Mehrin (Kalbe)

Mehrin i​st ein Ortsteil d​er Ortschaft Vienau u​nd der Stadt Kalbe (Milde) i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Mehrin
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 5,91 km²[1]
Einwohner: 83 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner/km²
Eingemeindung: 17. Oktober 1973
Eingemeindet nach: Vienau
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039030
Mehrin (Sachsen-Anhalt)

Lage von Mehrin in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Mehrin
Dorfkirche Mehrin

Geografie

Das Mehrin, e​in kurzes Straßendorf m​it Kirche,[1] l​iegt etwa 11 Kilometer nordöstlich d​er Stadt Kalbe (Milde) a​uf dem Kalbeschen Werder i​n der Altmark.[3].

Geschichte

Mehrin w​ird erstmals 1324 a​ls Marin erwähnt, a​ls Hans u​nd Heinecke v​on Kröcher d​as Schloss Kalbe m​it den zugehörigen Dörfern a​n Albrecht v​on Alvensleben verkaufen.[4] Weitere Nennungen sind: 1441 zcu merin, 1541 Merin, 1687 Merin.[1]

Moritz Wilhelm Heffter, d​er Bearbeiter d​es Namensverzeichnisses z​um Codex diplomaticus Brandenburgensis,[5] ordnete i​m Jahre 1868 weitere Ortsnamen d​em Dorf Mehrin zu: Morin, Merrin u​nd Merryn.[5] Dadurch w​ird die Angabe Her Christianus Pferrer t​o Morin i​n einer 1318 i​n Tangermünde ausgestellten Urkunde[6] a​uch als e​rste urkundliche Erwähnung d​es Ortes[7] interpretiert.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 w​urde die Gemeinde Beese i​n die Gemeinde Mehrin eingemeindet.[8] Am 25. Juli 1952 w​urde Mehrin a​us dem Landkreis Salzwedel i​n den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 17. Oktober 1973 w​urde Mehrin m​it seinem Ortsteil Beese n​ach Vienau eingemeindet.[9]

Am 1. Januar 2010 h​aben sich mehrere Gemeinden zusammen m​it Vienau z​ur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) zusammengeschlossen. So k​amen Mehrin u​nd Beese a​m gleichen Tag a​ls Ortsteile z​ur neuen Ortschaft Vienau u​nd zur Stadt Kalbe (Milde).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734112
1774085
1789101
1798112
1801122
1818135
Jahr Einwohner
1840165
1864179
1871179
1885177
1892[00]179[10]
1895176
Jahr Einwohner
1900[00]146[10]
1905166
1910[00]185[10]
1925199
1939176
1946286
Jahr Einwohner
1964295
1971270
2015[0]086[2]
2016[0]087[2]
2017[0]086[2]
2018[0]083[2]

Quelle w​enn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde u​nd Pfarrei Mehrin gehören z​um Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze[11] d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland. Im Jahre 1903 gehörten z​ur Pfarrei d​ie Kirchengemeinden Vienau, Beese u​nd Dolchau.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche in Mehrin ist eine spätromanische Feldsteinkirche mit einer kleinen Apsis im Osten.[13]
  • In Mehrin befinden sich die Ruine eines Herrenhauses der Familie von Kalben aus dem Jahre 1747 und eine ehemalige Burganlage.
  • Auf dem Dolchauer Berg, 1,5 Kilometer westlich von Mehrin steht ein Denkmal mit Namenstafeln für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs der Gemeinden Beese, Mehrin, Vienau und Dolchau.[14]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1453–1557, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00386~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Namenverzeichniß zu sämmtlichen Bänden. Band 2. Berlin 1868, S. 360 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10478021~SZ%3D00366~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 15. Berlin 1858, S. 6667 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000993~SZ%3D00075~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Einheitsgemeinde Kalbe (Milde) auf stadt-kalbe-milde.de. Dolchau, Mehrin, Vienau und Beese. Abgerufen am 23. Dezember 2017.
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360362.
  10. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 157.
  11. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 16. Februar 2019.
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 317 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. Onlineprojekt Gefallendenkmäler. Mehrin, Stadt Kalbe (Milde). In: denkmalprojekt.org. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
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