Naša stranka
Naša stranka (abgekürzt NS, serbisch-kyrillisch Наша странка (НС), deutsch Unsere Partei) ist eine liberale und multi-ethnische Partei in Bosnien und Herzegowina. Sie ist seit den Parlamentswahlen 2018 sowohl im nationalen Abgeordnetenhaus als auch Parlament der Föderation Bosnien und Herzegowina vertreten. Auf europäischer Ebene ist sie Mitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa.
Naša stranka | |
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Parteivorsitzender | Edin Forto |
Generalsekretär | Nihad Uk |
Stellvertretende Vorsitzende | Srđan Mandić Mirsad Čamdžić |
Gründung | 5. April 2008 |
Hauptsitz | Sarajevo |
Jugendorganisation | Forum mladih Naše stranke |
Ausrichtung | Liberalismus Sozialliberalismus Pro-Europäismus |
Farbe(n) | orange, rot, weiß |
Parlamentssitze | 3/42 (Abgeordnetenhaus BiH) 6/98 (Abgeordnetenhaus FBiH) |
Europapartei | ALDE |
Website | nasastranka.ba |
Inhaltliches Profil
Die NS setzt sich nach eigenen Angaben gegen Korruption, Nationalismus, Separatismus und für Liberalität und Menschenrechte ein.[1] Sie bekennt sich zum gemeinsamen Zusammenleben von Bosniaken, Serben und Kroaten im vereinigten Staat Bosnien und Herzegowina.[2] Die Partei befürwortet ebenfalls eine gesetzliche und gesellschaftliche Gleichstellung von LGBT in Bosnien und Herzegowina.[3]
Naša stranka befürwortet einen Beitritt Bosnien und Herzegowinas in die Europäische Union und die NATO.
Geschichte
Die NS wurde 2008 von mehreren Kulturschaffenden als anti-nationalistische und multiethnische Partei gegründet.[1] Sie unterstützte im selben Jahr das erste Queer Festival in Sarajevo und schaffte erstmals den Einzug in mehrere Kommunalparlamente.
Bei den Parlamentswahlen 2010 und 2014 verfehlte sie jeweils den Einzug ins Parlament, schaffte ihn allerdings bei den Wahlen 2018. Dabei nominierte die NS mit Boriša Falatar auch erstmals einen Kandidaten für die gleichzeitig stattfinden Präsidentschaftswahlen. Falatar erreichte bei der Wahl für das kroatische Mitglied des Präsidialkollegiums 3,74 % der Stimmen.
Bei den Kommunalwahlen 2020 gewann die NS in Sarajevo-Centar die Bürgermeisterwahlen und stellt damit erstmals ein Stadtoberhaupt. Zusätzlich setzten sich in Novo Sarajevo und Ilidža von der NS unterstützte Kandidaten durch.[4]
Wahlergebnisse
Wahlen zum Abgeordnetenhaus von Bosnien und Herzegowina
Jahr | Prozent % | Sitze | Stimmen |
---|---|---|---|
2010 | 1,18 | 0/42 |
19.435 |
2014 | 0,67 | 0/42 |
10.913 |
2018 | 2,92 | 2/42 |
48.401 |
Wahlen zum Abgeordnetenhaus der Föderation Bosnien und Herzegowina
Jahr | Prozent % | Sitze | Stimmen |
---|---|---|---|
2010 | – | 0/98 |
– |
2014 | 1,66 | 1/98 |
15.248 |
2018 | 5,09 | 6/98 |
50.945 |
Wahlen zum Abgeordnetenhaus der Republika Srpska
Jahr | Prozent % | Sitze | Stimmen |
---|---|---|---|
2010 | 1,58 | 0/83 |
10.010 |
2014 | – | 0/83 |
– |
2018 | – | 0/83 |
– |
Einzelnachweise
- Nadine Lange: Bosnien, der gescheiterte Staat. ZEIT, 2. Oktober 2010, abgerufen am 24. Februar 2021 (deutsch).
- Nasa Stranka leader: An ethnic division is unnatural for the spirit of Bosnia. N1, 23. August 2019, abgerufen am 24. Februar 2021 (englisch).
- Andrea Beer: Erste Pride-Parade in Bosnien und Herzegowina verläuft ohne Gewalt. ARD, 9. September 2019, abgerufen am 24. Februar 2021 (deutsch).
- Erich Rathfelder: Schlappe für die Nationalisten. TAZ, 17. November 2010, abgerufen am 24. Februar 2021 (deutsch).