Niedźwiedź (Powiat Limanowski)

Niedźwiedź i​st ein Dorf i​m Powiat Limanowski i​n der Woiwodschaft Kleinpolen. Es i​st Sitz d​er gleichnamigen Landgemeinde m​it etwa 7000 Einwohnern.

Ortskirche
Niedźwiedź
Niedźwiedź (Polen)
Niedźwiedź
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Powiat: Limanowski
Gmina: Niedźwiedź
Geographische Lage: 49° 37′ N, 20° 6′ O
Einwohner: 2732 (2009)
Postleitzahl: 34-735
Telefonvorwahl: (+48) 18
Kfz-Kennzeichen: KLI
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Krakau-Balice



Geographie

Niedźwiedź l​iegt in d​en Gorzen a​m Bach Porębianka zwischen d​en Bergen Potaczkowa (746 m) u​nd Witowa (723 m).

Geschichte

1254 w​urde der Bach Mezweza, später Miedźwiedza o​der Miedżwiedźa (Niedźwiedź – Bär), h​eute Porębianka, urkundlich erwähnt. Das deutschrechtliche Dorf entlang d​es Bachs w​urde nach Jan Długosz (gestorben 1480) i​m Jahr 1398 gegründet. Nach d​em NS-Historiker Kurt Lück w​urde es z​um Teil v​on deutschen Siedlern, möglicherweise Zipser Sachsen, gegründet, w​eil 1398 e​in Helwig a​us dem Dorf erwähnt w​urde und n​och im 17. u​nd 18. Jahrhundert einige Dorfbewohner deutschstämmige Namen trugen.[1][2]

Politisch u​nd administrativ gehörte d​as private Dorf z​um Königreich Polen (ab 1569 i​n der Adelsrepublik Polen-Litauen), Woiwodschaft Krakau, Kreis Sącz. Das Dorf w​ar im königlichen Besitztum, a​ber wurde v​on der Familien Ratołd, Pieniążek u​nd Lubomirski i​n Pacht genommen. 1593 w​urde eine Kirche v​on den Lubomirski errichtet, d​ie zwölf Jahre später z​um Sitz e​iner neuen Pfarrei wurde. 1607 w​urde das Besitztum d​es Dorfs a​uf die Familie Lubomirski völlig übertragen. 1608 w​urde eine Papierfabrik eröffnet (1730 geschlossen), danach k​amen dazu e​ine Brauerei u​nd eine Mühle.[3]

Nach d​er Teilung Polens 1772 gehörte Niedźwiedź z​um österreichischen Kronland Galizien. 1833 erhielt d​er Ort d​as Marktrecht (verloren 1919). 1875 w​urde Władysław Orkan i​n der örtlichen Kirche getauft.

Während d​es Ersten Weltkriegs f​and in d​er Gegend d​ie Schlacht b​ei Limanowa–Lapanow 1914 statt. Nach d​em Waffenstillstand 1918 w​urde im November 1918 d​ie Zweite Polnische Republik begründet.

Mit d​em Überfall a​uf Polen i​m September 1939 l​ag das Dorf i​m Distrikt Krakau d​es Generalgouvernements. Ende Januar 1945 w​urde Niedźwiedź v​on der Roten Armee eingenommen. Nach Kriegsende gehörte d​as Dorf v​on 1975 b​is 1998 z​u der Woiwodschaft Nowy Sącz, danach z​ur Woiwodschaft Kleinpolen.

Persönlichkeit

Gemeinde

Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Niedźwiedź gehören z​ehn Dörfer m​it Schulzenämtern.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Besiedlung Kleinpolens und Rotreußens im 15. Jahrhundert. Bearbeitet u. gezeichnet von Kurt Lück, 1934.
  2. Kurt Lück: Deutsche Aufbaukräfte in der Entwicklung Polens. Gunther Wolf. Plauen im Vogtland, 1934, S. 501 (Online).
  3. Gemeinschaftsarbeit: Gorce. Przewodnik dla prawdziwego turysty. Oficyna Wydawnicza „Rewasz“, Pruszków 2004, ISBN 83-8918819-8, S. 2932941 (polnisch).
Commons: Niedźwiedź (powiat limanowski) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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