Merbitz (Wettin-Löbejün)
Merbitz ist ein Ortsteil der Ortschaft Nauendorf der Stadt Wettin-Löbejün im Bundesland Sachsen-Anhalt. Er hat ca. 600 Einwohner.
Merbitz Stadt Wettin-Löbejün | |
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Einwohner: | 600 |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 |
Eingemeindet nach: | Nauendorf |
Postleitzahl: | 06193 |
Vorwahl: | 034603 |
Geografische Lage
Merbitz liegt etwa 15 km nördlich von Halle (Saale) westlich des Petersberges. Bei Kleinmerbitz entspringt die Götsche, ein rechter Nebenfluss der Saale.
Geschichte
Seine erste Erwähnung findet Merbitz (damals Merwitz) als Kirchdorf von Niendorp (Nauendorf) im Jahre 1264 im Zusammenhang mit der Familie von Merwitz/Merbitz.[1] Die Besiedlung wurde durch Gut und die Götschequelle wesentlich begünstigt. Nach dem Aussterben der Familie von Merwitz im 15. Jahrhundert belehnte der Erzbischof von Magdeburg die in der Gegend reich begüterte Familie von Schlegel. 1594 wurde der Besitz von Vollrat von Krosigk (1543–1597) gekauft. Was er dabei an Haus, Hof oder festen Gebäuden übernahm ist unbekannt. Als gesichert kann gelten, dass der heutige Kirchturm zum damaligen Zeitpunkt schon lange als Wehrturm existierte und dass an ihn ein kleiner Teil des heutigen Hauses und ein Kirchenschiff angebaut waren. Genauere Unterlagen über die Entstehung des Hauses gibt es nicht mehr. Offensichtlich wurde an den Wehrturm auf bereits vorhandenen Fundamenten ein Haus angebaut, und zwar von Matthias von Krosigk (1616–1697) und dessen Sohn Anton-Ludolf (1667–1737). An den unterschiedlichen Baustilen ist zu erkennen, dass es eine ganze Reihe von Bauphasen gegeben haben muss. Das Gut dominierte von jeher den Ort und war bis 1992 der größe Arbeitgeber für die Dorfbevölkerung. Inzwischen wurde es wieder von der Familie von Krosigk zurückerworben und saniert.
Durch die Angliederung des Erzstifts Magdeburg an Preußen gehörte Merbitz ab 1680 zum Saalkreis des brandenburg-preußischen Herzogtums Magdeburg. Um 1750 standen auf der ehemals wüsten Dorfstätte Geest (auch Geistanger genannt), dem heutigen Kleinmerbitz, die Hütten von sieben Häuslern. Mit dem Frieden von Tilsit wurden Merbitz und Geest (Kleinmerbitz) im Jahr 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet. Sie gehörten zum Kanton Löbejün.[2] Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Königreichs Westphalen befreiten die verbündeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis. Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurden Merbitz und Kleinmerbitz im Jahr 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet.[3]
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Merbitz nach Nauendorf eingemeindet.[4] Seit dem 1. Januar 2011 gehören Merbitz und Kleinmerbitz zur neu gebildeten Stadt Wettin-Löbejün.
Verkehrsanbindung
Die A 14, die von Leipzig nach Magdeburg führt, verläuft wenige Kilometer westlich und südlich des Orts. Die nächste Abfahrt ist „Halle-Trotha“. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Nauendorf an der Bahnstrecke Halle-Halberstadt.
Sohn des Ortes
- Vollrad von Krosigk (1612–1660), Obristwachtmeister und Mitglied im Größeren Ständeausschuss
Weblinks
- Farbige Lithographie Rittergut Merbitz (PDF; 195 kB) aus der Grafiksammlung preußischer Schlösser von Alexander Duncker
- Gutskirche Merbitz als Projekt der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland
- Geschichte der Ortschaft Nauendorf
Einzelnachweise
- Nauendorf auf der Homepage der Stadt Wettin-Löbejün (Memento des Originals vom 7. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Beschreibung des Saale-Departements
- Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900
- Nauendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie