Lutherkirche (Chemnitz)
Die evangelische Lutherkirche an der Zschopauer Straße ist eine von drei Kirchen in Chemnitz, die den Namen des Reformators Martin Luther tragen.
Beschreibung
Die von dem Architekten Otto Kuhlmann im neoromanischen Stil mit einem 64 Meter hohen Kreuzturm errichtete Kirche wurde nach vierjähriger Bauzeit am 1. April 1908 eingeweiht. Sie war eines der ersten Gebäude in Chemnitz in Stahlbetonbauweise. Durch ihre Lage auf einem leicht ansteigenden Gelände ragt sie weithin sichtbar aus dem Lutherviertel heraus.
Ausstattung
Das Innere ist in Jugendstil gehalten. Der Altar und die Kanzel bestehen aus braunem Muschelkalk. Die Glasfenster hat der Künstler Otto Linnemann aus Frankfurt zwar entworfen, sie wurden aber nicht ausgeführt.
Orgel
Die Orgel stammt von Wilhelm Sauer (1908) und ist nach der Restaurierung 2007 weitgehend im Originalzustand[1] erhalten. Das Instrument hat 50 klingende Register (ca. 3000 Pfeifen) auf drei Manualen und Pedal.[2]
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- Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
Glocken
Im Jahr 1972 wurden von Apoldas letztem Glockengießermeister Peter Schilling und dessen Frau Margarete Schilling drei Bronze-Kirchenglocken entworfen, gegossen und geliefert. Die Glocken haben die Schlagtöne d1, e1, g1 und ein Gewicht von 3.623 Kilogramm.
Persönlichkeiten
In der Lutherkirche wurden am 4. Juni 1912 der Wanderprediger gustaf nagel (1874–1972) und die Klavierlehrerin Johanna Maria Raith (* 1888) unter großer öffentlicher Anteilnahme getraut.[3]
Literatur
- Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Sachsen II, Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München 1998, ISBN 3-422-03048-4.
Einzelnachweise
- Disposition der Sauer-Orgel
- Nähere Informationen zur Orgel
- Eckehard Schwarz: Aus dem Leben eines Wanderpredigers und Tempelwächters (hrsg. vom Fremdenverkehrsverein Arendsee und Umgebung e.V.). Arendsee 1997. S. 32f
Weblinks