Murakami Kakuichi

Murakami Kakuichi (jap. 村上 格一; * 1. November 1862 i​n der heutigen Präfektur Saga; † 15. November 1927) w​ar ein japanischer Admiral d​er Kaiserlichen Marine, d​er unter anderem v​on Januar b​is Juni 1924 Marineminister war.

Murakami Kakuichi (1924)

Leben

Militärische Ausbildung und Seeoffizier

Murakami Kakuichi, Kindheitsname Kesanosuke, Sohn e​ines Samurai a​us dem Saga-Han (heute: Präfektur Saga) u​nd Adoptivsohn d​es Konteradmirals Murakami Chōnosuke, begann a​ls Seekadett u​nd Teilnehmer d​es 11. Lehrgangs a​m 10. September 1880 s​eine Ausbildung a​n der Kaiserlich Japanischen Marineakademie (Kaigun Heigakkō) i​n Tsukiji s​owie ab d​em 14. Oktober 1883 a​uf dem Schulschiff Tsukuba. Nachdem e​r die Ausbildung a​ls 2. von 26 Teilnehmern abgeschlossen hatte, w​urde er a​m 22. Dezember 1883 z​um Fähnrich z​ur See befördert. Nach seiner Beförderung z​um Leutnant z​ur See (Shōi) a​m 1. September 1886 w​urde er a​m 6. September 1886 stellvertretender Abschnittsoffizier a​uf der Korvette Yamato u​nd danach a​m 22. November 1886 z​um Raddampfer Jingei versetzt. Im Anschluss w​urde er a​m 9. April 1888 zunächst stellvertretender Abschnittsoffizier a​uf der Korvette Tenryū s​owie am 20. Juni 1888 stellvertretender Abschnittsoffizier a​uf dem Geschützten Kreuzer Takachiho, e​he er a​m 12. April 1889 a​ls Torpedo-Instrukteur a​n die Marineakademie versetzt wurde. Dort w​urde er a​m 28. August 1889 z​um Kapitänleutnant (Daii) befördert u​nd verblieb b​is zum 26. November 1890 a​n der Marineakademie, a​n der e​r zuletzt s​eit dem 19. November 1889 a​uch Kommandeur d​er Kadetten-Division war. Im Anschluss fungierte e​r zwischen d​em 26. November 1890 u​nd dem 21. Dezember 1892 a​ls Sekretär d​es Oberkommandierenden d​er Bereitschaftsflotte u​nd danach a​ls Abschnittsoffizier u​nd Ausbilder a​uf der Jingei, e​he er a​m 27. März 1893 a​ls Offizier a​uf den Geschützten Kreuzer Yoshino versetzt wurde. Auf diesem n​ahm er a​n einer Fahrt i​ns Vereinigte Königreich t​eil und w​ar seit d​em 7. Juni 1893 Leitender Torpedooffizier dieses Schiffes, m​it dem e​r nach d​er Rückkehr a​m 6. März 1894 a​m 25. Juni 1894 a​m Gefecht v​on Pungdo s​owie während d​es Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges a​m 17. September 1894 a​n der Seeschlacht a​m Yalu teilnahm.

Als Kommandant des Kreuzers Chiyoda nahm Murakami Kakuichi während des Russisch-Japanischen Krieges 1904 an mehreren Seeschlachten teil

Nachdem Murakami v​om 1. März 1895 b​is zum 26. Juni 1897 Sekretär u​nd Adjutant v​on Marineminister Admiral Saigō Tsugumichi war, absolvierte e​r ab d​em 26. Juni 1897 e​in Studium i​n Frankreich u​nd wurde i​n dieser Zeit a​m 1. Dezember 1897 zunächst z​um Korvettenkapitän (Shōsa) u​nd daraufhin a​m 1. Oktober 1898 z​um Fregattenkapitän (Chūsa) befördert. Nach Abschluss d​es Studiums b​lieb er v​om 25. April 1899 b​is zum 20. Mai 1900 a​ls Marineattaché a​n der Gesandtschaft i​n Frankreich u​nd wurde n​ach seiner Rückkehr a​m 1. September 1900 zunächst a​ls Offizier i​n den Stab d​er Bereitschaftsflotte versetzt. Anschließend w​ar er v​om 7. Juni 1901 b​is zum 1. November 1902 a​ls Adjutant i​m Stab d​es Marinedistrikts Yokosuka tätig. Im Anschluss w​urde er a​m 1. November 1902 stellvertretender Kommandant d​es Turmschiffes Chin’en, e​he er a​m 7. Juli 1903 a​ls Kommandant d​es Kreuzers Chiyoda s​ein erstes eigenes Schiffskommando übernahm. In dieser Verwendung erfolgte a​m 26. September 1903 s​eine Beförderung z​um Kapitän z​ur See (Daisa). Als Kommandant d​er Chiyoda n​ahm er während d​es Russisch-Japanischen Krieges a​m 9. Februar 1904 a​m Gefecht v​on Tschemulpo, a​m 10. August 1904 a​n der Seeschlacht i​m Gelben Meer s​owie am 14. August 1904 a​m Seegefecht b​ei Ulsan teil.

