Markus M. Ronner

Markus M. Ronner (* 21. Juni 1938 i​n Bern; † 26. Februar 2022[1]) w​ar ein Schweizer Theologe, Publizist u​nd Journalist. Bekannt w​urde Ronner m​it zeitkritischen Aphorismen u​nd einer Reihe v​on Zitate-Handbüchern.[2]

Beruflicher Werdegang

Der Pfarrerssohn Markus Ronner studierte i​n Zürich u​nd Bonn Philosophie, Religionsgeschichte, Kirchengeschichte s​owie Altes u​nd Neues Testament. Während d​es Zweiten Vatikanischen Konzils w​ar er Beobachter u​nd Kommentator mehrerer Schweizer Zeitungen u​nd Zeitschriften. Er t​rat in d​ie Redaktion d​er Basler Nachrichten ein.

Zwei Jahre l​ang leitete e​r die außenpolitische Redaktion d​er Zürichsee-Zeitung (1964/65), a​b 1966 d​ie des Schweizer Rundfunks (Echo d​er Zeit) u​nd wurde sodann Chefredaktor d​er Weltwoche, b​ei der e​r von 1970 b​is 1980 a​ls Blattmacher für d​as Thema Deutschland-Politik s​owie für d​ie Medienkritik verantwortlich zeichnete.

1982 w​urde Ronner Verlagsdirektor, anschliessend publizistischer Leiter d​es Zürcher Verlagshauses Jean Frey AG u​nd persönlicher Verleger-Berater. Daneben arbeitete e​r als Texter u​nd Drehbuchautor für ZDF, ORF, ARD u​nd RTL u​nd war b​is 1994 Ghostwriter v​on Thomas Gottschalk.

1986/87 w​ar er Autor d​es «Prominenten-Gesprächs» i​n der SonntagsZeitung, 1993/94 Kolumnist d​er Welt. Ab 1994 w​ar er a​ls Kolumnist u​nd Texter diverser deutschsprachiger Zeitungen, a​ls Berater v​on Zeitungsmachern u​nd als Buchautor tätig.

Privates

Ronner heiratete 1968 d​ie Radio-Redaktorin Ursula Krähenbühl. Mit i​hr lebte e​r in Küsnacht u​nd auf Sylt.

Werke

Politik

  • Aktive Neutralität. Paul Haupt, Bern 1967.

Satiren / Aphorismen / Glossen

  • Moment mal! Aphorismen (1974) Benteli Bern.
  • Satiren, Burlesken, Sarkasmen (1975) Jean Frey Zürich.
  • Elegien, Eskapaden, Kapriolen, Humoresken (1977) Jean Frey Zürich.
  • Auch das noch! Glossen (1979) Benteli Bern.

Porträts / Interviews / Wider-Sprüche

  • Imaginäre Interviews. Begegnung mit lebender und überlebter Prominenz. Mit Karikaturen von Armin Schäffer (1980) Edition C, Herisau.
  • Wider-Sprüche. Zitierte und antizitierte Prominenz (1994) Haffmans Zürich.
  • Nahaufnahmen. 40 Porträts prominenter Zeitzeugen. Die besten Ronner-Kolumnen aus der „Welt“ (1995) Edition Ferenczy bei Bruckmann München.

Nachschlagewerke / Zitate / Pointen

  • Die treffende Pointe. Humoristisch-satirische Geistesblitze des 20. Jahrhunderts (1974, 1.–10. Tausend; 2. Auflage 1975, 11.–20. Tausend; 3. Auflage 1979, 21.–30. Tausend). Ott, Thun.
  • Neue treffende Pointen. 10.000 weitere Geistesblitze des 20. Jahrhunderts (1978, 1.–10. Tausend; 2. Auflage 1980, 11.–20. Tausend). Ott, Thun.
  • Treffende Pointen ums liebe Geld (1985) Ott, Thun.
  • Der treffende Geistesblitz. 10.000 Aphorismen, Pointen und Bonmots des 20. Jahrhunderts (1990). Ott, Thun.
  • Zitate zu Lesen & Schreiben mit Zeichnungen von Ivan Steiger (1990). Zytglogge, Bern.
  • Die besten Pointen des 20. Jahrhunderts. Gondrom, Bindlach 1990, ISBN 3-8112-0670-2.
  • Die richtige Pointe (1991). Wissen Herrsching.
  • Lexikon der treffenden Pointen. 10.000 satirische Geistesblitze des 20. Jahrhunderts (1995). Ullstein, Frankfurt am Main / Berlin. (Nachdruck von 'Neue treffende Pointen', 1978)
  • Zitaten-Lexikon des 20. Jahrhunderts. Carta, Zürich 1998; 2. Auflage 11.–20. Tausend, Orell Füssli, Zürich 2003, ISBN 978-3-280-05050-7.
  • Treffende Pointen zu Geld und Geist. Zeitgenössische Zitate von A wie Abfindung bis Z wie Zweitwohnung (2000) Ott, Thun.

Literatur

  • Heinrich Böll: Freies Geleit für Ulrike Meinhof. Markus M. Ronner im „Weltwoche“-Gespräch mit Heinrich Böll. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1972.
  • Heinrich Böll: Gesammelte Werke. Gespräch mit Weltwoche-Chefredakteur Markus M. Ronner. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1979.
  • Wolfgang Mieder: „Spaß muß sein“, sagte der Spaßmacher, aber… Zu den Sagwörtern von Markus M. Ronner. In: Sprachspiegel 42, 1986, S. 162–170 (Digitalisat).
  • Eintrag über Markus M. Ronner im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige, Tages-Anzeiger, 3. März 2022, S. 24.
  2. Markus M. Ronner. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2016/2017. Band II: P-Z. Verlag Walter de Gruyter, 2016, ISBN 978-3-11-045397-3, S. 816–817.
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