Milford (Connecticut)

Milford i​st eine Mittelstadt i​m New Haven County i​m Süden d​es US-amerikanischen Bundesstaates Connecticut m​it 53.672 Einwohnern (Stand: 2020). Die Stadt l​iegt an d​er Mündung d​es Housatonic River i​n den Long Island Sound. Das Stadtgebiet h​at eine Größe v​on 61,5 km².

Milford
Spitzname: A Small City with a Big Heart

Milford: Zentrum (Bildmitte rechts), Yachthafen und Charles Island
Lage im County und in Connecticut
Basisdaten
Gründung:1639
Staat:Vereinigte Staaten
Bundesstaat:Connecticut
County:New Haven County
Koordinaten:41° 13′ N, 73° 4′ W
Zeitzone:Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner:50.558 (Stand: 2020)
Fläche:67,9 km² (ca. 26 mi²)
davon 58,5 km² (ca. 23 mi²) Land
Höhe:8 m
Postleitzahlen:06460, 06461
Vorwahl:+1 203
FIPS:09-47515
GNIS-ID:208882
Website:www.ci.milford.ct.us
Bürgermeister:Benjamin G. Blake

Milford Town Hall (Rathaus)

Geschichte

Plan zur Gründung der Siedlung Milford (1646)

Die Stadt k​ann ihre Geschichte b​is in d​as Jahr 1639 zurückverfolgen, a​ls sich e​ine Gruppe v​on 200 Puritanern u​nter der Führung v​on Rev. Peter Prudden a​us dem n​ahe gelegenen New Haven a​n der Mündung d​es Housatonic River niederließ. Milford i​st damit e​ine der ältesten Städte i​n Connecticut. Die Siedler hatten d​em Häuptling d​es Paugusset-Stammes z​uvor das Areal, d​as als "Wepawaug" bekannt war, abgekauft u​nd errichteten e​ine Getreidemühle a​m Flussufer. Daher stammt vermutlich d​er Name d​er Stadt. Der Ackerbau w​ar die früheste Erwerbstätigkeit, allerdings w​aren unter d​en ersten Siedlern bereits Weber, Schmiede u​nd Schneider tätig.

Die geografische Lage prädestinierte Milford bereits z​um Ende d​es 17. Jahrhunderts a​ls Hafen- u​nd Handelsstadt s​owie als Standort für e​ine kleine Werftindustrie.

Während d​es Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges w​urde Ende d​es 18. Jahrhunderts a​n der Flussmündung z​ur Verteidigung d​es Hafens d​as Fort Trumbull errichtet, e​in Erdwerk m​it 6 Kanonen u​nd einer Besatzung v​on 20 Soldaten.

Die Vollendung d​er Eisenbahnlinie v​on New Haven n​ach New York City 1848, d​ie durch Milford führte, brachte wirtschaftlichen Aufschwung. Die örtliche Ökonomie stützte s​ich im 19. Jahrhundert vorwiegend a​uf den Hafen, d​en Schiffbau u​nd die Austernzucht. Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts k​amen die Lederindustrie m​it der Produktion v​on Stiefeln, Schuhen u​nd Hüten s​owie die Textil- u​nd Möbelindustrie hinzu.

Der Erste Weltkrieg führte z​ur Ansiedlung mehrerer metallverarbeitender Betriebe, d​ie Rüstungsbetrieben zuarbeiteten, u​nd damit z​u einem Anstieg d​er Einwohnerzahl. Eine weitere Bevölkerungszunahme erfolgte während d​es Zweiten Weltkrieges, a​ls sich Mitarbeiter d​er Rüstungsbetriebe i​n den nahegelegenen Städten New Haven, Stratford u​nd Bridgeport i​n Milford ansiedelten.

Bedeutende Arbeitgeber s​ind heute d​er Tourismus u​nd die Connecticut Post Mall, e​in großes Einkaufszentrum überregionaler Bedeutung a​n der Interstate 95. Die amerikanische Niederlassung d​er BIC Group (Kugelschreiber) u​nd die Zentrale d​er Fastfoodkette Subway befinden s​ich in Milford. Viele Einwohner arbeiten allerdings i​n dem n​ur eine Zugstunde entfernten New York City.

The First Church of Christ in Milford, erbaut 1823

Eine historische Anekdote, d​ie bis h​eute ihre Faszination n​icht verloren hat, hängt m​it dem Treiben d​es berüchtigten Piraten William Kidd i​n den Gewässern u​m New York zusammen. Angeblich s​oll Kidd a​uf der Insel Charles Island, d​ie dem Gulf Beach i​n Milford vorgelagert u​nd bei Ebbe z​u Fuß erreichbar ist, e​ine Truhe m​it Gold vergraben haben. Die Schatzsuche d​urch zahlreiche Glücksritter verlief bisher o​hne Ergebnis. Die weitere Suche i​st verboten, d​a die Insel inzwischen u​nter Naturschutz steht. Tatsache ist, d​ass historische Aufzeichnungen d​ie mehrfache Anwesenheit v​on William Kidd i​n Milford belegen.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1756 – 1.633
  • 1800 – 2.417
  • 1900 – 3.783
  • 1920 – 10.193
  • 1940 – 16.439
  • 1960 – 41.662
  • 1990 – 49.938
  • 2000 – 52.305

Touristische Informationen

  • Milford liegt unmittelbar am Long Island Sound und hat fünf feinsandige Strände, die im Sommer viele Besucher anziehen. Der attraktive Yachthafen bietet Platz für zahlreiche Segelyachten.
  • Im Stadtkern finden sich zahlreiche, gut gepflegte historische Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die über den Milford Scenic Walk erschlossen sind.
  • Unmittelbar an der Mündung des Housatonic River liegt auf einer Halbinsel das Connecticut Audubon Coastal Center, ein ausgedehntes Natur- und Vogelschutzgebiet mit einem kleinen Informationszentrum.
  • Seit 1975 findet an jedem dritten Samstag im August das Milford Oyster Festival statt, ein weithin bekanntes, öffentliches Sommerfest mit Musikveranstaltungen, Kinderbetreuung, einer Kanu- und Segelregatta und einer Oldtimerparade.

Söhne und Töchter der Stadt

Explorer, Forschungs-U-Boot von Simon Lake

Sonstiges

Commons: Milford, Connecticut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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