Otto Stäber
Otto Stäber (* 23. April 1854 in Bärenstein (Erzgebirge);[1] † nach 1926) war ein deutscher Architekt und Baumeister bzw. Bauunternehmer.
Otto Stäber gründete am 1. Januar 1885 in Chemnitz ein „Bureau für Architektur und Bauausführung“, das über 40 Jahre bestand und in dieser Zeit wesentlich an der baulichen Entwicklung der Stadt Chemnitz zu einer industriell geprägten Großstadt beteiligt war. Eine große Anzahl öffentlicher und privater Bauwerke wurden von seiner Firma im Lauf der Jahrzehnte ausgeführt.
Zum Erfolg seines Unternehmens trug die Anpassung an neue bautechnische Entwicklungen und bauwirtschaftliche Tendenzen bei, so wurden im Lauf der Jahre neben Hochbau und Tiefbau auch Betonbau und Eisenbetonbau angeboten. Eine modern eingerichtete Bautischlerei und Glaserei vervollständigte den Gesamtbetrieb. Später trat Ernst Geyer als Mitinhaber in die Firma ein und führte sie nach Stäbers Tod weiter.
Über das soziale Engagement des erfolgreichen Bauunternehmers Otto Stäber ist überliefert, dass er eine durch seine Firma errichtete Kleinkinderbewahranstalt (Kindergarten / Kindertagesstätte) jahrzehntelang persönlich förderte und unterstützte.
Bauten
Die meisten der hier genannten Bauten wurden nach Entwürfen anderer Architekten durch Otto Stäber und sein Bauunternehmen ausgeführt.
- 1894: Fabrikgebäude mit Fabrikantenvilla der Firma Arno Loose in Chemnitz
- 1897: Verwaltungsgebäude der Sächsischen Maschinenfabrik AG vorm. Richard Hartmann in Chemnitz, Hartmannstraße 24 (Entwurf wohl von Stäber, 1922 erweitert, Eingangsportal von Bruno Ziegler)
- 1901–1903: Gebäude Pestalozzi Schule Aue
- 1902–1905: Gebäude der Kreishauptmannschaft Chemnitz und der Amtshauptmannschaft Chemnitz, Emil-Rosenow-Straße (Entwurf von Conrad Canzler)
- 1905–1908: Lutherkirche in Chemnitz, Zschopauer Straße (Entwurf von Otto Kuhlmann)
- 1906: Chemnitzer Krematorium, Reichenhainer Straße (Entwurf von Gesler und Ribi[2])
- 1906–1908: König-Albert-Museum in Chemnitz, Theaterplatz (Entwurf von Stadtbaurat Richard Möbius)
- 1908/1909: Landhaus Kurt Keller in Niederlößnitz (heute Radebeul), Terrassenstraße 1 (Entwurf von Otto Stäber)
- 1910–1912: Gebäude der Handelskammer zu Chemnitz (heute „Medienhaus“), Carolastraße 4 (Entwurf von Alfred Zapp und Erich Basarke)
- 1911–1912: Gebäude der Gewerbekammer Chemnitz, Hohe Straße 8 (Entwurf wohl von Ernst Heidrich)
- 1912–1913: „Dr. Steins Neues Sanatorium“ in Sülzhayn (Entwurf von Otto Stäber)
- 1926: Hochhaus der Weberei Cammann & Co. AG in Chemnitz-Furth, Blankenauer Straße 74 (Entwurf von Willy Schönefeld, erstes Hochhaus in Chemnitz)
- 1929: Gebäude der Sparkasse in Chemnitz, Zwickauer Straße / Stollberger Straße (Entwurf von Stadtbaurat Fred Otto)
Literatur
- Jörn Richter in: Chemnitzer Kalender 2007.
Einzelnachweise
- Staab – Steil. In: Historisches Architektenregister. Abgerufen am 9. Oktober 2015.
- Jens Kassner: Chemnitz. Architektur. Stadt der Moderne. Passage-Verlag, Leipzig 2009, ISBN 978-3-938543-48-1.