Mondfinsternis vom 27. Juli 2018
Die Mondfinsternis vom 27. Juli 2018 war nach der Mondfinsternis vom 31. Januar 2018 die zweite und letzte Mondfinsternis im Jahr 2018 und die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts.[1]
Totale Mondfinsternis 27. Juli 2018 | |
---|---|
Ansicht des Blutmondes in Italien während der Totalität | |
Ekliptik Norden oben Der Mond bewegt sich durch den Kernschatten der Erde. | |
Saroszyklus | 129 (38 von 71) |
Gamma | +0.1168 |
Dauer (Stunden:Minuten:Sekunden) | |
Totalität | 1:42:57 |
Partialität | 3:54:32 |
Penumbralität | 6:13:48 |
Kontakte (UTC) | |
P1 (Beginn Penumbralität) | 17:14:49 |
U1 (Beginn Partialität) | 18:24:27 |
U2 (Beginn Totalität) | 19:30:15 |
Maximum Verfinsterung | 20:21:44 |
U3 (Ende Totalität) | 21:13:12 |
U4 (Ende Partialität) | 22:19:00 |
P4 (Ende Penumbralität) | 23:28:39 |
Während der über sechs Stunden andauernden Passage durch den Erdschatten bewegte sich der Mond fast zentral durch den Kernschatten der Erde, und der Blutmond wurde daher besonders dunkel. Die Totalität dauerte knapp eine Stunde und 43 Minuten an.
Diese Mondfinsternis ist die 38. Mondfinsternis des 129. lunaren Saroszyklus.
Sichtbarkeit
Der gesamte Verlauf der totalen Mondfinsternis war in Ostafrika, in Süd- und Zentralasien sowie im Indischen Ozean und in der Antarktis zu beobachten. Während des Mondaufgangs war sie in Südamerika, Westafrika und Europa und während des Monduntergangs in Ostasien und Australien zu beobachten.
Ansicht der Erde vom erdnächsten Punkt des Mondes während der maximalen Verfinsterung | Weltkarte mit den Sichtbarkeitsgrenzen |
Europa
In Europa war das Eindringen in den Halbschatten (Zeitpunkt P1 = Beginn Penumbralität) nicht zu beobachten, da der Mond erst danach beim Eindringen in den Kernschatten (Zeitpunkt U1 = Beginn Partialität) im Südosten aufging. Bei den meisten europäischen Beobachtungsorten war er erst während der Totalität (nach Zeitpunkt U2) zu sehen, weil er erst dann hinreichend hoch über dem Horizont stand. Das Maximum der Verfinsterung fand um 22:22 Uhr (MESZ = UTC + 2 Stunden) statt. Der gesamte Vorgang des Verlassens des Erdschattens konnte bei freier Sicht ab 23:13 Uhr (MESZ) beobachtet werden. Beim Monduntergang war der Mond bereits wieder als Vollmond zu sehen.
Beobachtungen von verschiedenen Orten
- Bildfolge von der Verfinsterung in Athen, Griechenland
- Beobachtet in Athen in Griechenland um 18:52 UTC
- Beobachtet in Tashkent in Usbekistan um 19:32 UTC
- Beobachtet in Victoria, Australien um 20:07 UTC
- Beobachtet in Lonsee in Deutschland um 20:53 UTC
- Beobachtet in Berlin in Deutschland um 21:18 UTC
- Beobachtet in Deutschland um 22:01 UTC
Gleichzeitige Marsopposition
Gleichzeitig mit der Mondfinsternis, bei der sich der Mond in Opposition zur Sonne befindet, war der sechs Grad unterhalb des Mondes stehende Mars in Opposition zur Sonne. Damit stand er in einer Linie mit dem Erde-Mond-System und hatte eine besonders geringe Distanz zur Erde, wie sie erst wieder nach zirka 20 Jahren auftreten wird.
Der Mars hat deshalb derzeit eine große scheinbare Helligkeit von fast -3 Magnituden[2]. Obwohl er vor und nach der Finsternis nicht so hell wie der unverschattete Vollmond erschien, war er während der Totalität deutlich heller als der Blutmond. Schon im Feldstecher oder im Teleobjektiv war er nicht nur als rot leuchtender Punkt, sondern als Scheibchen erkennbar. Sein scheinbarer Durchmesser (zirka 24 Bogensekunden[2]) war etwa 70-mal kleiner als der Mond (zirka 29,5 Bogenminuten[3]).
Eine solche Konstellation mit gleichzeitiger Mond- und Marsopposition ereignet sich nur alle 25.000 Jahre.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- In 2018 the longest lunar eclipse will take place in 100 years (en-US) In: Earth Chronicles. 29. Dezember 2017. Abgerufen am 27. Juli 2018.
- Mars/Daten 27. Juli 2018, CalSky, abgerufen am 8. August 2018
- Mond/Daten 27. Juli 2018, CalSky, abgerufen am 8. August 2018
- Два редких астрономических явления можно будет наблюдать 27 июля (Russian) TASS. 26. Juli 2018. Abgerufen am 26. Juli 2018.