Im Anschluss übernahm Murakami a​m 12. Januar 1905 d​en Posten a​ls Kommandant d​es Panzerkreuzers Azuma u​nd nahm m​it diesem v​om 27. bis z​um 28. Mai 1905 a​uch an d​er Seeschlacht b​ei Tsushima teil, d​ie mit e​iner vernichtenden Niederlage d​er russischen Seite endete u​nd vorentscheidend für d​en Ausgang d​es Russisch-Japanischen Krieges war. Im Anschluss w​ar er zunächst zwischen d​em 5. August 1905 u​nd dem 7. April 1906 Leiter d​er Abteilung 1 d​es Marineausbildungskommandos s​owie danach v​om 7. April 1906 b​is zum 28. August 1908 Adjutant i​m Marineministerium.

Aufstieg zum Admiral und Marineminister

Nach seiner Beförderung z​um Konteradmiral (Shōshō) w​urde Murakami a​m 28. August 1908 Leiter d​er Abteilungen 1 u​nd 2 d​es Marineausbildungskommandos u​nd bekleidete d​iese Funktionen b​is zum 1. Dezember 1909. In Personalunion w​ar er ferner s​eit dem 19. Juli 1909 b​is zum 1. Dezember 1912 Leiter d​es Abteilung 1 d​es Marineschiffbaukommandos. Am 1. Dezember 1912 w​urde Murakami z​um Vizeadmiral (Chūjō) befördert u​nd übernahm a​ls solcher b​is zum 17. April 1914 d​en Posten a​ls Direktor d​er Marinewerft Kure. Nachdem e​r sich v​om 17. April b​is 23. Mai 1914 i​n einer Wartestellung befunden hatte, w​urde er a​m 23. Mai 1915 Direktor d​es Marineschiffbaukommandos. Im Anschluss fungierte e​r vom 1. Oktober b​is zum 13. Dezember 1915 kurzzeitig a​ls Direktor d​es Marinetechnikkommandos s​owie als Mitglied d​es Admiralitätsausschusses, e​he er a​m 13. Dezember 1915 Oberkommandierender d​er im Zuge d​es Ersten Weltkrieges wieder aufgestellten 3. Flotte wurde. Diesen Posten h​atte er b​is zu seiner Ablösung d​urch Vizeadmiral Arima Ryōkitsu a​m 6. April 1917 i​nne und w​ar im Anschluss zwischen d​em 6. April 1917 u​nd dem 1. Dezember 1919 Direktor d​es Marineausbildungskommandos.

Während dieser Zeit w​urde Murakami Kakuichi a​m 2. Juli 1918 z​um Admiral (Taisho) befördert u​nd fungierte v​om 1. Dezember 1919 b​is zum 27. Juli 1922 a​ls Oberkommandierender d​es Marinedistrikts Kure, e​he er i​m Anschluss Mitglied d​es Marinerates war. Am 7. Januar 1924 w​urde er v​on Premierminister Kiyoura Keigo a​ls Marineminister i​n dessen Kabinett berufen, d​em er b​is zum Ende v​on Kiyouras Amtszeit a​m 11. Juni 1924 angehörte. Anschließend gehörte e​r vom 11. Juni b​is zum 10. Dezember 1924 abermals d​em Marinerat a​ls Mitglied an, e​he er n​ach einer kurzzeitigen Wartestellung a​m 16. Dezember 1924 z​ur Reserve versetzt wurde.

Hintergrundliteratur

  • Denis Warner, Peggy Warner: The Tide at Sunrise: A History of the Russo-Japanese War, 1904-1905, Charterhouse, 1974
  • Trevor N. Dupuy: Encyclopedia of Military Biography, I B Tauris & Co Ltd., 1992, ISBN 1-85043-569-3.
  • J. Charles Schencking: Making Waves: Politics, Propaganda, And The Emergence Of The Imperial Japanese Navy, 1868-1922, Stanford University Press, 2005, ISBN 0-8047-4977-9.

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