Beese (Kalbe)

Beese i​st ein Ortsteil d​er Ortschaft Vienau u​nd der Stadt Kalbe (Milde) i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Beese
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 2,87 km²[1]
Einwohner: 69 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Mehrin
Postleitzahl: 39634
Vorwahl: 039030
Beese (Sachsen-Anhalt)

Lage von Beese in Sachsen-Anhalt

Kirche zu Beese (2018)
Kirche zu Beese (2018)

Geografie

Das altmärkische Kirchdorf Beese l​iegt 12 Kilometer nordöstlich v​on Kalbe (Milde) a​uf dem Kalbeschen Werder. Östlich d​es Dorfes fließt d​er Fluss Untere Milde, d​er ab Beese d​en Namen Biese führt.[3]

Die Bahnstrecke Stendal–Uelzen l​iegt östlich u​nd nördlich d​es Dorfes.

Geschichte

Standort der ehemaligen Mühle in Beese
Mühlstein der Mühle

Im Jahre 1284 wird das Dorf als villa Besa erstmals genannt.[1] 1311 trat Heyrico fabro de Besa in Salzwedel als Zeuge auf.[1] 1324 wird Beese als Beso erwähnt, als es in den Besitz der Familie von Alvensleben kam.[4] Weitere Nennungen sind 1420 vor dem Stedeken czu der Byse, 1541 Pisen, 1608 Biese, 1687 Biese,[1] und 1804 Biese und Beese, ein Dorf mit einem Rademacher, zwei Krügen, einem Nebenzollamt von Osterburg und einer Windmühle,[5] die am Anfang des Weges nach Dolchau noch am Anfang des 20. Jahrhunderts stand.[6] Im Dorf gab es am Anfang des 19. Jahrhunderts eine Ross- und Grützmühle.

Herkunft des Ortsnamens

  • Jürgen Udolph meint, der Ortsname könnte auf das mittelniederdeutsche Wort für „Binse“ zurückzuführen sein, im Sinne von „Binsenbach“.[7]
  • Matthias Friske ergänzt, dass es sich um eine Übertragung des Ortsnamens Beesem aus dem Wendland handeln könnte.[7]
  • Heinrich Sültmann meint hingegen, dass der Name auf eine slawischen Bezeichnung für „Holunder“ zurückgehen könnte.[8]

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 w​urde die Gemeinde Beese a​us dem Landkreis Salzwedel i​n die Gemeinde Mehrin eingemeindet.[9] Ab 17. Oktober 1973 k​am der Ortsteil Beese z​u Vienau (aufgrund d​er Eingemeindung v​on Mehrin i​n Vienau).[10]

Ab 1. Januar 2010 k​am der Ortsteil z​ur Stadt Kalbe (Milde), d​a Vienau a​n jenem Tag m​it anderen Gemeinden z​ur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) zusammengelegt wurde.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173494
177488
178984
179894
180190
181883
Jahr Einwohner
1840120
1864114
1871127
1885148
1895119
1900[0]115[12]
Jahr Einwohner
1905117
1910[0]121[12]
1925116
1939122
1946150
2015070
Jahr Einwohner
201666
201767
201869

Quelle, w​enn nicht angegeben, b​is 1946[1] u​nd 2015 b​is 2018[2]

Religionen

Die evangelische Kirchengemeinde Beese gehörte früher z​ur Pfarrei Mehrin[13] u​nd jetzt z​um Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze[14] d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Besse ist eine spätromanische Feldsteinkirche aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts mit einem Fachwerkturm. Sie ist eine Filialkirche von Mehrin. Zur Ausstattung gehört eine Altarwand aus dem frühen 18. Jahrhundert.[15]
  • Der Ortsfriedhof liegt im Süden des Dorfes.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 136139, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00416~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 337 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00358~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Wilhelm Zahn: W. Zahn's Wanderkarte für die Altmark auf Grund amtlicher Unterlagen. 9. Auflage.
  7. Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 69–71.
  8. nach Matthias Friske: Heinrich Sültmann: Der Kalbesche Werder. Geschichte der Dörfer. Kalbe 1924, DNB 976448130, S. 58.
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360362.
  11. Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. Jahrgang 15, Nr. 15, 26. August 2009, S. 208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; abgerufen am 19. September 2021]).
  12. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 157.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 51 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 9. März 2019.
  15. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 34.
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