Oland
Oland (dänisch Øland, nordfriesisch Ualöön) ist eine Hallig im nordfriesischen Wattenmeer in der Nordsee. Oland gehört zur Gemeinde Langeneß und damit zur Verwaltungsgemeinschaft Amt Pellworm. Bis 1941 war Oland eine selbstständige Gemeinde.
Oland | ||
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Gewässer | Deutsche Bucht, Nordsee | |
Inselgruppe | Nordfriesische Inseln | |
Geographische Lage | 54° 40′ 39″ N, 8° 42′ 14″ O | |
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Länge | 2,9 km | |
Breite | 980 m | |
Fläche | 2,01 km² | |
Höchste Erhebung | (Warft) 3 m | |
Einwohner | 21 10 Einw./km² | |
Hauptort | Oland(warft) | |
Geographie
Oland ist 2,9 Kilometer lang und 500 bis 980 Meter breit. Die Fläche beträgt 2,01 km². Rund 20 Einwohner wohnen in 17 Häusern auf einer einzigen Warft, der Olandwarft.[1] Oland hat eine Schule, eine Kirche, ein Gasthaus, ein Gemeindehaus mit Bücherei und den Leuchtturm Oland – dieses Leuchtfeuer ist das einzige reetgedeckte Leuchtfeuer Deutschlands. Im Zentrum der Hallig befindet sich ein historischer Fething (Viehtränke).
Geschichte
Das Gebiet der heutigen Hallig gehörte im Mittelalter zu den friesisch besiedelten Uthlanden. Oland wurde schon in König Waldemars Erdbuch als Insel geführt. Verwaltungstechnisch gehörte es zum alten Nordstrand. Mit der Zweiten Marcellusflut (Grote Mandrenke) 1362 wurde Oland zur Hallig, das Kirchspiel blieb bestehen. 1634 zerstörte die Burchardiflut die Verbindung zur südwestlich gelegenen Hallig Langeneß. Auch die Weihnachtsflut 1717 und die Februarflut 1825 verliefen verheerend. Im Jahr 1717 stand das Wasser zwei Fuß höher als 1634. Alle Häuser wurden mehr oder weniger beschädigt und auch die Mühle wurde zerstört. 1825 gingen von den 36 Wohnungen 33 unter. 1850 gab es nur noch zwei Warften: Warft und Pipe; Pipe wurde um 1862 zerstört.[2]
1860 wurde Oland durch einen Damm zum ersten Mal mit dem Festland verbunden, doch das Bauwerk wurde durch Sturmfluten in den darauffolgenden Wintern wiederholt zerstört. Erst der von 1925 bis 1927 gebaute Lorendamm nach Dagebüll hat bis heute Bestand.
Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte die Hallig zum dänischen Herzogtum Schleswig, anschließend kam es zur neuen preußischen Provinz Schleswig-Holstein. 1941 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Oland mit den beiden Gemeinden Nordmarsch (frühere Hallig Nordmarsch) und Langeneß (frühere Halligen Langeneß und Butwehl) zur neuen Gemeinde Langeneß zusammengelegt.
Auf Grund des Dammbaus konnten im Osten der Hallig (der dem Festland zugewandten Seite) Landzuwächse erzielt werden, die den bis zur Befestigung der Westseite der Hallig durch Sturmfluten ständig stattfindenden Landverlust wieder ausglichen.
Verkehr
Oland wird im Sommer unregelmäßig von der Rungholt von Schlüttsiel aus angefahren. Tagestouristen können die Hallig damit erkunden. Eine weitere Möglichkeit sind Wattwanderungen von Dagebüll sowie Ausflugsfahrten mit der Eilun von Amrum aus.
Der Lorendamm Richtung Dagebüll wurde 2006 bis 2009 vom Amt für Ländliche Räume (LKN) saniert und stark verbreitert. Er ist mit einem Lorengleis versehen, das weiter zur Hallig Langeneß führt. Auf dem Weg befinden sich Ausweichstellen, um entgegenkommenden Loren das Rücksetzen zu ersparen.
Kirche
Die heutige Halligkirche von Oland ist eine Saalkirche aus dem Jahre 1824, die unter anderem den schweren Sturmfluten 1825 und 1962 trotzte. Der Kirchenraum ist sehr klein. Der Taufstein stammt aus romanischer Zeit. Die Figur, die das Kruzifix schmückt, hat ein ähnliches Alter. Das Kreuz selber wurde später erneuert. Der Altar ist klein und stammt aus neuerer Zeit. Über ihm ist die Kanzel angebracht.
Natur
An der Küste Olands, vor allem im nördlichen und westlichen Teil, liegen große Salzwiesenflächen, die ein Brutgebiet für Möwen und Limikolen sind. Eine potenzielle Gefahr für diese Vögel stellen Füchse dar, die über den Damm nach Oland gelangen könnten. Ein ironisches Verbotsschild auf der Festlandseite des Damms weist darauf hin.
Darstellung in Museen, Kunst und Literatur
Vorfahren des Philosophen und Pädagogen Friedrich Paulsen (1846–1908) stammten von Oland. In seinen Erinnerungen Aus meinem Leben beschreibt er eindrucksvoll die Sturmflut von 1825. Der 1928 erschienene Hallig-Roman Godber Godbersen von Elfriede Rotermund spielt teilweise auf Oland. Mehrere Gemälde der Hallig schuf Jacob Alberts (1860–1941), darunter eines seiner Hauptwerke, Beichte auf der Hallig Oland (1891), das sich im Bestand des Nordfriesischen Museums. Nissenhaus Husum in Husum befindet.
Galerie
- Alte Karte auf Postkarte, mit Wallön (Uallön)
- Oland vom Hafen aus
- Leuchtturm Oland
- Baustelle des LKN zum Ausbau des Lorendammes
- Halligbahn Dagebüll-Oland-Langeneß
- Rungholt
- Verbotsschild für Füchse am Damm nach Oland
Literatur
- Georg Quedens: Die Halligen. 21. Auflage. Breklumer Verlag, Breklum 2010, ISBN 3-7793-1114-3.
- Jürgen Newig, Hans Thaede (Hrsg.): Tradition und Kultur an der deutschen Nordseeküste. Ellert & Richter, Hamburg 2001, ISBN 978-3-89234-981-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Hallig Oland langeness.de, abgerufen am 26. Juli 2019
- Dirk Meier, Hans Joachim Kühn, Guus J. Borger: Der Küstenatlas. Boyens, Heide 2013, ISBN 978-3-8042-1381-4, S. 172.