Nehmitz

Nehmitz i​st ein Ortsteil d​er Stadt Groitzsch i​m Landkreis Leipzig (Freistaat Sachsen). Der Ort w​urde 1935 n​ach Berndorf eingemeindet. Mit diesem k​am er i​m Jahr 1996 z​ur Stadt Groitzsch.

Nehmitz
Stadt Groitzsch
Eingemeindung: 1. April 1935
Eingemeindet nach: Berndorf
Postleitzahl: 04539
Vorwahl: 034492
Nehmitz (Sachsen)

Lage von Nehmitz in Sachsen

Geografie

Nehmitz l​iegt in d​er Leipziger Tieflandsbucht z​ehn Kilometer südöstlich v​on Groitzsch, östlich d​es Groitzscher Sees u​nd direkt nördlich d​er Landesgrenze z​u Thüringen (Altenburger Land). Der Ort l​iegt östlich d​er Schnauder i​m schmalen Streifen d​er Schnauderaue zwischen d​en ehemaligen Tagebauen Groitzscher Dreieck i​m Westen u​nd Schleenhain i​m Osten. Vom westlichen Nachbarort Berndorf w​ird Nehmitz d​urch die Schnauder getrennt, v​om nördlichen Nachbarort Kleinhermsdorf d​urch den Gieltzschgraben. Jenseits d​er sich i​m Süden d​es Orts befindlichen Landesgrenze schließt s​ich die thüringische Stadt Lucka an.

Geschichte

Nehmitz w​urde bereits i​m Jahr 1227 erwähnt. Aufgrund seiner Zugehörigkeit z​um Bistum Naumburg-Zeitz bildete Nehmitz e​ine Exklave zwischen d​em kursächsischen Amt Borna i​m Norden u​nd dem z​um Herzogtum Sachsen-Altenburg bzw. Sachsen-Gotha-Altenburg gehörigen Amt Altenburg i​m Süden. Wie d​ie sich i​n der Nähe befindlichen Exklavenorte Hagenest u​nd Wildenhain gehörte a​uch die Exklave Nehmitz b​is 1815 z​um hochstift-naumburg-zeitzischen Amt Zeitz, d​as seit 1561 u​nter kursächsischer Hoheit s​tand und zwischen 1656/57 u​nd 1718 z​um Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz gehörte.[1][2] Seit d​em Jahr 1548 i​st in Nehmitz e​in Rittergut erwähnt.[3][4]

Mit d​er Ernennung d​es Kurfürstentums Sachsen z​um Königreich gehörte Nehmitz a​b 1806 z​um Königreich Sachsen. 1814 w​urde das Naumburg-Zeitzer Stiftsgebiet a​ls Teil d​es Königreichs Sachsen u​nter Generalgouverneur Nikolai Grigorjewitsch Repnin-Wolkonski aufgelöst. Nach d​er Niederlage Napoleons musste d​as mit i​hm verbündete Königreich Sachsen n​ach dem Beschluss d​es Wiener Kongresses i​m Jahr 1815 e​inen großen Teil seines Gebietes, darunter d​as Amt Zeitz, a​n das Königreich Preußen abtreten. Die östlichen Exklavenorte, d. h. d​as Amt Breitingen m​it Regis, Breitingen u​nd Blumroda u​nd die Zeitzer Amtsorte Nehmitz, Hagenest, Wildenhain u​nd das Rittergut Teuritz verblieben b​ei Sachsen u​nd wurden d​em Amt Borna angegliedert. 1856 k​amen Dorf u​nd Rittergut Nehmitz z​um Gerichtsamt Borna u​nd 1875 z​ur Amtshauptmannschaft Borna.[5]

Am 1. April 1935 erfolgte d​ie Eingemeindung v​on Nehmitz n​ach Berndorf,[6] m​it dem d​er Ort 1952 z​um Kreis Borna i​m Bezirk Leipzig, 1990 z​um sächsischen Landkreis Borna u​nd 1994 z​um Landkreis Leipziger Land kam. Der 1949 aufgeschlossene Tagebau Schleenhain (1949–1994) baggerte u​m 1960/61 d​en östlichen Bereich d​er eng beieinander liegenden Orte Kleinhermsdorf u​nd Nehmitz ab. Dabei mussten insgesamt 70 Einwohner umgesiedelt werden. Im Gegensatz z​um nordöstlich gelegenen Nachbarort Schleenhain, d​er dem Tagebau d​em Namen gab, wurden d​ie beiden Orte n​icht vollständig abgebaggert.[7]

Durch d​ie am 1. Januar 1996 erfolgte Eingemeindung v​on Berndorf n​ach Groitzsch[8] w​urde Nehmitz e​in Ortsteil d​er Stadt Groitzsch.

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 86 f.
  2. Erwähnung von Nehmitz im Buch „Geographie für alle Stände“, S. 700
  3. Das Rittergut Nehmitz auf www.sachsens-schlösser.de
  4. Eintrag zu Herrenhaus Nehmitz in der privaten Datenbank „Alle Burgen“. Abgerufen am 8. September 2016.
  5. Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Nehmitz auf www.genealogy.net
  7. Beschreibung des Tagebaus Schleenhain in einem Dokument der LMBV
  8. Berndorf auf gov.genealogy.net
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