Oelschläger

Oelschläger i​st ein deutscher Familienname.

Herkunft

Der Name i​st ein Berufsname[1] d​er sich v​om Beruf d​es Ölschlägers (Ölmüllers) ableitet. Die mittelhochdeutsche Bezeichnung dafür lautete oleier/öler.

Die Endung -schläger h​at ihren Ursprung i​n der Verwendung v​on Keilpressen. Bei dieser wurden d​ie gequetschten Ölpflanzen zuerst i​n Säcke abgefüllt. Anschließend erfolgte d​urch Aufschlagen a​uf den Keil d​as Auspressen.[2] In Österreich bezeichnet Öler/Ölerer/Oler jedoch Kerzenzieher, Öhlerer i​n Wien d​en Seifensieder.

Erste bekannte Vorkommen:

Olier (um 1281), Oleier (um 1291, Frankfurt a​m Main.), Osterlind Ohleyer (um 1330, wohnhaft i​n der Öhlmühle i​m Öhlmühlengäßchen a​n der Dreikönigstraße i​n Frankfurt-Sachsenhausen), Oler (um 1373), Olman (um 1478), Oelschlegel (um 1430), Ölsleher (um 1344)

Varianten

  • Öhler ca. 260 Namensträger im Raum Rottweil/Freudenstadt
  • Oeler ca. 280 Namensträger im Altenburger Land
  • Ohliger ca. 1100 Namensträger mit Schwerpunkt in der Pfalz
  • Ohling ca. 210 Namensträger im Raum Emden

Ohleyer, Ollig, Olligs, Olliges, Olligeß, Olliger, Ollich, Olig, Oliger, Olich, Olicher, Ohlig, Ohligs, Ohlich, Ohlichs, Ohlicher, Oellig, Oelliger, Oehler, Ollerich, Ollrich, Oeller, Öller, Oelers, Oelert, Oelerich, Oleier, Oleyer, Ohler

Varianten auf -schläger

  • Ölschläger ca. 400 Namensträger mit Schwerpunkt im Enzkreis
  • Oelschleger ca. 30 Namensträger mit Schwerpunkt im Kreis Stade
  • Oelschlägel ca. 35 Namensträger mit Schwerpunkt Freital
  • Oehlschläger ca. 700 Namensträger mit Schwerpunkten an der Weser und im Raum Mannheim
  • Ohlenschlager ca. 50 Namensträger im Hochtaunus
  • Oelschläger ca. 1700 Namensträger mit Schwerpunkt im Enzkreis
  • Öhlschlager einmaliges Vorkommen in Österreich
  • Olearius (latinisierte Form) ca. 30 Namensträger im Raum Emden
  • Ollenschläger ca. 90 Namensträger, vorrangig in den Räumen Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg, Ludwigslust/Priegnitz, Metropolregion Hamburg. Alle stammen ab von einem Jürgen Ölenschläger, Weingärtner in Gülzow (Lauenburg), zugewandert aus Frankfurt am Main, gestorb. 1725.[3]
  • Oldenschläger ca. 40 Namensträger im Raum Schwerin
  • Ohlenschläger ca. 190 Namensträger im Hochtaunus
  • Olligschläger ca. 330 Namensträger mit Schwerpunkt im Rhein-Erft-Kreis
  • Oligschläger ca. 310 Namensträger mit Schwerpunkt im Landkreis Ahrweiler
  • Oligschleger ca. 15 Namensträger mit Schwerpunkt im Kreis Düren
  • Ohligschläger ca. 550 Namensträger mit Schwerpunkt im Raum Aachen
  • Oehlschlegel ca. 50 Namensträger im Saalkreis
  • Oehlschlaeger ca. 20 Namensträger in Süd-Niedersachsen
  • Öhlschlegel ca. 15 Namensträger in Recklinghausen
  • Oeljeschläger ca. 100 Namensträger, fast alle haben Wurzeln in Westerburg b. Wardenburg Oldbg.
  • Öhlschläger
  • Olischläger ca. 35 Namensträger in Duisburg und Umgebung
  • Olyschläger ca. 117 Namensträger mit Schwerpunkt im Kreis Wesel

Varianten auf -müller

  • Ohligmüller
  • Oelmüller
  • Olligmüller
  • Oligmüller

Varianten auf -macher

  • Ohligmacher ca. 50 Namensträger im Raum Baden-Baden
  • Ohlemacher ca. 280 Namensträger im Rhein-Lahn Kreis

Namensträger

Form Oelschlegel

Form Ölschläger

  • Claus Ölschläger (* 1946), Verleger und Galerist

Form Oelschläger

Form Oelschlaeger

Form Oehlschläger

Form Oehlenschläger

Form Ohlenschläger

Form Ollenschläger

Form Oelmüller

Form Oehler

Siehe auch

Literatur

  • Dietrich Andernacht (Hrsg.): Die Bürgerbücher der Reichsstadt Frankfurt : 1401 – 1470. Kramer, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-7829-0116-9.
  • Alexander Dietz, Fried Lübbecke: Alt-Sachsenhausen. Brönner, Frankfurt am Main 1935.
  • Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Familiennamen : Herkunft und Bedeutung von 20000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-70851-4.
  • Konrad Kunze: Namenlexikon : Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebrauch. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998.
  • Hans Maier-Leonhard: Die Ohlenschlager. In: Alt-Frankfurt. Geschichtliche Zeitschrift für Frankfurt und sine Umgebung. Nr. 7, Dezember 1928, S. 101 ff.
  • Horst Naumann (Hrsg.): Familiennamenbuch. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, Leipzig 1987, ISBN 3-323-00089-7.
  • Fritz Pape: Weinbau im Herzogtum Lauenburg. In: Lauenburgische Heimat. Nr. 127, September 1990, S. 57 ff.

Einzelnachweise

  1. Fabian Fahlbusch, Simone Peschke. Familiennamen nach Beruf und persönlichen Merkmalen. Walter de Gruyter, 2016.
  2. Brockhaus 1885: Band 12, S. 425.
  3. Pape, Weinbau im Herzogtum Lauenburg. Lauenburgische Heimat 127 (1990) 39-64
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