Osella FA1D

Der Osella FA1D w​ar ein Formel-1-Rennwagen, d​en das italienische Team Osella Squadra Corse i​n der Formel-1-Saison 1983 einsetzte. Der FA1D löste d​en technisch weitgehend identischen Osella FA1C ab. Mit seinem Cosworth-DFV-Motor w​ar er e​in Übergangsmodell, d​as die Zeit b​is zum Erscheinen d​es mit e​inem Zwölfzylindermotor v​on Alfa Romeo ausgestatteten FA1E abdecken sollte. Er w​ar das a​m wenigsten erfolgreiche Auto Osellas: Bei insgesamt 13 Weltmeisterschaftsrennen k​am der FA1D k​ein einziges Mal i​ns Ziel.

Osella FA1D
Corrado Fabis FA1D/1 mit langen Seitenkästen

Corrado Fabis FA1D/1 mit langen Seitenkästen

Konstrukteur: Italien Osella
Designer: Tony Southgate
Hervé Guiplin
Vorgänger: Osella FA1C
Nachfolger: Osella FA1E
Technische Spezifikationen
Chassis: Aluminium
Radstand: 2700 mm
Gewicht: 557 kg
Reifen: Michelin
Benzin: Agip
Statistik
Fahrer: Italien Piercarlo Ghinzani
Italien Corrado Fabi
Erster Start: Großer Preis von Brasilien 1983
Letzter Start: Großer Preis von Kanada 1983
Starts Siege Poles SR
5
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Technik

Der FA1D w​ar kein grundlegend n​eues Fahrzeug. Vielmehr stellte e​r eine überarbeitete Version d​es 1981 vorgestellten Osella FA1C dar.[1] Als Basis dienten z​wei der FA1C-Chassis, d​ie bis z​um letzten Saisonrennen 1982 m​it Flügelprofilen i​n den Seitenkästen eingesetzt worden waren. Mit Beginn d​er Saison 1983 w​aren Flügelprofile i​n den Seitenkästen verboten. Die Unterböden mussten vielmehr komplett g​latt gestaltet sein, sodass e​in Saugeffekt ausgeschlossen war.[2]

Osella b​aute für 1983 z​wei Autos auf, d​ie das geänderte Regelwerk unterschiedlich umsetzten:

  • Beim FA1D/2 verkürzte Osella die Seitenkästen erheblich. Die Kühler saßen bei ihm in kleinen, dreieckförmigen Ausweitungen unmittelbar vor den Hinterrädern. Unter der Leitung von Giuseppe Petrotta installierte Osella – ebenso wie die anderen Teams – einen großen Heckflügel, die den durch den Flachboden bedingten Verlust des Abtriebs kompensieren sollten. Gleichzeitig erhöhte sich damit allerdings der Luftwiderstand erheblich, sodass die Höchstgeschwindigkeit stark nachließ.[3] Dieses Modell wurde 1983 dreimal für Piercarlo Ghinzani gemeldet, der zum vierten Saisonrennen die erste Version des FA1E mit Alfa-Motor erhielt. Der FA1E übernahm die schmale Rumpfform des FA1D/2.[4]
  • Beim FA1D/1 hingegen behielt Osella aus Kostengründen die Rumpfform des FA1C unverändert bei. Dazu gehörten auch die breiten und langen, bis zum Cockpit reichenden Seitenkästen, die im Vorjahr für die Erzielung größtmöglichen Saugeffekts auf maximale Größe gebracht worden waren. Für den Einsatz in der Saison 1983 installierte Osella lediglich einen glatten Unterboden. Dieses Fahrzeug wurde im Frühjahr und Sommer 1983 ausschließlich von Corrado Fabi gefahren.[5]

Renneinsätze

Der britische Rennwagenchronist David Hodges behauptet, d​er FA1D s​ei bereits z​um Großen Preis v​on Deutschland 1982 erschienen. Osella h​abe im Frühjahr 1982 e​ines der FA1C-Chassis s​tark überarbeitet u​nd es a​b Sommer 1982 a​ls FA1D gemeldet.[6][7] Diese Darstellung findet w​eder in d​er Osella-Werksbiografie n​och in d​en Meldelisten z​u den Großen Preisen d​es Jahres 1982 e​ine Stütze. Danach w​aren alle Fahrzeuge, d​ie Osella i​m Laufe d​er Saison 1982 eingesetzte, Varianten d​es FA1C. Sein Nachfolger FA1D erschien e​rst zum Auftaktrennen d​er Saison 1983.[8]

Osella Corse begann die vierte Formel-1-Saison mit dem überarbeiteten FA1D. Fahrer waren Piercarlo Ghinzani und Corrado Fabi. Ghinzani setzte den neu aufgebauten zweiten FA1D während der ersten drei Rennen des Jahres ein. Er konnte sich zu keinem Rennen qualifizieren. Fabi, der zweite Fahrer des Teams, fuhr bis zum Großen Preis von Kanada den ersten FA1D. In acht Anläufen konnte er sich fünfmal qualifizieren, kam aber bei keinem Rennen ins Ziel.

Rennergebnisse

SaisonFahrerNummerChassis123456789101112131415PunkteRang
1983
Italien Corrado Fabi 31 Osella FA1D/1 DNF DNQ DNF DNF DNQ DNF DNQ DNF
Italien Piercarlo Ghinzani 32 Osella FA1D/2 DNQ DNQ DNQ

Literatur

  • Adriano Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. Autos, Strecken und Piloten. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01848-9.
  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
  • David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. Crowood Press, Marlborough 2001, ISBN 1-86126-339-2 (englisch).
  • Pierre Ménard: La Grande Encyclopédie de la Formule 1. 2. Auflage. Chronosports, St. Sulpice 2000, ISBN 2-940125-45-7 (französisch).
Commons: Osella FA1D – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945. 1994, S. 205.
  2. Zum Verbot der Flügelautos und seinen Auswirkungen vgl. Cimarosti: Das Jahrhundert des Rennsports. 1997, S. 327.
  3. Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. 2001, S. 185.
  4. http://www.oldracingcars.com/f1/car.php?CarID=FA1D/2 Geschichte des Osella FA1D/2 auf der Internetseite www.oldracingcars.com (abgerufen am 19. Mai 2017).
  5. http://www.oldracingcars.com/f1/car.php?CarID=FA1D/1 Geschichte des Osella FA1D/1 auf der Internetseite www.oldracingcars.com (abgerufen am 19. Mai 2017).
  6. David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. Crowood Press, Marlborough 2001, ISBN 1-86126-339-2, S. 205.
  7. David Hodges: A–Z of Grand Prix Cars. Crowood Press, Marlborough 2001, ISBN 1-86126-339-2, S. 185.
  8. Geschichte des Osella FA1C auf der Internetseite www.oldracingcars.com (abgerufen am 19. Mai 2017).
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