Matthias von Güntersberg

Matthias v​on Güntersberg (* 1584; † 7. Januar 1650 i​n Stettin) w​ar ein deutscher Jurist, Richter i​n Pommern u​nd Mecklenburg-Schwerin s​owie Landesdirektor d​er Landstände v​on Pommern-Stettin u​nd Cammin.

Leben

Matthias v​on Güntersberg studierte a​n den Universitäten Jena, Frankfurt (Oder), Leiden u​nd Oxford u​nd unternahm anschließend größere Reisen. Danach w​urde er Hofrat u​nd später Hofgerichtsdirektor i​n Stettin. Nach einiger Zeit g​ing er a​ls Hauptmann u​nd Burgrichter n​ach Pyritz. Gleichzeitig w​urde er Vizedom u​nd 1621[1] Thesaurar d​es Domkapitels i​n Cammin. Herzog Franz entsandte i​hn 1618 z​um Münzprobationstag d​es Obersächsischen Reichskreises n​ach Leipzig.[2]

Er folgte 1621[3] e​inem Ruf d​es Herzogs Adolf Friedrich v​on Mecklenburg-Schwerin a​ls Präsident d​es Landgerichts i​n Sternberg u​nd war anschließend b​is 1630[3] Statthalter u​nd Obergerichtsverwalter i​n Schwerin. Er kehrte n​ach Pommern zurück u​m Hauptmann v​on Wollin u​nd erster Rat d​er auf i​hrem Leibgedinge i​n Schloss Wollin residierenden Herzoginwitwe Sophie v​on Sachsen z​u werden.

Nach d​eren Tod 1635 w​urde er 1636 Vicedominus u​nd 1637 Dekan u​nd erster Domherr z​u Cammin.[1] Damit gehörte e​r als Prälat z​u den Landräten d​es Stifts Cammin u​nd führte d​as Direktorium d​er Landstände i​m Stift u​nd in Pommern-Stettin. 1643 wählten i​hn die Landstände zusammen m​it drei anderen Vertretern z​u Abgeordneten für d​ie Friedensverhandlungen z​ur Beendigung d​es Dreißigjährigen Krieges.[4]

Familie

Matthias v​on Güntersberg entstammte d​em Hause Reichenbach d​er Adelsfamilie Güntersberg. Seine Eltern w​aren Heinrich v​on Güntersberg u​nd Ermgard von Both a.d.H. Kalkhorst. Aus seiner Ehe m​it Erdmuth von Pirch a.d.H. Vitröse s​ind vier Kinder bekannt. Darunter s​ein Sohn Franz v​on Güntersberg (1618–1679) d​er ebenfalls Landesdirektor u​nd Dekan z​u Cammin w​urde und m​it Anna von Carnitz a.d.H. Carnitz vermählt war, s​owie seine Tochter Elisabeth v​on Güntersberg, welche m​it Ulrich Christoph von Schwerin, Oberhofmeister u​nd Erbherr a​uf Kummerow, vermählt war.

Matthias v​on Güntersberg w​ar Erbherr a​uf Reichenbach, Buslar u​nd Falkenwalde.

Literatur

  • Julius von Bohlen: Die Erwerbung Pommerns durch die Hohenzollern. Zur Erinnerung an die vor 50 Jahren erfolgte Wiedervereinigung des ganzen Pommern unter die Herrschaft seines erlauchten Königshauses. Decker, Berlin 1865, S. 55, Endnote 33, Digitalisat.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Spuhrmann: Geschichte der Stadt Cammin i. Pommern und des Camminer Domkapitels. 2. erweiterte und verbesserte Auflage mit Bilderanhang. Formazin & Knauff, Cammin i. Pommern 1924, S. 85–89.
  2. Joachim Krüger: Zwischen dem Reich und Schweden. Die landesherrliche Münzprägung im Herzogtum Pommern und in Schwedisch-Pommern in der frühen Neuzeit (ca. 1580–1715) (= Nordische Geschichte. Band 3). LIT, Berlin u. a. 2006, ISBN 3-8258-9768-0, S. 150. und S. 164. (Zugleich: Greifswald, Universität, Dissertation, 2004).
  3. Carl von Lützow: Beitrag zur Charakteristik des Herzogs Adolf Friedrich von Mecklenburg-Schwerin, wie auch zur Schilderung der Sitten des siebenzehnten Jahrhunderts, entlehnt aus des obgedachten Herzogs eigenhändig geführten Tagebüchern im großherzoglichen Archive zu Schwerin. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Band 12, 1847, ISSN 0259-7772, S. 59–122, hier S. 78 und 98 online.
  4. Johann Jakob Sell: Geschichte des Herzogthums Pommern von den ältesten Zeiten bis zum Tode des letzten Herzoges, oder bis zum Westphälischen Frieden 1648. Band 3. Flittner, Berlin 1820, S. 348, Digitalisat.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.