Otto-Heinz Groth

Otto-Heinz Groth (* 1. Juli 1924 i​n Lübz, Mecklenburg; † 22. November 1981 i​n Lippstadt) w​ar ein deutscher Architekt d​er Nachkriegsmoderne.

Leben

Groth studierte Architektur an der Technischen Hochschule Braunschweig und legte 1952 die Diplom-Hauptprüfung bei Friedrich Wilhelm Kraemer ab. Von 1952 bis 1955 arbeitete er im Büro von Egon Eiermann in Karlsruhe. Danach gründete er ein eigenes Büro in Dortmund, mit dem er sich auf öffentliche Gebäude, insbesondere Schulen, spezialisierte. Im Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Band 7, S. 604 wird Otto-Heinz Groth als Hochschullehrer geführt[1], er hatte an der GH (heute: Bergische Universität) Wuppertal eine Professur für Baukonstruktion und Entwerfen inne.

Die Buschmühle Ende Februar 2009.

Im Jahr 1961 wurden d​ie Architekten Groth u​nd Lehmann v​on der englischen Firma Brockhouse Steel beauftragt, d​as Brockhouse-System a​uf metrische Maße, deutsche Materialien, Industrienormen u​nd Baubestimmungen umzuarbeiten. Für d​iese Entwicklung eröffnete Groth i​n London e​in Zweigbüro. Der e​rste größere Bau, d​er von Groth u​nd Lehmann i​n Deutschland n​ach dem Brockhouse-System gebaut wurde, w​ar die Secondary School i​n Dortmund. Die v​on Groth entworfene Barkenberg-Schule i​n der Neuen Stadt Wulfen zählt ebenfalls z​u den bekannten Bauten d​ie im Brockhouse-System gebaut wurden.

Anlässlich d​er Bundesgartenschau 1959 a​uf dem Gelände d​es Westfalenparks i​n Dortmund entwarf Groth, zusammen m​it den Architekten Werner Lehmann u​nd Wolfram Schlote, d​as Restaurant Buschmühle[2][3] u​nd am Ostrand d​es Parks d​as Gebäudeensemble für d​as Goethe-Gymnasium[4].

Bauten und Entwürfe

Hotel Rombergpark, Südfassade
Adolf-Reichwein-Realschule in Witten (2005 geschlossen)
  • 1951: Wettbewerbsentwurf für ein städtisches Verwaltungsgebäudes in Münster (mit Hans Praschma)[5]
  • 1958–1959: Restaurant Buschmühle im Westfalenpark in Dortmund (mit Werner Lehmann und Wolfram Schlote)[5][6]
  • 1958–1962: Schulbau an der Sckellstraße in Dortmund (mit Werner Lehmann und Wolfram Schlote; 1962–1983 Goethe-Gymnasium, bis 2016 Robert-Schumann-Kolleg; zurzeit leer stehend, denkmalrechtliche Unterschutzstellung und Nachnutzung geplant)[7][8]

Literatur

  • Gerd De Bruyn, Gerd Zimmermann: Contemporary architecture in Germany, 1970-1996 50 Buildings. Birkhauser Verlag 1997, ISBN 0-8176-5737-1.[15]
  • Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Band 7. Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 1978.

Einzelnachweise

  1. Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1978, Band 7, S. 604(eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Hermann Funke: Neue Architekturkritik (4): Brockhouse-System. In: zeit.de. 22. Januar 1965, abgerufen am 20. Januar 2015.
  3. Big Beautiful Buildings | Bauwerke. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  4. Big Beautiful Buildings | Bauwerke. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  5. Architektur der 50er 60er 70er. In: nrw-architekturdatenbank.tu-dortmund.de. Abgerufen am 20. Januar 2015.
  6. Glasforum, Jahrgang 1959, Heft 5
  7. Von Thomas Engel: Für gehobene Ansprüche: Gebäudekomplex des Robert-Schuman-Berufskollegs soll zur Wohnanlage umgebaut werden. 14. April 2018, abgerufen am 5. Januar 2020 (deutsch).
  8. Neues Wohnen am Westfalenpark: Im und ums Kolleg an der Sckellstraße wächst ein neues Viertel. Abgerufen am 2. Mai 2020.
  9. Glasforum, Jahrgang 1967, Heft 5
  10. Baumeister 4/1965. THEMA: Schulen; Wohnhäuser. Callwey München 1965 (Memento des Originals vom 21. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.architektur-in-zeitschriften.de Abgerufen am 23. Mai 2012.
  11. Otto-Heinz Groth: Grundschule Wulfen im Brockhouse System. In: Tendenzen im Schulbau (Sonderheft der Zeitschrift Architektur-Wettbewerbe), 51, 5 S.
  12. Otto-Heinz Groth: Grundschule Barkenberg-Süd. In: Baumeister, 64. Jahrgang 1967, Heft 9, S. 1106 f., S. 1126 f.
  13. Beatrice Haddenhorst: Reifenhandel übernimmt Reichwein-Gelände. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ruhrnachrichten.de. 6. Dezember 2012, ehemals im Original; abgerufen am 20. Januar 2015.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ruhrnachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Adolf-Reichwein Realschule. In: lokalkompass.de. 25. Mai 2013, abgerufen am 20. Januar 2015.
  15. Werner Marschall: Contemporary Architecture in Germany. Architectural Press, 1962 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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