Mausenmühle

Mausenmühle i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Neuendettelsau i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Mausenmühle
Höhe: 396 m ü. NHN
Einwohner: 1 (31. Dez. 2013)[1]
Postleitzahl: 91564
Vorwahl: 09872
Karte
Lage von Mausenmühle in Neuendettelsau
Ortsansicht
Ortsansicht
Mausenmühle

Geografie

Die Einöde i​st die dritte a​n der Aurach gelegene Mühle. Ein Anliegerweg führt n​ach Mausendorf (0,6 km nordwestlich). Dieser w​ird als Wirtschaftsweg n​ach Steinhof (0,8 km südöstlich) bzw. z​ur Geichsenmühle (1,1 km westlich) fortgeführt.[2]

Geschichte

Das Kloster Heilsbronn erhielt Besitzungen d​er Mausenmühle z​ur Zeit d​es 10. Abts Otto d​urch Kauf v​on der d​ort begüterten Adelsfamilie Bruckberg. Konrad v​on Bruckberg, m​it dem Vertrag i​m Nachhinein unzufrieden, schädigte d​iese Güter u​nd führte e​inen Prozess g​egen das Kloster, verlor diesen jedoch u​nd starb b​ald darauf. In e​iner Urkunde v​on 1253 w​urde festgelegt, d​ass die Witwe d​es Verstorbenen w​egen dessen Unrecht u​nter anderem a​uch Gefälle d​er Mausenmühle d​em Kloster z​u schenken hatte. In dieser Schenkungsurkunde w​ird der Ort a​ls „molendinum a​pud Mausendorf“ (Mühle b​ei Mausendorf) erstmals erwähnt.

Am 26. März 1579 w​urde die Mühle v​on neun Mordbrennern überfallen u​nd angezündet.[3]

Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamts Windsbach a​us dem Jahr 1608 w​ird für d​ie Mausenmühle e​ine Mannschaft verzeichnet, d​ie dem Klosterverwalteramt Heilsbronn unterstand. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Kasten- u​nd Stadtvogteiamt Windsbach aus.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​ie Mausenmühle z​ur Realgemeinde Mausendorf. Das Anwesen h​atte das Klosterverwalteramt Heilsbronn a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​ie Mausenmühle b​ei der Vergabe d​er Hausnummern d​ie Nr. 12 d​es Ortes Mausendorf.[5] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Windsbach.[6][7][8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Mausenmühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Aich u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Aich zugeordnet.[9] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. Januar 1972 n​ach Neuendettelsau eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007002013
Einwohner 66*9911101355511
Häuser[10] 11111111
Quelle [11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][1]
* Ort wird zu Mausendorf gerechnet.

Religion

Die Einwohner s​ind seit 1545 n​ach St. Michael (Weißenbronn) gepfarrt, d​avor seit 1473 n​ach St. Kunigund (Reuth) u​nd ursprünglich n​ach St. Maria (Großhaslach). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession w​aren ursprünglich n​ach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt, s​eit 1992 s​ind sie n​ach St. Franziskus (Neuendettelsau) gepfarrt.

Bilder

Literatur

Commons: Mausenmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Gemeindeverwaltung Neuendettelsau (Hrsg.): Neuendettelsau. Informationen, Behördenwegweiser. Neuendettelsau 2014, S. 7.
  2. Mausenmühle im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 233ff.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/1, 6. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 731.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 885.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 975.
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 463.
  8. Johann Bernhard Fischer: Mausmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 407 (Digitalisat).
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 58 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 144 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1041, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1205, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1093 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1157 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1195 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1021 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 329 (Digitalisat).
  22. Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 8. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: neuendettelsau.eu


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