Oberquembach

Oberquembach i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Schöffengrund i​m mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Oberquembach
Höhe: 247 (238–259) m ü. NHN
Fläche: 5,83 km²[1]
Einwohner: 596 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35641
Vorwahl: 06085

Geographische Lage

Oberquembach l​iegt in östlichen Hintertaunus (Wetzlarer Hintertaunus) i​m Naturpark Taunus a​m Quembach. Im Ort treffen s​ich die Landesstraßen 3054 u​nd 3284. Die nächste größere Stadt i​st Wetzlar. Höchste Erhebung b​ei Oberquembach i​st der Rotwiesenberg m​it 323 Meter über NN.

Nachbarorte s​ind Niederquembach (nordwestlich), Niederwetz (nördlich), Oberwetz (nordöstlich), Kröffelbach (südlich) u​nd Kraftsolms (südwestlich).

Geschichte

Chronik

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung v​on Oberquembach erfolgte i​n einer Urkunde d​er Stadt Wetzlar u​nter dem Namen Quenenbach u​nd wird i​n die Zeit 1259–1267 datiert.[1]

Die evangelische Kirche w​urde um d​as Jahr 1696 a​n der Stelle d​er vorherigen Wehrkirche erbaut.

Zum 31. Dezember 1971 fusionierte d​ie bis d​ahin selbständige Gemeinde Oberquembach m​it fünf weiteren Gemeinden i​m Zuge d​er hessischen Gebietsreform freiwillig z​ur Großgemeinde Schöffengrund.[3] Sitz d​er Gemeindeverwaltung w​urde Schwalbach. Für d​ie ehemals eigenständigen Gemeinden v​on Schöffengrund w​urde je e​in Ortsbezirk m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher n​ach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Oberquembach lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][5]

Einwohnerzahlen

Oberquembach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
305
1840
 
312
1846
 
345
1852
 
332
1858
 
329
1864
 
336
1871
 
308
1875
 
304
1885
 
298
1895
 
313
1905
 
319
1910
 
310
1925
 
338
1939
 
347
1946
 
488
1950
 
511
1956
 
516
1961
 
512
1967
 
542
1970
 
576
1987
 
652
2000
 
?
2011
 
621
2020
 
596
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Schöffengrund[2]; Zensus 2011[7]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederquembach 621 Einwohner. Darunter waren 9 (1,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 237 zwischen 18 und 49, 165 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 258 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 162 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Religionszugehörigkeit

 1834:305 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
 1961:423 evangelische (= 82,62 %), 85 katholische (= 16,60 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Evangelische Kirche, erbaut 1696 als Nachfolgebau einer vormaligen Wehrkirche
  • Backhaus, altes Dorfbackhaus mit Holzbackofen zur traditionellen gemeinschaftliche Nutzung
  • Alte Schule, die 1839 aus Stampflehm erbaut wurde
  • Löschwasserteich, der als Kulturdenkmal ausgewiesene, historische Löschwasserteich in der Ortsmitte zwischen Backhaus und Kirche
  • Fachwerkhäuser, denkmalgeschützte Kulturdenkmäler, teilweise noch aus dem 17. Jahrhundert

Naturdenkmale

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Karl Allmenröder (Richter) (1861–1926), Jurist, erster deutscher Jugendrichter (Amtsgericht Frankfurt am Main), geboren in Oberquembach

Einzelnachweise

  1. Oberquembach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Gemeinde Schöffengrund – Haushalts-Satzung und -Plan 2021. (PDF; 22,1 MB) S. 27, abgerufen am 30. November 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
  4. Hauptsatzung. (PDF; 274 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Schöffengrund, abgerufen im Januar 2022.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 428 (Online bei google books).
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 56;.
  8. Gerichtslinde in Oberquembach. Gerichtsstätten in Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. „Linde von Oberquembach“ im Baumregister bei www.baumkunde.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.