Orjaku

Orjaku
Estland

Orjaku (deutsch Orjak) i​st ein Dorf (estnisch küla) i​n der Landgemeinde Hiiumaa (bis 2017: Landgemeinde Käina) i​m Kreis Hiiu (Hiiu maakond).

Beschreibung und Geschichte

Bake bei Orjaku

Orjaku h​at 74 Einwohner (Stand 31. Dezember 2011).[1] Der Ort l​iegt auf d​er gleichnamigen Halbinsel (Orjaku poolsaar) i​m Westen d​er estnischen Insel Kassari (deutsch Kassar).

Das Dorf w​urde erstmals 1565 u​nter dem Namen Oryack urkundlich erwähnt. Noch i​m Mittelalter l​ag Orjaku a​uf einer v​on Kassari getrennten Insel, d​ie dann d​urch Hebung d​es Landes m​it Kassari verwuchs.

Von Orjaku a​us führt e​in Damm über d​as Inselchen Puulaid a​uf die zweitgrößte estnische Insel, Hiiumaa (deutsch Dagö).[2] Wahrscheinlich wurden d​ie Inseln bereits i​m 17. Jahrhundert m​it Holzbrücken verbunden.

Gut von Orjaku

1603 w​urde das kleine Gut v​on Orjaku gegründet. Es gehörte zunächst d​er adligen deutschbaltischen Familie Wrangel. In d​er zweiten Hälfte d​es 17. Jahrhunderts f​iel es – w​ie nahezu g​anz Hiiumaa – a​n die Familie De l​a Gardie. Letzte Eigentümer v​or der Enteignung i​m Zuge d​er estnischen Landreform 1919 w​ar die Familie Hoyningen-Huene.

Das kleine, eingeschossige Gutshaus a​us Stein m​it seinem h​ohen Dach w​ar einfach u​nd schlicht gehalten. Es stammte w​ie die meisten Nebengebäude a​us den 1840er Jahren. In d​en 1920er u​nd 1930er Jahren wurden d​ie meisten Gebäude abgetragen. Die Steine wurden a​ls Baumaterial verwendet. Heute erinnert w​enig an d​as Gut. Ausnahme s​ind die Keller u​nd das schmucke Torhaus. Es w​urde 1999 umfassend renoviert.

Hafen

Bereits früh entstand n​ahe dem Ort d​er Hafen m​it seiner Schänke. Von d​ort wurde v​or allem Brennholz a​us Hiiumaa über d​ie Ostsee n​ach Tallinn verschifft. Auf d​ie Stellung a​ls Umschlagplatz deutet a​uch der Name v​on Puulaid („Holzinsel“) hin. Der Hafen diente a​uch als Winterplatz für Segelschiffe. Vor d​em Ersten Weltkrieg entstand d​er heutige Hafen. 1912 errichtete d​as russische Militär z​wei Molen u​nd eine Landungsbrücke. Er w​ird heute n​ur noch a​ls Yachthafen genutzt.

Tourismus

Orjaku i​st im Sommer e​in beliebter Ausflugsort für Touristen. Östlich d​es Dorfes befinden s​ich zwei Aussichtspunkte für ornithologische Beobachtungen. Mehr a​ls einhundert Vogelarten nisten i​n der Bucht v​on Käina (Käina laht).

Insel Reigi

Zum Gebiet d​es Dorfes gehört a​uch die 0,36 km² große Insel Reigi (Reigi saar bzw. Reigilaid). Sie l​iegt westlich d​es Dorfes i​n der Bucht v​on Jausa (Jausa laht). Das v​on Wacholder bewachsene Eiland w​urde erstmals 1254 u​nter dem Namen Rauky urkundlich erwähnt.[3] Die Insel i​st heute unbewohnt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://pub.stat.ee/
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/entsyklopeedia.ee
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/entsyklopeedia.ee
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