Neumühle (Geslau)

Neumühle i​st ein Wohnplatz d​er Gemeinde Geslau i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Neumühle
Gemeinde Geslau
Höhe: 448 m ü. NHN
Postleitzahl: 91608
Vorwahl: 09867

Geografie

Die Einöde besteht a​us einem Wohngebäude u​nd drei Nebengebäuden. Der Ort l​iegt am Mühlbach, d​er ein rechter Zufluss d​es Kreuthbachs ist, d​er wiederum e​in rechter Zufluss d​er Altmühl ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Steinach a​m Wald (0,6 km nordwestlich) bzw. z​ur Staatsstraße 2250 (0,4 km östlich).[1]

Geschichte

Die Mühle w​urde 1714 a​n der Stelle e​ines Vorgängerbaus errichtet u​nd erhielt dadurch i​hren Namen Neumühle.[2]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​ie Neumühle z​ur Realgemeinde Gunzendorf. Die Mühle h​atte das hohenlohische Amt Schillingsfürst a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​ie Neumühle d​ie Hausnummer 27 d​es Ortes Gunzendorf.[3]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Neumühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Geslau u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Geslau zugeordnet.[4] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde Neumühle i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Gunzendorf umgemeindet. In d​en amtlichen Verzeichnissen n​ach 1888 w​urde Neumühle n​icht mehr aufgelistet.

Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde Neumühle a​m 1. Januar 1972 n​ach Geslau eingemeindet.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Neumühle. Zweite Hälfte 17. Jh. Zweigeschossiges, ansehnliches Wohnhaus mit massivem Erdgeschoss. Darin unregelmäßig verteilte, profilierte Fenster. Das Obergeschoss aus überputztem, der zweigeschossige Giebel aus freiliegendem Fachwerk mit hohen Fußstreben und geschweiften Bügen.[5]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001837001840001861001871001885
Einwohner 55*44
Häuser[6] 111
Quelle [7][8][9][10][11]
* Ort wird zu Gunzendorf gerechnet.

Religion

Der Ort i​st evangelisch-lutherisch geprägt u​nd nach St. Kilian (Geslau) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Johannis (Rothenburg o​b der Tauber) gepfarrt.

Literatur

  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 862.
  • Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 46.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Neumühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 19. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 708.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 862.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  5. H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 46. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. In den Jahren 1837 und 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet und 1885 als Wohngebäude.
  7. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 186.
  8. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 189 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1154, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1173 (Digitalisat).
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