Marobo
Marobo (Marabo) ist eine osttimoresische Region im Norden des Verwaltungsamts Bobonaro (Gemeinde Bobonaro), nördlich des Orts Bobonaro. Früher bildete sie ein Reich der Kemak.[4]
Region Marobo | ||||
Gesamtdaten | ||||
Fläche | 18,66 km²[1] | |||
Einwohnerzahl | 3.931 (2015)[1] | |||
Sucos | Fläche[1] | Einwohner- zahl (2015)[1] | Position[2] | Höhe |
Atuaben | 4,74 km² | 860 | 9° 0′ S, 125° 20′ O | 641 m |
Ilat-Laun | 6,44 km² | 1.634 | 8° 59′ S, 125° 20′ O | 609 m |
Soileco | 7,48 km² | 1.337 | 8° 59′ S, 125° 20′ O[3] | ? |
Geographie
Marobo teilt sich heute in die drei Sucos Atu-Aben, Ilat-Laun und Soileco. Südlich schließen sich die ebenfalls zum Verwaltungsamt Bobonaro gehörenden Sucos Malilait, Lourba und Maliubu an. Im Westen liegt das Verwaltungsamt Maliana, im Nordwesten das Verwaltungsamt Cailaco (beide Gemeinde Bobonaro) und im Osten das Verwaltungsamt Atsabe (Gemeinde Ermera) an.
Von Marobo aus fließt auch der Fluss Marobo zum ganzjährig Wasser führenden Lóis.
Einwohner
2015 zählte man in den drei Sucos 3.931 Einwohner[1] (1970: 3.324[4]). Der Großteil der Bevölkerung gehört zur Ethnie der Kemak. Daneben gibt es kleine Minderheiten der Bunak und Tetum-Prasa-Sprecher.[5][6][7]
Die französische Anthropologin Brigitte Renard-Clamagirand studierte zwischen 1966 und 1970 die Kultur der Region.[8]
Zu Allerheiligen, am 1. November, findet bei den heißen Quellen ein Fest statt.
Geschichte
Die Marobo-Kemak hatten ein kleines Reich, das aber unter der Vorherrschaft des Kemak-Reiches von Atsabe stand, an dessen Peripherie Marobo lag. Hier haben sich die Kemak, wie im benachbarten Obulo, über Generationen mit der benachbarten Ethnie der Bunak vermischt, weswegen es kulturelle Unterschiede zwischen den Kemak von Atsabe und Marobo gibt.[8][9]
Gouverneur José Celestino da Silva führte im März 1895 eine Offensive gegen Marobo und das eng mit ihm verbundene Obulo, um sie endgültig für Portugal zu unterwerfen.[10]
Wirtschaft
Während der portugiesischen Kolonialzeit entstand im Suco Ilat-Laun ein Bad mit heißen Quellen (Termas do Marobo). Das Schwimmbecken, das von der heißen Quelle gespeist wird, existiert noch und ist heute eine touristische Sehenswürdigkeit.[11]
Literatur
- Brigitte Renard-Clamagirand: Marobo, Une société ema de Timor. In: Langues et Civilisations de L'Asie Du Sud-Est et du Monde Insulindien. Band 12, 1982, ISBN 978-2-85297-123-3 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Joanna Barrkman: Reaffirming the Kemak Culture of Marobo then and now (Memento vom 9. Dezember 2013 im Internet Archive), Timor Aid, 2013.
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
- Get Coordinate – Wiki Koordinaten ermitteln (Memento des Originals vom 17. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Brigitte Renard-Clamagirand: Marobo, Une Sociiti Ema de Timor Central. Priface de G. Condominas Ase12 (Langues Et Civilisations de L'Asie Du Sud-Est Et Du Monde In), 1982, ISBN 978-2-85297-123-3 (französisch)
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Atu-Aben (Tetum; PDF-Datei; 8,13 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Ilat-Laun (Tetum; PDF; 8,5 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Soileco (Tetum; PDF; 8,5 MB)
- Center for Southeast Asian Studies, Northern Illinois University
- Andrea K. Molnar: Died in the service of Portugal
- History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 824 kB)
- Jane’s Oceania: Timor – Facts about Timor