Marija Michailowna Schkapskaja
Marija Michailowna Schkapskaja (russisch Мария Михайловна Шкапская; wiss. Transliteration Marija Michajlovna Škapskaja; geborene Andrejewna; geboren am 3. Oktober 1891 in St. Petersburg; gestorben am 7. September 1952 in Moskau) war eine russisch-sowjetische Dichterin und Journalistin.
Leben und Wirken
Schkapskaja studierte Literatur in Toulouse, hielt sich in Paris auf und publizierte bereits früh erste Gedichte. Leo Trotzki erwähnte sie 1924 in seinem Werk Literatur und Revolution. Schkapskaja arbeitete später als Journalistin für die Leningrader Zeitung Wetschernaja krasnaja gaseta[1] („Rote Abendzeitung“). Ihr 1942 veröffentlichtes Buch Eto bylo na samom dele („Das ist wirklich passiert“) handelt von den Gräueltaten der deutschen Besatzer in der Sowjetunion. Für das Schwarzbuch[2] bereitete sie über die Ukraine die Schilderung „Die Deutschen in Radsiwilow (Krasnoarmejsk)“ nach einer Mitteilung von L. Gechman (Lyusya Gekhman) zum Druck vor. Sie ist auf dem Wwedenskoje-Friedhof in Moskau begraben. Eine englische Übersetzung ausgewählter Dichtungen besorgte Sandra Shaw Bennett.
Werke (Auswahl)
- Baraban strogago gospodina Барабан Строгого Господина. Berlin: Ogonki, 1922
- Krow-ruda / Кровь-руда / Krov'-ruda. Sankt Petersburg 1923
- Za-Za-Za Ца-ца-ца. Berlin 1923 (Buchhandelslink)
- Eto bylo na samom dele Это было на самом деле (Книга фактов). (Das ist wirklich passiert). Наркомпрос РСФСР, Государственное издательство детской литературы / Volkskommissariat für Bildungswesen der RSFSR, Staatsverlag für Kinderliteratur 1942
- Stichi Стихи (Gedichte). London 1979 (Sammelband ihrer lyrischen Werke)
- The Mother and the Stern Master: Selected Poems. Nottingham: Astra Press, 1998, übersetzt von Sandra Shaw Bennett (russ./engl.)
Siehe auch
Literatur
- Grjakalowa N. Ju.: "Schkapskaja Marija Michailowna", in: Russkaja literatura XX weka. Prosaiki, poety, dramaturgi (= Russische Literatur des 20. Jahrhunderts: Prosaisten, Dichter, Dramatiker). Pod red. N. N. Skatowa. Moskwa: OLMA-Press Inwest 2005, Band 3: P-Ja / Грякалова Н. Ю.: Шкапская Мария Михайловна. Русская литература XX века. Прозаики, поэты, драматурги. Под ред. Н. Н. Скатова. Москва: ОЛМА-Пресс Инвест 2005, 3: П—Я, 728—729, ISBN 5-94848-307-X – lib.pushkinskijdom.ru
- Wassili Grossman / Ilja Ehrenburg (Hrsg.): Das Schwarzbuch – Der Genozid an den sowjetischen Juden. Rowohlt-Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-498-01655-5 (Herausgeber der dt. Ausgabe: Arno Lustiger)
- Arno Lustiger: Rotbuch: Stalin und die Juden. Berlin 1998 (TB 2. A. 2002)
- Neil Cornwell, Nicole Christian: Reference Guide to Russian Literature. 1998 (Online-Teilansicht)
- No Dream, in: An Anthology of Russian Women's Writing, 1777-1992. Oxford University Press, 1994.
- Shimon Redlich, Kirill Mikhaĭlovich Anderson, I. Alʹtman: War, the Holocaust and Stalinism: Documented Study of the Jewish Antifascist Committee in the USSR. 1995 (Online-Teilansicht)
Weblinks
- Schkapskaja Marija Michailowna (russisch)
- vergessene Namen … Marija Schkapskaja (russisch)
Einzelnachweise und Fußnoten
- Вечерняя Красная газета
- Das Schwarzbuch über die verbrecherische Massenvernichtung der Juden durch die faschistischen deutschen Eroberer in den zeitweilig okkupierten Gebieten der Sowjetunion und in den faschistischen Vernichtungslagern Polens während des Krieges 1941–1945. Ilja Ehrenburg, Wassili Grossman (Hrsg.). Deutsche Übersetzung der vollständigen Fassung, herausgegeben von Arno Lustiger: Rowohlt, Reinbek 1994. ISBN 3-498-01655-5.