Nebelsäurefassgerät

Ein Nebelsäurefassgerät[1], umgangssprachlich auch Tarnnebelfass genannt, wird im militärischen Bereich verwendet, um sich mit Nebel vor Angriffen zu schützen.[2] Nebelsäurefassgeräte werden von Flugzeugen oder Schiffen in das Wasser geworfen und erzeugen danach Nebelsäure.

Sprengung eines Tarnnebelfasses in Koblenz-Pfaffendorf am 20. November 2011

Das Funktionsprinzip ist ähnlich dem einer Rauchgranate. Das Fass besteht aus drei Teilen: Einem Säurefass, einem Strahlrohr und einer Pressluftflasche. Mit der Pressluft wird die Säure im Fass unter Druck gesetzt und mittels des Strahlrohrs kann der Nebel entsprechend gelenkt werden.[1] Meist wird Chlorsulfonsäure verwendet, die unter starker Rauchentwicklung mit Wasser zu Schwefel- und Salzsäure (Nebelsäure) reagiert. Die entstandenen Säuren sind sehr ätzend, weshalb sie unter anderem neben Metallen und organischen Stoffen auch die Atemwege stark schädigen können.[3]

Nebelsäurefassgeräte wurden von Luftschutznebelabteilungen (LS-Nebelabteilungen) eingesetzt. Dabei gab es stationäre, bewegliche und vollmotorisierte Einheiten.[1] Tarnnebelfässer wurden im Zweiten Weltkrieg verwendet, um die Rheinbrücken vor Luftangriffen zu schützen.[2]

Literatur

  • Luftwaffendienstvorschriften:
    • L.Dv. 789/1 Das Nebelgerät Nb 80/2
    • L.Dv. 789/2 Das Faßnebelgerät 41
    • L.Dv. 789/3 Das Pumpennebelgerät 42

Einzelnachweise

  1. Die Luftschutzeinheiten der Luftwaffe. In: Erich Hampe (Hrsg.): Der Zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg. Bernard & Graefe, 1963, S. 345361 (bund.de [PDF; abgerufen am 29. Oktober 2018]).
  2. Kriegsfolgen: Weiterer Sprengkörper in Koblenz gefunden (Memento vom 28. November 2011 im Internet Archive), Pressemitteilung der Landesregierung von Rheinland-Pfalz vom 24. November 2011
  3. Horst Kuhnes: Gefährliche Bomben im Rhein. In: Westdeutsche Zeitung. 24. November 2011, abgerufen am 29. Oktober 2018.
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