Medrow
Medrow ist ein Dorf in der vorpommerschen Gemeinde Nossendorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern. Im Dorf leben ca. 150 Einwohner (Stand 2014).
Geografische Lage
Medrow liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Demmin und 15 Kilometer südlich von Grimmen. Die umliegenden Orte sind Langenfelde (Gemeinde Glewitz), Nossendorf, Toitz und Zarnekla (Stadt Loitz). Die Wälder Kronwald und Spitzeck liegen in der Nähe und als Gewässer der große Dorfteich, der alte Badeteich, der Wässerring und der Burggraben, welcher in die Trebel mündet. Weitere Gewässer sind der Rote Brückengraben im Norden, der ebenfalls in die Trebel mündet und der Krongraben östlich der Ortschaft im Kronwald. Das Dorf befindet sich, wie alle anderen Dörfer der Gemeinde Nossendorf auch, östlich der Trebel und somit im vorpommerschen Teil des Landes.
Geschichte
Medrow wurde erstmals 1242 als Mederow urkundlich erwähnt. Von einer früheren slawische Besiedlung wurde eine Burg namens „villam Mederow“ mit Wassergraben nachgewiesen. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde das Dorf Rittersitz. Medrow gehörte zwischen 1648 und 1815 zu Schwedisch-Pommern. Seit 1683 gehört Medrow zum Pfarramt Glewitz. Die Kirchenbau begann 1687 und endete 13 Jahre später. Im 17. Jahrhundert wurde Jacob von Pfuel (1626–1702) mit Medrow und Nehringen belehnt. Der nächste Besitzer Graf Meyerfeldt ließ eine Glashütte errichten. Im Jahr 1755 übernahm die Familie Hagenow pachtweise die Güter von Medrow, Langenfelde und Glewitz. Im Jahr 1828 übernahm der zweite Sohn Wilhelm von Hagenow das Gut Medrow von seinem älteren Bruder Friedrich von Hagenow und ließ neue Wirtschaftsgebäude errichten bzw. umbauen. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Flucht 1945 war das Geschlecht der von Witzleben Gutsbesitzer.
In den Jahren 1932/33 wurde ein Teil des Gutes an die Loitzer Siedlungsgesellschaft verkauft. Von 4500 Morgen Land verblieben 1000 Morgen Land für Eric von Witzleben. Auf dem Rest wurden ungefähr 70 neue Bauernstellen eingerichtet. Die Vollbauern erhielten 60 Scheunen und die Ställe von dem einstigen landwirtschaftlichen Betrieb des Gutes. Sie wurden aber nur noch teilweise zu wirtschaftlichen oder Wohnzwecken genutzt. Die modernisierten Katen der Neubauern ziehen sich heute beidseitig der Straße entlang, die zum Gutshaus führt. Dieses steht leer und ist von einem Park umgeben.
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Nossendorf
- Frühgotische Feldsteinkirche; Tür- und Fenstereinfassungen in Backstein; Chor mit Kreuzgewölbe und Kirchenschiff mit Flachdecke.
- Glockenstuhl
- Zweigeschossiges Gutshaus Medrow von 1840 für Wilhelm von Hagenow
- Landschaftspark
- Kriegerdenkmal (Erster Weltkrieg)
Naturschutz
In Medrow stehen folgende Bäume unter Naturschutz:
- 1 Lärche im Park (siehe Foto)
- 2 Linden im Park
- 2 Blutbuchen im Park
- 2 Birken im Park
- 1 Traubeneiche auf dem Friedhof
Literatur
- Chronik des Ortes Medrow
Quellen
- Amt Demmin-Land
- Gemeindechronik Nossendorf
- Schulchronik Medrow
Weblinks
- Literatur über Medrow in der Landesbibliographie MV
- Medrow bei www.orte-in-mv.de
- Video und Informationen zur Kirchenglocke Medrow
- Website der Gemeinde Nossendorf: www.gemeinde-nossendorf.de/medrow