Nowe Selo (Drohobytsch)
Nowe Selo (ukrainisch Нове Село; russisch Новое Село Nowoje Selo, polnisch Nowa Wieś/Polminowice, deutsch Neudorf) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 750 Einwohnern.
Nowe Selo | |||
Нове Село | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Oblast: | Oblast Lwiw | ||
Rajon: | Rajon Drohobytsch | ||
Höhe: | 290 m | ||
Fläche: | 12,55 km² | ||
Einwohner: | 749 (2001) | ||
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 82170 | ||
Vorwahl: | +380 3244 | ||
Geographische Lage: | 49° 21′ N, 23° 36′ O | ||
KOATUU: | 4621280303 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | ||
Adresse: | вул. Зелена 111 82170 с. Болехівці | ||
Statistische Informationen | |||
|
Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf ein Teil der neu gegründeten Stadtgemeinde Drohobytsch (Дрогобицька міська громада/Drohobyzka miska hromada)[1], bis dahin gehörte es zur Landratsgemeinde Bolechiwzi (Болехівці).
Geschichte
Bei der Ersten Teilung Polens kamen die Kammergüter der Stadt Drohobytsch mit Bolechiwzi 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).
Das Dorf entstand im Jahre 1783 im Zuge der Josephinischen Kolonisation auf dem Grund des Dorfes Bolechiwzi. Deutsche Kolonisten katholischer und lutherischer Konfession wurden dort angesiedelt.[2] Die Kolonie wurde Neudorf genannt und wurde eine unabhängige Gemeinde. Die Protestanten gründeten eine lutherische Filialgemeinde der Pfarrgemeinde in Brigidau.
Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Neudorf, Nowa Wieś 53 Häuser mit 351 Einwohnern, davon 243 deutschsprachige, 50 polnischsprachige, 58 ruthenischsprachige, 146 römisch-katholische, 17 griechisch-katholische, 11 Juden, 177 anderen Glaubens (evangelisch).[3]
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 und dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie kam Neudorf zu Polen.
Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Nowa Wieś (Neudorf) 51 Häuser mit 405 Einwohnern, davon 213 Deutschen, 46 Polen, 140 Ruthenen, 6 Juden (Nationalität), 123 römisch-katholische, 141 griechisch-katholische, 135 evangelische, 6 Juden (Religion).[4]
Am 17. November 1938 wurde der Name Neudorf auf Polminowice geändert.[5]
Im Zweiten Weltkrieg gehörte es zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.
Die dann noch ansässigen Deutschen wurden 1940 infolge des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages umgesiedelt.
Weblinks
- Neudorf. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 7: Netrebka–Perepiat. Walewskiego, Warschau 1886, S. 9 (polnisch, edu.pl).
- Impressionen aus dem ehemaligen Neudorf (Nove Selo), Ukraine (PDF; 690 kB). Hilfskomitee der Galiziendeutschen e.V. Publikation vom Juni 2012. Abgerufen am 12. Dezember 2016.
Einzelnachweise
- Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
- Henryk Lepucki: Działalność kolonizacyjna Marii Teresy i Józefa II w Galicji 1772–1790 : z 9 tablicami i mapą. Kasa im. J. Mianowskiego, Lwów 1938, S. 163–165 (polnisch, online).
- Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
- Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
- M.P. z 1938 r. Nr 263, poz. 618 (polnisch) (PDF-Datei; 16 kB).