Defence League (EDL).[10] Ihr wurde jedoch verboten, Großbritannien zu betreten.[11] Als Grund für das Verbot wurden vom Innenministerium Zitate von ihr angegeben wie: „Al-Qaida ist eine Manifestation des gläubigen Islam.“[12]
Ansichten
Geller publiziert vor allem über ihren Blog Atlas shrugs, deren Titel sich an den Roman der Autorin Ayn Rand Atlas Shrugged anlehnt. Zudem arbeitet sie mit Robert Spencer auf seiner Website Jihad Watch zusammen. 2010 war sie Mitbegründerin der anti-islamischen Organisation Amerikanische Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI). Sie gilt als eine der einflussreichsten Aktivisten der islamophoben Szene in den Vereinigten Staaten.[13]
Geller warnt mit ihrer Organisation vor einer vermeintlichen Islamisierung Amerikas und hält den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama für einen Muslim, der die USA zerstören wolle.[14] Sie spricht sich öffentlich gegen Islamismus aus.[15] Sie sagt von sich, dass sie kein Problem mit dem Islam habe, sondern mit Islamismus.[2] Nachdem sie ihre antidschihadistischen Ansichten auf Plakaten verbreitet hatte, wurde ihr vom Council on American-Islamic Relations antimuslimischer Rassismus vorgeworfen.[16] Sie wiederum sagte, dass sich die Plakate nicht gegen alle Muslime richteten, sondern nur gegen die Terroristen.[17] Gerne zitiert Geller Recep Tayyip Erdoğan, um ihre Ansichten zu untermauern.[18] Sie behauptete auch, dass der Islam „die antisemitischste, genozidalste Ideologie“ sei.[19][20][21][22]
2014 ließ sie im Rahmen einer Kampagne auf 20 Busse der Washingtoner Verkehrsbetriebe das Foto eines 1941 stattgefundenen Treffens zwischen Mohammed Amin al-Husseini und Adolf Hitler drucken, verbunden mit der Aufforderung, alle Finanzhilfen an mehrheitlich islamische Länder einzustellen, und der Feststellung, dass „islamischer Judenhass“ im Koran gründe. Kritisiert wurde diese Kampagne, beispielsweise vom Council on American-Islamic Relations, als „Propaganda“, die selbst Hass schüre.[23]
Geller versteht sich als Zionistin[2][24] und appellierte über den religiös-zionistischen Sender Arutz Scheva in einem Aufruf an Israel in Bezug zum Nahostkonflikt mit den Worten:
Anfang Mai 2015 war eine Veranstaltung in Garland bei Dallas in Texas der von ihr mitbegründeten Organisation AFDI, in der Mohammed-Karikaturen gezeigt und auch Geert Wilders als Gastredner eingeladen wurde, Ziel eines Anschlags. Ein Wachmann wurde dabei verletzt, die Angreifer wurden getötet.[26]
Stop Islamization of America
Geller ist Mitgründerin von Stop Islamization of America.[27] Diese Organisation wurde sowohl von der Anti-Defamation League als auch dem Southern Poverty Law Center (SPLC) als antimuslimische Hassgruppe verurteilt.[28][29] Geller selber bezeichnet das SPLC als „linksextreme“ Organisation.[30]
Geplanter Mordanschlag
Im Juni 2015 griff Usaama Rahim, ein in Boston lebender Anhänger des Islamischen Staates, mehrere Polizisten mit einem Messer an, die ihn verhaften wollten. Er war seit einigen Tagen überwacht worden, weil er drei Messer über Amazon gekauft hatte und Propaganda des Islamischen Staates verbreitet hatte. Bei der Überwachung wurde ermittelt, dass er und sein Neffe David Wright geplant hatten, Geller wegen ihrer anti-islamischen Haltung durch Köpfen zu ermorden. Da sich dies als zu schwierig erwies, hatte Rahim beschlossen, stattdessen einen Polizisten zu ermorden. Während der Auseinandersetzung mit der Polizei wurde Rahim erschossen. Wright und ein weiterer Mann, Nicholas Rovinski, wurden einige Tage später verhaftet und wegen Verschwörung und Unterstützung einer terroristischen Organisation angeklagt. Rovinski bekannte sich im September 2016 schuldig und sagte gegen Wright aus, wodurch er zu relativ milden 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Wright wurde im Dezember 2017 zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt.[31]
Weblinks
- Pamela Geller (englisch)
- Literatur von und über Pamela Geller in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Pamela Geller in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- U.S. Public Records Index Vol 1 & 2 (Provo, UT: Ancestry.com Operations, Inc.), 2010.
- Barnard, Anne; Feuer, Alan (October 8, 2010). „Outraged, and Outrageous“. The New York Times.
- Linda Milazzo: Jewish Federation Puts Kibosh On Extreme Islamophobe Pamela Geller. In: AlterNet. 25. Juni 2012 (Online [abgerufen am 28. September 2012]).
- Terry Davidson: York Regional Police threaten rabbi’s role as chaplain over Pamela Geller speech. In: Toronto Sun. 1. Mai 2013 (Online [abgerufen am 5. Mai 2013]).
- Daniel Burke: Pamela Geller, ‘Queen Of Muslim Bashers’, At Center Of N.Y. ‘Mosque’ Debate. In: The Huffington Post. Religion News Service, 25. Mai 2011, abgerufen am 12. Januar 2012.
- New Editor Named for Observer. In: The New York Times. 10. Mai 1994, abgerufen am 14. September 2010.
