Ostheim (Liebenau)

Ostheim ist ein Stadtteil der Kleinstadt Liebenau im nordhessischen Landkreis Kassel.

Ostheim
Stadt Liebenau
Höhe: 146 m ü. NHN
Fläche: 4,28 km²[1]
Einwohner: 365 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 34396
Karte
Ostheim von oben

Geographische Lage

Der Ort liegt gut einen Kilometer südöstlich des rechten Ufers der Diemel. Die Kernstadt von Liebenau liegt drei Kilometer südwestlich, Hofgeismar vier km ostsüdöstlich, Borgentreich neun km nordwestlich und Trendelburg gut zehn km nordöstlich. Warburg befindet sich zwölf km westsüdwestlich und die nordhessische Großstadt Kassel 24 km südöstlich.

Geschichte

Über 4000 Jahre alte Grabanlagen und Bodenfunde deuten auf eine Besiedlung der Gegend seit mindestens der ausgehenden Jungsteinzeit am Übergang zur Bronzezeit hin.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ostheim erfolgte um das Jahr 1120 unter dem Namen villa Asthem in einer Urkunde der Abtei Helmarshausen.[1] Zu dieser Zeit gehört er zur Grafschaft Dassel. 1220 wird er bei der Hochzeit von Adelheid, Tochter des Grafen Ludolf II. von Dassel auf Berthold von Schöneberg übertragen.

Gebietsreform

Am 1. Februar 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Grimelsheim, Haueda, Lamerden und Ostheim mit der Stadt Liebenau zur erweiterten Stadt Liebenau.[3] Am 1. April 1972 wurden die Gemeinden Ersen und Niedermeiser auf freiwilliger Basis eingemeindet. Zwergen folgte kraft Landesgesetz am 1. August 1972.[4][5] Für Ostheim, wie für die nach Liebenau eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden und die Kernstadt (Stadtteile), wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1585: 37 Haushaltungen
  • 1747: 73 Haushaltungen
Ostheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
480
1840
 
508
1846
 
555
1852
 
521
1858
 
497
1864
 
492
1871
 
451
1875
 
455
1885
 
451
1895
 
433
1905
 
371
1910
 
369
1925
 
414
1939
 
390
1946
 
635
1950
 
626
1956
 
550
1961
 
540
1967
 
532
1970
 
491
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
375
2019
 
365
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[7]; Stadt Liebenau:[2]

Religionszugehörigkeit

 1961:464 evangelische (= 85,93 %), 72 katholische (= 13,33 %) Einwohner[1]

Religion

Die Kirche von Ostheim wurde in den Jahren 1889/1890 im neugotischen Stil erbaut.[8], sie gehört zum Pfarramt Liebenau. Die Kirche in Liebenau gehörte bis 1747 ursprünglich als Filialkirche zu Ostheim, danach gehörte Ostheim als Filiale zu Liebenau. Erste Patronatsherren waren die Groppe von Gudensberg[1].

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Einige Kilometer von Ostheim entfernt verlaufen drei Bundesstraßen; südlich bzw. westlich die B 7, östlich die B 83 und nördlich die B 241. Die nächsten Autobahnanschlussstellen befinden sich bei Warburg und Breuna an der A 44. In Liebenau, Hümme, und Hofgeismar befinden sich Regionalbahnhöfe. In Warburg und Kassel halten darüber hinaus auch IC/ICE-Züge

Der nächste Regionalflughafen ist der Flughafen Paderborn/Lippstadt.

Wirtschaftsstruktur

Ostheim ist auch heute noch stark von der Landwirtschaft geprägt und besitzt keine Industrie, sondern lediglich Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe und ein Autohaus.

Commons: Ostheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ostheim, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen und Fakten in Liebenau. Hauptwohnungen. In: Webauftritt. Stadt Liebenau, abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 56 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398.
  6. Hauptsatzung. (PDF; 2,8 MB) § 7. In: Webauftritt. Stadt Liebenau, abgerufen im November 2020.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  8. Ev. Kirchenkreis Hofgeismar, Ostheim
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