Morvillars
Morvillars (deutsch früher Morsweiler) ist eine französische Gemeinde im Département Territoire de Belfort in der Region Bourgogne-Franche-Comté.
Morvillars | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Territoire de Belfort (90) | |
Arrondissement | Belfort | |
Kanton | Grandvillars | |
Gemeindeverband | Grand Belfort | |
Koordinaten | 47° 33′ N, 6° 56′ O | |
Höhe | 330–403 m | |
Fläche | 5,67 km² | |
Einwohner | 1.076 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 190 Einw./km² | |
Postleitzahl | 90120 | |
INSEE-Code | 90072 | |
Mairie und Postamt in Morvillars |
Geographie
Morvillars liegt auf 337 m über dem Meer, etwa elf Kilometer südöstlich der Stadt Belfort (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im Flachland der Burgundischen Pforte, in der Talebene beidseits der Allaine, am Nordrand der Hochfläche des Bois de la Voivre.
Die Fläche des 5,27 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der nur schwach reliefierten Landschaft im Bereich der Burgundischen Pforte (Trouée de Belfort). Der zentrale Teil des Gebietes wird in Ost-West-Richtung von der Talebene der Allaine durchquert, die für die Entwässerung zum Doubs sorgt. Diese Talebene weist eine Breite von rund einem Kilometer auf. Flankiert wird das Tal der Allaine auf beiden Seiten von sanft ansteigenden Hängen. Im Norden reicht der Gemeindeboden auf die Anhöhe am Rand des Bois Lachat (bis 382 m). Nach Süden erstreckt sich das Gemeindeareal mit einem schmalen Zipfel in das ausgedehnte Waldgebiet des Bois de la Voivre, das den nördlichen Rand der Tafeljuraflächen einnimmt. Hier wird mit 403 m die höchste Erhebung von Morvillars erreicht.
Nachbargemeinden von Morvillars sind Bourogne und Froidefontaine im Norden, Grandvillars im Osten und Süden sowie Méziré im Westen.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird Morvillars im Jahr 1222. Zu dieser Zeit gehörte Morvillars zum Lehen Grandvillars, wurde aber darin zu einer eigenen Herrschaft. Mitte des 14. Jahrhunderts gelangte das Dorf unter die Oberhoheit der Habsburger. Zusammen mit dem Sundgau kam Morvillars mit dem Westfälischen Frieden 1648 an die französische Krone. Ende des 17. Jahrhunderts begann die Industrialisierung. Die Adelsfamilie La Bassinière gründete ein Schmiedewerk und eine Drahtzieherei, die später in den Besitz der Fabrikantenfamilien Viellard und Migeon übergingen. Seit 1793 gehörte Morvillars zum Département Haut-Rhin, verblieb jedoch 1871 als Teil des Territoire de Belfort im Gegensatz zum restlichen Elsass bei Frankreich. An das französische Eisenbahnnetz wurde Morvillars 1868 angeschlossen, als die Bahnstrecke Montbéliard–Morvillars eröffnet wurde. 1876 folgte die Einweihung der Linie von Belfort nach Delle. Seit 2000 war Morvillars zunächst Teil des Gemeindeverbandes Communauté d'Agglomération Belfortaine, der 2017 in der Communauté d’agglomération Grand Belfort aufging.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Saint-Martin, die ursprünglich auf einen mittelalterlichen Bau zurückgeht, wurde im 19. Jahrhundert neu errichtet. Außerhalb des Dorfes befinden sich das Château Armand Viellard (Ende des 19. Jahrhunderts) und weitere Fabrikantenvillen. Vom ehemaligen Herrschaftssitz sind nur noch wenige Überreste sichtbar.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Morvillars
- Südseite
- Turm
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1962 | 808 |
1968 | 926 |
1975 | 1057 |
1982 | 1015 |
1990 | 1021 |
1999 | 965 |
1999 | 1121 |
Mit 1076 Einwohnern (1. Januar 2019) gehört Morvillars zu den kleineren Gemeinden des Départements Territoire de Belfort. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Bereich zwischen 630 und 820 Personen gelegen hatte, wurde von 1960 bis 1975 ein deutliches Bevölkerungswachstum verzeichnet. Seither war die Einwohnerzahl wieder leicht rückläufig.
Wirtschaft und Infrastruktur
Morvillars entwickelte sich schon früh zu einer industriell geprägten Gemeinde. Größere Industrie- und Gewerbezonen befinden sich entlang der Allaine und an der Grenze zu Bourogne. Aus der eisenverarbeitenden Industrie ging die Société VMC-Pêche (Viellard, Migeon et Compagnie) hervor, die sich auf die Fabrikation von Angelhaken spezialisiert hat. Im Weiteren gibt es ein Unternehmen des Transportgewerbes sowie verschiedene Betriebe des Kleingewerbes. Viele Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den Agglomerationen Belfort und Montbéliard ihrer Arbeit nachgehen.
Die Ortschaft ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstraße N19, die von Belfort nach Delle führt. Mit der Eröffnung der Schnellstraße von der Autobahn A36 nach Delle wurde Morvillars vom Durchgangsverkehr entlastet. Der nächste Anschluss an die A36 befindet sich in einer Entfernung von ungefähr acht Kilometern. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Froidefontaine und Méziré. Durch eine Buslinie ist Morvillars mit Belfort verbunden. Morvillars besitzt einen Bahnhof an der auf den Fahrplanwechsel vom 9. Dezember 2018 reaktivierten Bahnstrecke Belfort–Delle.
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Territoire de Belfort. Flohic Editions, Paris 1999, ISBN 2-84234-037-X, S. 208–211.