Michael-Hakim Jordan
Michael-Hakim Jordan (* 24. Juni 1977 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler, der nach seinem Studium für verschiedene Vereine in Europa professionell gespielt hat. Als sein größter Erfolg ist der deutsche Meistertitel mit RheinEnergie Köln 2006 anzusehen.
Spielerinformationen | ||
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Geburtstag | 24. Juni 1977 | |
Geburtsort | Philadelphia (PA), USA | |
Größe | 183 cm | |
Position | Point Guard | |
College | Pennsylvania | |
Vereine als Aktiver | ||
1996–2000 Penn Quakers (NCAA) 2000 Besançon BCD 2001 Trenton Shooting Stars (IBL) 2001–2002 CB Murcia 2002 Guaiqueríes de Margarita 2002–2005 Artland Dragons 2005 BK Ventspils 2005–2006 RheinEnergie Köln 2006–2007 Pallacanestro Cantù 2007–2008 Spirou BC Charleroi 2008 PAOK Saloniki 2008 Ironi Aschkelon 2008–2009 Brose Baskets 2009 Köln 99ers 2009–2010 Phoenix Hagen 2010–2011 Mitteldeutscher BC 2011 LTi Gießen 46ers | ||
Vereine als Trainer | ||
2012–2020 Colgate Univ. (NCAA, Co) Seit 2020 Drexel Univ. (NCAA, Co) |
Karriere
Jordan studierte in seiner Heimatstadt an der University of Pennsylvania Soziologie[1] und spielte für das Hochschulteam Quakers Basketball in der Ivy League der NCAA-Division I. Die Quakers sind historisch betrachtet die erfolgreichste Basketballmannschaft der Ivy League und gehören zu den zehn Hochschulteams mit den meisten Siegen in der NCAA, ohne jedoch einmal die Meisterschaft gewonnen zu haben. Jordan war in seinen Spielzeiten für die Quakers in jeder Saison der beste Vorlagengeber pro Spiel und in seinen letzten drei Jahren auch der beste Punktesammler pro Spiel, so dass er in allen seinen Spielzeiten auch zum MVP der Quakers ernannt wurde.[2] In diesen beiden Kategorien gehört er auch zu den fünf besten Spielern aller Zeiten der Quakers.[3] Nach dem Ende seiner Hochschulzeit versuchte Jordan den Sprung in die National Basketball Association (NBA) und spielte bei den Philadelphia 76ers sowie den Boston Celtics vor, wurde aber nicht verpflichtet.[1]
Er war als Profi zunächst in der französischen LNB bei Besançon Basket Comté Doubs beschäftigt, bevor er in der International Basketball League, einer kurzlebigen Abspaltung der ebenfalls mittlerweile aufgelösten CBA, in seinem Heimatland spielte. Danach kehrte er nach Europa zurück und spielte in der spanischen zweiten Liga LEB in Murcia. Nach einem Engagement in Venezuela wurde er vom deutschen Zweitligaverein Quakenbrücker TSV verpflichtet und stieg mit dem in Artland Dragons umbenannten Verein überlegen ohne Niederlage 2003 in die Basketball-Bundesliga auf. Jordan war mit 21,1 Punkten je Begegnung während des Aufstiegsjahres bester Quakenbrücker Korbschütze,[4] mit 6,8 Korbvorlagen je Begegnung erreichte er den Höchstwert in der 2. Bundesliga Nord.[5] Nachdem man in der ersten Erstliga-Saison den Einzug in die Play-offs um die deutsche Meisterschaft nur knapp verpasste und Jordan auch im ersten Bundesliga-Jahr der Niedersachsen mit 17,3 Punkten pro Partie erfolgreichster Korbschütze der Mannschaft gewesen war,[6] gelang in der Saison 2004/05 der erstmalige Einzug in die Play-offs. Jordan wurde als Identifikationsfigur der Quakenbrücker bezeichnet und gehörte nicht nur wegen seiner Namensgleichheit mit Michael Jordan, sondern auch wegen seiner sportlichen Leistungen zu den Galionsfiguren der Bundesliga. Im Oktober 2005 ereignete sich laut Verein ein „unentschuldbarer und nicht nachvollziehbarer Zwischenfall nach dem Training“, infolgedessen Jordan von den Niedersachsen entlassen wurde.[7] Er spielte dann kurz im lettischen Ventspils, bevor er im Dezember 2005 in die Bundesliga nach Köln zurückkehrte.[8] Mit den Kölnern gelang 2006 die Meisterschaft. Jordan trug zum Gewinn der Meisterschaft in 33 Spielen für Köln im Schnitt 9,8 Punkte sowie 4,1 Vorlagen bei und konnte sich für den in der italienischen Serie A spielenden Traditionsverein aus Cantù in der Lombardei empfehlen.[9]
In der Saison 2007/08 spielte Jordan ein Jahr im belgischen Charleroi. Nach kurzen Engagements in der griechischen A1 Ethniki und der israelischen Ligat ha'Al kehrte er ein weiteres Mal in die BBL zurück und wurde im November 2008 von seinem ehemaligen Quakenbrücker Trainer Chris Fleming zu den Brose Baskets ins fränkische Bamberg als Ersatz für den verletzten John Goldsberry geholt.[10] Nach der Verpflichtung von Dan Dickau wanderte Jordan weiter zu den Köln 99ers, mit denen er 2006 die Meisterschaft gewonnen hatte.[11] Nach der in der Sommerpause erfolgten Insolvenz des Kölner Vereins wurde Jordan im Dezember 2009 vom BBL-Aufsteiger aus Hagen verpflichtet[12] und erreichte mit der Mannschaft den Klassenerhalt. Er ist eine der Hauptfiguren des Dokumentarfilms Phoenix in der Asche, der den Hagener Kampf um den Klassenerhalt abbildet und in dem Jordan als Spieler gezeigt wird, der einerseits über Führungsqualitäten verfügt und eine Mannschaft mitreißen kann, andererseits aber aneckt und ein teils angespanntes Verhältnis zu Mitspielern und zum Trainer hat. Kurz vor dem Ende der Saison wurde er in Hagen entlassen.[13] Zur neuen Saison wurde er vom ehemaligen Hagener Mitaufsteiger MBC aus Weißenfels unter Vertrag genommen und war in der Saison 2010/11 wieder Mannschaftskamerad von Guido Grünheid, mit dem er 2006 die Meisterschaft errungen hatte.[14] Im Winter wechselte er zum Ligakonkurrenten aus Gießen,[15] wo er nach dem Ende der Saison jedoch nicht weiterverpflichtet wurde.
