Froschmühle (Neuendettelsau)
Froschmühle (umgangssprachlich: Frūschmíl[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neuendettelsau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Froschmühle Gemeinde Neuendettelsau | |
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Höhe: | 410 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (31. Dez. 2013)[1] |
Postleitzahl: | 91564 |
Vorwahl: | 09874 |
Lage von Froschmühle in Neuendettelsau | |
Die Froschmühle |
Geografie
Die Einöde liegt am Froschmühlbach (Froschwasser), einem rechten Zufluss der wenig unterhalb seines Zuflusses in die Aurach mündenden Heiligenbächls. Ein Anliegerweg führt zur Kreisstraße AN 14 (0,3 km südöstlich), die nach Neuendettelsau (Ortsmitte 1,4 km südlich) bzw. zur Staatsstraße 2410 (0,15 km nordöstlich) verläuft.[3]
Geschichte
Erbaut wurde die Mühle 1528 von Sebastian von Eyb zu Dettelsau auf einer ehemals zum Geichsenhof gehörigen Wiese. Ursprünglich hieß sie einfach die „Neue Mühle“. Seit 1685 ist der Name „Froschmühle“ bezeugt.[4] Nach Aussagen der Besitzer soll sie zeitweise auch „Hundemühle“ geheißen haben, weil dort angeblich herrschaftliche Hunde gehalten wurden.[2]
In den Oberamtsbeschreibungen des Fürstentums Ansbach von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1732 wird der Ort folgendermaßen beschrieben: „FroschMühl, Eine Adelich Crailsheiml. nach Rügland gehörige Mühl, ist nach Neuendettelsau gepfarrt und des Zehendens, weil keine Feldgüther darzugehören, befreyt. Die Vogtey inner Etter gehört dem Herrn von Crailsheim, außer Etter aber stehet solche nebst der hochfraischlich hohen Obrigkeit dem allhiesigen Oberamt Windspach zu.“[5] Von 1793 bis 1823 kaufte Johann Lingmann, der Besitzer der Mühle, knapp 20 Tagewerk Feld dazu.[6]
Ursprünglich gehörte die Froschmühle zu Neuendettelsau, unter der preußischen Verwaltung wurde sie jedoch 1796 Aich zugeschlagen und erhielt die Haus-Nr. 1 des Ortes Aich. Sie hatte auch zu dieser Zeit das Rittergut Rügland der Herren von Crailsheim als Grundherrn.[7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[8][9][10]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde die Froschmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Aich und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Aich zugeordnet.[11] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde die Froschmühle in die neu gebildete Ruralgemeinde Altendettelsau umgemeindet.[12] Am 1. Januar 1972 wurde die Froschmühle im Zuge der Gebietsreform nach Neuendettelsau umgegliedert.
Die Mühle ist mittlerweile stillgelegt. Die Wasserkraftnutzung wurde durch eine wartungsfreie, etwa fünf Kilowatt leistende solarelektrische Anlage ersetzt.
Bodendenkmal
- 200 Meter südlich des Ortes gab es eine Siedlung der Jungsteinzeit.
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Nikolai (Neuendettelsau) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Franziskus (Neuendettelsau).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Froschmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 228 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 79.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 827.
- Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. Dissertation. Erlangen 2009, DNB 998940933, S. 358–359 (PDF; 11,1 MB).
Weblinks
- Froschmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Froschmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Froschmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- Gemeindeverwaltung Neuendettelsau (Hrsg.): Neuendettelsau. Informationen, Behördenwegweiser. Neuendettelsau 2014, S. 7.
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 79.
- Froschmühle im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 358 f.
- Staatsarchiv Nürnberg, Rep 120/II Nr. 69 III Oberamt Windspach, S. 67. Zitiert nach M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 358.
- M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 359.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 827.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 976.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 228.
- Johann Bernhard Fischer: Froschmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 405 (Digitalisat).
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- Nach M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 358 soll bereits 1806 die Gemeinde Altendettelsau bestanden haben, zu der Froschmühle zählte.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 27 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 144 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1041, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1205, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1093 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1157 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1195 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1022 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 329 (Digitalisat).
- Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 8. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: neuendettelsau.eu