Nowolesie

Nowolesie (deutsch Waldneudorf; b​is 1921 Polnisch Neudorf) i​st ein Dorf i​n der Stadt-Land-Gemeinde Strzelin (Strehlen) i​m Powiat Strzeliński (Kreis Strehlen) i​n der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Nowolesie
Waldneudorf
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Nowolesie
Waldneudorf (Polen)
Nowolesie
Waldneudorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Strzeliński
Gmina: Strzelin
Geographische Lage: 50° 42′ N, 17° 3′ O
Einwohner: 170
Postleitzahl: 57-100
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DST
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Nowolesie

Lage

Nowolesie l​iegt etwa 10 Kilometer südlich v​on Strzelin (Strehlen) u​nd 48 Kilometer südlich v​on Breslau.

Geschichte

Die Ersterwähnung erfolgte 1336 a​ls "Nova euria". Neudorf w​ar Teil d​er Herrschaft Schönjohnsdorf, m​it der e​s durch Kauf g​egen Ende d​es 17. Jahrhunderts a​n das Kloster Heinrichau überging.[1] Politisch gehörte Neudorf z​um Herzogtum Münsterberg, d​as 1336 u​nter König Johann v​on Luxemburg u​nter böhmische Lehenshoheit gelangte, d​ie im selben Jahr v​on Bolko II. v​on Münsterberg i​m Vertrag v​on Straubing anerkannt wurde. Bereits e​in Jahr vorher h​atte der polnische König i​m Vertrag v​on Trentschin a​uf Schlesien verzichtet.

Nach d​em Tod d​es Herzogs Karl Christoph 1569, m​it dem d​ie Münsterberger Linie d​er Herren von Podiebrad erlosch, f​iel Neudorf zusammen m​it dem Herzogtum Münsterberg a​ls erledigtes Lehen a​n die Krone Böhmen. Mit d​er Eroberung Schlesiens d​urch Preußen w​urde Polnisch Neudorf 1742 Teil d​es neu gegründeten Kreises Münsterberg innerhalb d​er preußischen Provinz Schlesien. Nach d​er Säkularisation 1810 w​urde die Herrschaft Heinrichau Eigentum d​es Preußischen Königshauses, später d​urch Erbschaft d​es Niederländischen Königshauses. 1845 gliederte s​ich Neudorf i​n zwei Anteile:

  1. Deutsch Neudorf mit 42 Häuser, ein Vorwerk, 276 überwiegend katholische Einwohner (44 evangelisch), evangelische Kirche zu Mittel-Schreibendorf, katholische Kirche zu Berzdorf, eine Wassermühle, drei Handwerker, sieben Händler und 600 Rinder.
  2. Polnisch Neudorf mit 45 Häuser, ein Vorwerk im Dorf, ein Vorwerk außerhalb, 447 überwiegend katholische Einwohner (126 evangelisch), evangelische Kirche zu Steinkirche,[2] eine katholische Pfarrkirche unter königlich preußischen und fürstbischöflichen Patronat mit 22 Morgen Pfarrwidum, eingepfarrt: Polnisch Neudorf, Schönjohnsdorf, Neu Karlsdorf, Sackrau, Schildberg, gastweise: Pogarth, eine katholische Schule, eingeschult Neu Karlsdorf, Sackrau und Schildberg, 23 Handwerker, neun Händler und 600 Rinder.

Polnisch Neudorf gehörte s​eit 1874 z​um Amtsbezirk Schönjohnsdorf.[3] 1919 w​urde die Provinz Schlesien aufgelöst u​nd der Kreis Münsterberg Teil d​er neu gegründeten Provinz Niederschlesien. Aufgrund d​er Auflösung d​es Kreises Münsterberg z​um 1. Oktober 1932 w​urde die Gemeinde i​n den Landkreis Strehlen eingegliedert. 1921 erfolgte d​ie Umbenennung i​n "Waldneudorf". Als Folge d​es Zweiten Weltkriegs f​iel Waldneudorf 1945 m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Polen. Nachfolgend w​urde es i​n Nowolesie umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden – soweit s​ie nicht s​chon vorher geflohen w​aren – vertrieben. Die n​eu angesiedelten Bewohner stammten teilweise a​us Ostpolen, d​as an d​ie Sowjetunion gefallen war. Nowolesie i​st heute Teil d​er Stadt-Land-Gemeinde Strzelin.

Sehenswürdigkeiten

  • katholische Pfarrkirche St. Martin, 1865 an Stelle einer älteren Kirche errichtet[4]
  • Sühnekreuz

Siehe auch

Commons: Nowolesie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 18. Oktober 2021]).
  2. Friedrich Gottlob Eduard ANDERS: Historische Diöcesantabellen oder geschichtliche Darstellung der äusseren Verhältnisse der evangelischen Kirche in Schlesien. Verlag von Hugo Wagner, 1855 (google.com [abgerufen am 18. Oktober 2021]).
  3. Amtsbezirk Schönjohnsdorf. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
  4. Epitafia i płyty nagrobne. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
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