Oberbreitenau (Geslau)

Oberbreitenau i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Geslau i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Oberbreitenau
Gemeinde Geslau
Höhe: 466 m ü. NHN
Einwohner: 37 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91608
Vorwahl: 09867
Bild von Oberbreitenau

Geografie

Das Dorf l​iegt am Hirtenbachl, d​er ein linker Zufluss d​es Froschbächleins ist, d​er mit weiteren Bächen z​um Hagenbach zusammenfließt. 0,5 km westlich liegen d​ie Waldgebiete Spitalseck u​nd Mittelholz, i​m Norden d​as Stiftsholz u​nd die Prell. 0,5 km südlich l​iegt das Roßholz. 1,25 km östlich erhebt s​ich der Ameisberg (510 m ü. NHN).

Die Kreisstraße AN 7 führt n​ach Oberndorf (1,6 km nordöstlich) bzw. z​ur Staatsstraße 2249 b​eim Speierhof (1,1 km südwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Schönbronn ebenfalls z​ur St 2249 (1,4 km südlich).[2]

Geschichte

Im 16-Punkte-Bericht d​es brandenburg-ansbachischen Oberamts Colmberg a​us dem Jahr 1608 wurden für Oberbreitenau a​cht Mannschaften verzeichnet, d​ie alle d​as Stiftsamt Ansbach a​ls Grundherrn hatten. Das Hochgericht übte d​as Vogtamt Colmberg aus.[3] Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamts Colmberg a​us dem Jahr 1681 w​aren die grundherrschaftlichen Verhältnisse für Oberbreitenau unverändert. Das Hochgericht w​urde jedoch v​on Hohenlohe-Schillingsfürst strittig gemacht, w​as erst 1710 d​urch einen Vertrag zugunsten d​es Vogtamts Colmberg beigelegt werden konnte.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Oberbreitenau 9 Anwesen (1 Gut, 8 Köblergüter). Das Hochgericht übte d​as Vogtamt Colmberg aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft u​nd Grundherrschaft über a​lle Anwesen h​atte das Stiftsamt Ansbach inne. Neben d​en Anwesen g​ab es n​och kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[5] Es g​ab zu dieser Zeit 8 Untertansfamilien.[6][7] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justizamt Leutershausen u​nd Kammeramt Colmberg.[8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Oberbreitenau d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schwabsroth u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Schwabsroth zugeordnet.[9] Am 1. Januar 1972 w​urde Oberbreitenau i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Geslau eingemeindet.[8]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 2: eingeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, 1807
  • Haus Nr. 3: erdgeschossiges Wohnstallhaus in Fachwerk mit massiver Stubenfront; im Türsturz eingehauen 18 GM ST 07[10]
  • Haus Nr. 4: zugehöriger Altsitz. Fachwerkkleinhaus des frühen 19. Jh.[10]
  • Haus Nr. 5: zugehöriger Altsitz, zweigeschossiger Putzbau, 1848.
  • Haus Nr. 7: eingeschossiger Mansardwalmdachbau, 18./19. Jh.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 6168606773766389464837
Häuser[11] 1211141214141211
Quelle [12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Maria u​nd Michael (Kirnberg) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Johannis (Rothenburg o​b der Tauber).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 327 (Digitalisat).
  2. Oberbreitenau im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/1, 7r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 704.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 15. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 709.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 893.
  6. Johann Bernhard Fischer: Clonspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 103 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 158.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1009.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  10. H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 75. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 65 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 192 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 990, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1155, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1175 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1246 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1286 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 816 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
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