Nach einem Jahr ohne Engagement als Spieler entschloss sich Jordan dazu, seine Karriere zu beenden und wurde im Sommer 2012 als neuer Co-Trainer der Colgate University vorgestellt. Er übte diese Tätigkeit acht Jahre lang aus und trug unter anderem zum Erfolg zwischen 2017 und 2020 bei, als Colgate 68 Spiele gewann (bei 34 Niederlagen), was als die bis dahin erfolgreichste Zeit in der Geschichte der Hochschulmannschaft gewertet wurde. Jordan wechselte im Sommer 2020 als Co-Trainer an die Drexel University.[1]
Weblinks
- Colgate Athletics – Men’s Basketball Coaching Staff: Mike Jordan – Profil auf den Webseiten der Colgate Raiders (englisch)
- easyCredit BBL – Michael-Hakim Jordan – Spielerprofil auf der Website der easyCredit Basketball-Bundesliga
- Michael Jordan − Pennsylvania Quakers – Statistiken aus Collegespielzeiten auf statsheet.com (englisch)
Einzelnachweise
- Mike Jordan - Assistant Men's Basketball Coach - Men's Basketball Coaches. Abgerufen am 4. Dezember 2020 (englisch).
- 2009-10 Men’s Basketball Guide. (PDF; 3,2 MB) In: PennAthletics.com / Section 6 (history). NMNAthletics.com, 16. November 2009, S. 80–83, abgerufen am 30. Juli 2010 (englisch).
- 2009-10 Men’s Basketball Guide. (PDF; 3,2 MB) In: PennAthletics.com / Section 6 (history). NMNAthletics.com, 16. November 2009, S. 78, abgerufen am 30. Juli 2010 (englisch).
- rankings 2. Bundesliga Herren Nord - basketball-net. 30. September 2003, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- rankings 2. Bundesliga Herren Nord - basketball-net. 30. September 2003, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- Artland Dragons 2003/2004. In: BBL GmbH. Abgerufen am 4. Dezember 2020.
- wag: Jordan stürzt vom Sockel. In: DIE WELT. 20. Oktober 2005 (welt.de [abgerufen am 4. Dezember 2020]).
- Jordan wechselt in die Domstadt. (Nicht mehr online verfügbar.) Basketball-Bundesliga, 8. Dezember 2005, ehemals im Original; abgerufen am 30. Juli 2010 (Medien-Info RheinEnergie Köln). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Legabasket – Michael Jordan. Lega Basket Serie A, abgerufen am 30. Juli 2010 (italienisch, Spielerprofil auf Statistikseiten).
- Brose Baskets verpflichten Michael Jordan. Brose Baskets, 3. November 2008, abgerufen am 12. Februar 2013 (Medien-Info).
- Brose Baskets verpflichten Dan Dickau. Brose Baskets, 19. Januar 2009, abgerufen am 12. Februar 2013 (Medien-Info).
- Michael Jordan kommt nach Hagen. (Nicht mehr online verfügbar.) Basketball-Bundesliga, 14. Dezember 2009, ehemals im Original; abgerufen am 30. Juli 2010 (Medien-Info Phoenix Hagen). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Susanne Fetter: Die Dokumentation „Phoenix in der Asche“ zeigt ein Basketball-Team im Abstiegskampf: Jenseits von Ruhm und Erfolg. Abgerufen am 4. Dezember 2020.
- Anna Blumtritt: Michael-Hakim Jordan ist der neue MBC-Regisseur. (Nicht mehr online verfügbar.) Mitteldeutscher Basketball Club, 30. Juli 2010, archiviert vom Original am 23. Februar 2016; abgerufen am 12. Februar 2013 (Medien-Info).
- Michael-Hakim Jordan ist ein 46er. LTi Gießen 46ers, 22. Januar 2011, abgerufen am 12. Februar 2013 (Medien-Info).