Mehmet Sözer
Mehmet Sözer (* 1991 in Wien[1][2]) ist ein österreichischer Schauspieler.
Leben
Sözer ist Österreicher mit türkischer Herkunft; er wuchs mit Türkisch als Muttersprache auf.[1] Er absolvierte von 2010 bis 2014 sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.[2] Während seiner Ausbildung spielte er bereits erste Rollen an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (2012; als Schabrin/Bobynitzin in Die fremde Frau und der Ehemann unter dem Bett, nach Fjodor M. Dostojewski, Regie: Axel Wandtke) und am bat-Studiotheater (2013; als K. in Das Schloß). 2013 erhielt er als Co-Hauptdarsteller in Die fremde Frau und der Ehemann unter dem Bett den Ensemble-Preis beim Theatertreffen Deutschsprachiger Schauspielstudierender.[2]
Seit der Spielzeit 2014/15 ist er festes Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater. Dort spielte er bisher u. a. Kruk in Ghetto von Joshua Sobol (Regie: Christian Stückl), Andres in Woyzeck (Premiere: Oktober 2014, Regie: Abdullah Kenan Karaca), Al-Hafi in Nathan der Weise (Premiere: Januar 2015, Regie: Christian Stückl) und Sebastian in Der Sturm (Premiere: Oktober 2016, Regie: Christian Stückl).
Sözer übernahm auch einige Film- und Fernsehrollen. In dem Filmdrama Das Wetter in geschlossenen Räumen (2015) spielte er, an der Seite von Maria Furtwängler, den Deutsch-Araber Alec, der eine Affäre mit der wesentlich älteren Fundraiserin Dorothea beginnt, die schließlich aus dem Ruder läuft.[3][4] Für seine Darstellung des jungen Lovers, der sich aushalten lässt, erhielt er eine Nominierung für den New Faces Award 2016.[2] Im Februar 2016 war er in der ZDF-Serie SOKO München in einer Episodenrolle als Josef „Jo“ Admir zu sehen.
Im Wiener Tatort: Schock (Erstausstrahlung: 22. Jänner 2017) spielte Sözer eine Nebenrolle; er verkörperte Kerem, den Freund von Oberstleutnant Moritz Eisners Tochter Claudia (Tanja Raunig), einen verzweifelten, unter Leistungsdruck stehenden, tablettenabhängigen Studenten, der Mitglied einer Gruppe politischer Aktivisten ist.[5][6] Im Dezember 2017 war Sözer erneut in der ZDF-Krimiserie SOKO München zu sehen, dieses Mal in einer Episodenhauptrolle als tatverdächtiger Comiczeichner Farin Cetin.
Sözer lebt in München.[1][2] In einem im Februar 2021 im SZ-Magazin veröffentlichten Interview outete sich Sözer gemeinsam mit 185 lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und trans* Schauspielern. Gemeinsam mit Eva Meckbach und Karin Hanczewski initiierte er die Initiative #actout, um in der Gesellschaft mehr Akzeptanz zu gewinnen und um in seiner Branche mehr Anerkennung in Film, Fernsehen und auf der Bühne zu fordern.[7]
Filmografie (Auswahl)
- 2014: Halbe Treppe (Kurzfilm)
- 2015: Das Wetter in geschlossenen Räumen
- 2016: Karussell
- 2016: SOKO München (Fernsehserie; Folge: Warmes Bier geht nicht)
- 2017: Tatort: Schock (Fernsehreihe)
- 2017: Unter Verdacht (Fernsehreihe; Folge: Verlorene Sicherheit, Teil I)
- 2017: SOKO München (Fernsehserie; Folge: Jadas Welt)
- 2019: SOKO Donau (Fernsehserie; Folge: Dünne Luft)
- 2021: Kanzlei Berger (Fernsehserie; Folge: Der freie Wille)
- 2021: Das Quartett (Fernsehreihe; Folge: Die Tote vom Balkon)
Weblinks
- Mehmet Sözer in der Internet Movie Database (englisch)
- Mehmet Sözer bei filmmakers.de
- Mehmet Sözer – Vita; Münchner Volkstheater
- Mehmet Sözer – Vita; Agentur
Einzelnachweise
- Mehmet Sözer. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- Mehmet Sözer. Profil und vita bei CAST FORWARD. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- Maria Furtwängler mal anders: „Das Wetter in geschlossenen Räumen“: Sektabende in der Kriegszone. Kritik. In: Stuttgarter Zeitung vom 28. Januar 2016. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- Spenden bis zum Delirium. Kritik. In: Frankfurter Neue Presse vom 28. Januar 2016. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- Wiener "Tatort" im Check: Die Tat eines Verzweifelten. RP Online vom 22. Januar 2017. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- "Tatort: Schock": Eisner und Fellner müssen einen Doppelmord verhindern. Goldene Kamera.de. Abgerufen am 22. Januar 2017.
- «Wir sind schon da». In: SZ-Magazin, abgerufen am 4. Februar 2021.