- Greg Howard (November 28, 2012). Pamela Geller’s War Village Voice. “The 9/11 attack was the most evil thing Geller could imagine. She felt we were at war with a group of people who played by a different set of rules. Savages. She had to do something. So she learned about Islam, jihad, and sharia, the religion’s code of law. Growing up, she was largely apolitical but always championed women’s rights. She was particularly disturbed by women under sharia who were treated as second-class citizens. She read about women and young girls alike being beaten, raped, murdered. But the more she studied the religion, the more social issues took a backseat to her belief that Islam itself needed to be defeated.”
- Judson Berger: CPAC Session on Jihad, Free Speech Attracts Complaints. Fox News. 7. April 2010. Archiviert vom Original am 24. Juni 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 12. Oktober 2010: „When nowhere in that document was Islam or Jihad mentioned, then Houston, we have a problem. People need to understand what is the motivation.“
- Alex Seitz-Wald: Anti-Muslim activist Pam Geller turned away from CPAC. In: Salon. 4. März 2013 (Online).
- Mark Townsend: English Defence League forges links with America’s Tea Party. In: The Observer. 10. Oktober 2010, abgerufen am 28. Februar 2014.
- Kevin Rawlinson: Anti-Ground Zero Mosque campaigners Pamela Geller and Robert Spencer barred from entering Britain to speak at an EDL rally. In: The Independent. London 26. Juni 2013 (Online).
- American right-wing activists banned from entering UK. In: 4 News. UK 26. Juli 2013 (Online [abgerufen am 21. Dezember 2013]).
- Christina Hebel: Anti-Islam-Aktivistin Pamela Geller: Voll auf Hass. Spiegel Online, 4. Mai 2015.
- Vereitelter Terroranschlag in Texas: Ermittler vermuten islamistischen Hintergrund. Spiegel Online, 4. Mai 2015.
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- Terry Davidson: York Regional Police threaten rabbi’s role as chaplain over Pamela Geller speech. In: Toronto Sun. 1. Mai 2013 (Online [abgerufen am 5. Mai 2013]).
- Bart Jones: Blogger involved in 'Ground Zero mosque' controversy to speak in Great Neck. In: Newsday. 8. April 2013, abgerufen am 21. Februar 2014.
- Charles Jacobs: Pamela Geller, Jewish heroine. (Nicht mehr online verfügbar.) In: The Jewish Advocate. 10. Mai 2013, archiviert vom Original am 12. Juli 2013; abgerufen am 17. Juli 2013. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- April Fehling: New Yorkers Rush By As Embattled Anti-Jihad Ads Hit The Subway. In: NPR. 24. September 2012 (Online).
- Call a Terrorist a 'Savage'? How Uncivilized, An anti-jihad message is 'hate speech’ by today’s topsy-turvy standards. In: Wall Street Journal. 1. Oktober 2012 (Online).
- Hannah Thomas-Peter: Anti-Jihad Adverts To Run In New York Subway. In: Sky News. 20. September 2012 (Online).
- Pamela Geller: „This Is a Clash of Civilizations“. In: PBS. 27. September 2011 (Online).
- NY Times Con Job: „Daisy Khan Had Never Seen So Many Jews In Her Life.“. atlasshrugs.com. 14. November 2010. Archiviert vom Original am 26. November 2013. Abgerufen am 2. März 2014.
- Under tight security, Geller addresses crowd of hundreds at Chabad. theislandnow.com. 15. April 2013. Archiviert vom Original am 16. April 2013. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 2. März 2014.
- Confronting Pamela Geller (Updated With Response). huffingtonpost.com. 13. Juli 2012. Abgerufen am 2. März 2014.
- Confronting the #Huffington Post. pamelageller.com. 16. Juli 2012. Abgerufen am 2. März 2014.
- Samuel Jackisch: Im „Hitler-Bus“ durch Washington. (Memento vom 30. Mai 2014 im Internet Archive) tagesschau.de, 28. Mai 2014
- Anti-Muslim activist barred from speaking at Jewish Federation headquarters. In: Jewish Journal. 25. Juni 2012. Abgerufen am 4. Februar 2013.
- Pamela Geller, Eliza Saxon: Op-Ed: Indomitable Israel. Arutz Sheva, 11. Mai 2008, abgerufen am 14. September 2010.
- Anschlag in Texas: Tote bei Angriff auf Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen. Spiegel Online, 4. Mai 2015
- John K. Press: A Plan to Stop the Islamization of the World is at Hand. In: American Thinker. 16. September 2012. Abgerufen am 24. März 2014.
- „Backgrounder: Stop Islamization of America (SIOA)“ (Memento des Originals vom 2. Mai 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Extremism. Anti-Defamation League. 26. März 2011 [26. August 2010]. Abgerufen am 16. Februar 2012.
- Eric Lach: Pam Geller On ‘Hate Group’ Label: ‘A Badge of Honor’. Talking Points Memo, 1. März 2011; abgerufen am 16. Februar 2012.
- Corky Siemaszko: Southern Poverty Law Center lists anti-Islamic NYC blogger Pamela Geller, followers a hate group. In: Daily News. New York 25. Februar 2011 (Online [abgerufen am 25. Februar 2011]).
- ISIS ‘Soldier’ David Wright Who Tried to Kill Pamela Geller And ‘Take Down’ U.S. Government Gets 28 Years. Newsweek online, 19. Dezember 2017; abgerufen 21. Dezember 2017