Otto von Keyserlingk zu Rautenburg

Otto Reichsgraf v​on Keyserlingk z​u Rautenburg (* 26. Juli 1802 i​n Kabillen b​ei Goldingen, Kurland; † 19. Mai 1885 a​uf Schloss Rautenburg, Kreis Niederung) w​ar ein deutsch-baltischer Jurist u​nd Großgrundbesitzer. Vor u​nd nach d​er Deutschen Reichsgründung w​ar er Mitglied d​es Reichstages.

Otto von Keyserlingk zu Rautenberg

Herkunft

Seine Eltern w​aren Heinrich Graf von Keyserlingk (1775–1850), 2. Graf v​on Rautenburg u​nd dessen Ehefrau Annette, geborene Freiin v​on Nolde (1780–1851) a​us dem Hause Kalleten. Der Geologe Alexander v​on Keyserling (1815–1891) w​ar sein Bruder.

Leben

Keyserlingk studierte a​n der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft u​nd wurde 1823 Mitglied d​er Curonia Goettingensis VII.[1] Er t​rat nach d​en Examen i​n die Rechtspflege d​es Königreichs Preußen u​nd war a​m Appellationsgericht Königsberg tätig; e​r schied a​ber aus d​em juristischen Dienst aus, u​m seine Güter z​u verwalten. Er w​ar Majoratsherr a​uf Rautenburg i​n der Elchniederung. Er saß i​m Vereinigten Landtag (1847), i​n der Frankfurter Nationalversammlung (1848) u​nd im Erfurter Unionsparlament.[2] Als Besitzer d​er Grafschaft Rautenburg w​ar er s​eit 1854 zugleich erbliches Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses.[3] Er w​urde im Februar 1867 Mitglied d​es Konstituierenden Reichstags d​es Norddeutschen Bundes u​nd blieb i​m Ordentlichen Reichstag. Als Mitglied d​er Konservativen Partei w​urde er b​ei der Reichstagswahl 1871 für d​en Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Gumbinnen 1 i​n den Reichstag (Deutsches Kaiserreich) gewählt.[4][5]

Familie

Schloss Rautenburg um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Keyserlingk h​atte sich a​m 20. Januar 1830 m​it Emma Baronin von Behr (1811–1851) a​us dem Hause Stricken verheiratet. Das Paar h​atte mehrere Kinder, darunter:

Siehe auch

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. 1905. Achtundsiebzigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1904, S. 414–415.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch. (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild).
  • Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 8). Droste, Düsseldorf 1996, ISBN 3-7700-5193-9.
  • Egbert Weiß: Corpsstudenten in der Paulskirche. Einst und Jetzt, Sonderheft 1990, München 1990, S. 26.
  • Egbert Weiß: Corpsstudenten im Reichstag des Norddeutschen Bundes. Einst und Jetzt 42 (1997), S. 9–42.
  • Oskar Stavenhagen: Genealogisches Handbuch der kurländischen Ritterschaft. Band 1, S. 140.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 65/67
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 194, Kurzbiographie S. 425.
  3. Georg Hirth (Hrsg.): Hirth’s Parlaments-Almanach. Dritte Ausgabe vom 3. April 1867. Berlin: Verlag Franz Duncker, 1867, S. 68
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 8.
  5. A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 5
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