Ouro Guélédjo
Ouro Guélédjo (offizielle Schreibweise;[1] auch Ouro Guéladio) ist eine Landgemeinde im Departement Say in Niger.
Landgemeinde Ouro Guélédjo | |||
---|---|---|---|
| |||
Koordinaten | 13° 6′ N, 2° 1′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Niger | ||
Tillabéri | |||
Departement | Say | ||
Einwohner | 25.813 (2010) |
Geographie
Ouro Guélédjo liegt am Übergang der Sahelzone zur Großlandschaft Sudan. Südlich des Orts befindet sich das Flussbett des Goroubi, eines Nebenflusses des Niger. Das Gemeindegebiet ist in 22 administrative Dörfer und 36 Weiler gegliedert.[2] Der Hauptort der Landgemeinde ist das administrative Dorf Guéladio (auch Guéladjo).[3] Ouro Guélédjo grenzt im Süden an den Nachbarstaat Burkina Faso. Die Nachbargemeinden in Niger sind Bitinkodji im Norden, Say und Tamou im Osten sowie Makalondi und Torodi im Westen.
Geschichte
Bei Ouro Guélédjo befindet sich eine archäologische Fundstätte. Hier wurden Eisenschmelzvorrichtungen mit großen, abgerundeten Schlackebrocken entdeckt.[4]
Der Ort wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Kindern von Mohamed Guéladio gegründet. Mohamed Guéladio kam ursprünglich aus Massina und wurde verbannt, nachdem er gegen im Kampf gegen die Tukulor verloren hatte. Der Herrscher von Say bekehrte ihn zum Islam und gab ihm ein kleines Herrschaftsgebiet bei Torodi. 1854 wurde Mohamed Guéladio von Al-Haddsch Omar eingeladen nach Massina zurückzukehren, er starb jedoch auf der Reise. Mohamed Guéladios Kinder blieben in Say und gründeten den Ort Ouro Guélédjo, den sie nach ihrem Vater benannten.
Ibrahim Guéladio, einer der Söhne, schloss 1891 mit Colonel Monteil einen Vertrag, der sein Herrschaftsgebiet Ouro Guélédjo unter französisches Protektorat stellte, und empfing 1896 die französische Mission Hourst von Émile Auguste Léon Hourst freundschaftlich. Er pflegte auch enge Beziehungen zum Reich von Bambara.[5]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2001 hatte Ouro Guélédjo 19.506 Einwohner. Für das Jahr 2010 wurden 25.813 Einwohner berechnet.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[7] Im Hauptort befindet sich ein Wochenmarkt, der jeden Freitag abgehalten wird und angesichts der Bedeutung des Orts relativ klein ist.[8] Im Jahr 2000 richtete die Hilfsorganisation SOS Sahel International eine Geburtsklinik in Ouro Guélédjo ein und schuf eine flächendeckende Versorgung mit Gesundheitseinrichtungen.[9]
Literatur
- Hadiza Moussa: Les pouvoirs locaux et le rôle des femmes à Guéladjo (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 36). LASDEL, Niamey/Parakou März 2005 (lasdel.net [PDF]).
- Hadiza Moussa: Les pouvoirs locaux à Guéladio (2) (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 48). LASDEL, Niamey/Parakou Januar 2007 (lasdel.net [PDF]).
- Nana A. Issaley: Les pouvoirs locaux et le rôle des femmes à Guéladio (3) (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 84). LASDEL, Niamey/Parakou März 2010 (lasdel.net [PDF]).
- Hadiza Moussa: Les pouvoirs locaux et le rôle des femmes à Guéladio (4) (= Etudes et Travaux du LASDEL. Nr. 87). LASDEL, Niamey/Parakou Juli 2011 (lasdel.net [PDF]).
Einzelnachweise
- Website des Institut Nationale de la Statistique du Niger: Annuaire statistique 2003–2007 (pdf; 1,2 MB), abgerufen am 5. April 2010.
- Répertoire National des Communes (RENACOM). Website des Institut National de la Statistique, abgerufen am 22. Januar 2011.
- Republik Niger: Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux.
- Georges Celis: Eisenhütten in Afrika: Beschreibung eines traditionellen Handwerks. Museum für Völkerkunde, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-88270-381-4, S. 139.
- Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 93–94.
- Institut Nationale de la Statistique du Niger (Hrsg.): Annuaire statistique des cinquante ans d’indépendance du Niger. Niamey 2010 (Online-Version; PDF; 3,1 MB), S. 56.
- Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
- Dissirama Sabine Attama, Rita Dorigo, Toyé Amina Kiepin: Programme de Formation Modulaire en faveur de l’Artisanat Rural: Rapport de la mission d’identification dans les zones de Say et du Parc W du 17/03/2014 au 23/03/1994. RESEDA, Niamey April 1994, S. 4 (Word-Datei [abgerufen am 2. Mai 2014]). Word-Datei (Memento des Originals vom 2. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Website von SOS Sahel International Luxembourg: Nos actions pour un développement durable (Memento des Originals vom 3. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 5. April 2010.