Margit Haider-Dechant
Margit Haider-Dechant (* 5. Mai 1952)[1] ist eine österreichische Konzertpianistin, Musikwissenschaftlerin und Professorin.
Werdegang
Haider-Dechant studierte Pädagogik und Klavier am Bruckner-Konservatorium in Linz, wobei sie durch ein Bösendorfer-Stipendium unterstützt wurde. Sie absolvierte außerdem ein Klavierstudium am Mozarteum in Salzburg und schloss dieses mit Diplom ab. Anschließend studierte sie bei Leonard Hokanson in Frankfurt/Main und Vitaly Margulis in Freiburg im Breisgau. 2005 wurde sie Professorin für Klavier an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und wurde nach ihrer Dissertationsschrift mit dem Titel Joseph Woelfl-Werkverzeichnis 2009 zum Doktor der Philosophie promoviert.
Eine Gastprofessur führte sie zusätzlich zu ihrer Tätigkeit in Linz von 2001 bis 2002 an die Mahidol-Universität nach Bangkok. Sie leitete bis zu ihrer Emeritierung 2014 an der Anton Bruckner Privatuniversität eine Konzertklasse für Klavier. Unter ihren Schülern finden sich Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe.
Haider-Dechant konzertierte weltweit. Ihre Konzerte wurden zum Teil von Fernseh- und Rundfunkanstalten ausgestrahlt. Sie veröffentlichte außerdem zahlreiche Aufnahmen. Nach der Veröffentlichung der CD Wagner für Tasten wurde sie von Wolfgang Wagner zu einem Konzert in die Villa Wahnfried nach Bayreuth eingeladen.
Ihr Konzertrepertoire reicht vom musikalischen Barock bis zur Moderne. Besonderen Stellenwert haben für sie die Werke des 19. Jahrhunderts, u. a. Charles-Valentin Alkan, Erik Satie, Groupe des Six, Olivier Messiaen sowie Werke der österreichischen Moderne. Im Jahr 1990 spielte sie die erste öffentliche Aufführung des bis dahin als unspielbar geltenden Concert sans orchestre op. 39 von Alkan beim Festival Alkan 1990 in Paris.
Haider-Dechant ist Präsidentin der von ihr 2011 mitbegründeten Internationalen Joseph Woelfl Gesellschaft (IJWG) und Vorsitzende der 2015 gegründeten Joseph-Woelfl-Gesellschaft Bonn.[2]
Sie ist verheiratet mit Hermann Dechant.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Klavier solo
- Balduin Sulzer: Toccata u. Miniaturen, Margit Haider, Klavier, Preiserrecords SPR 145, LP
- Balduin Sulzer: Notices for Piano, Margit Haider, Klavier, Preiserrecords SPR 218, LP
- Balduin Sulzer: Sonate rhapsodique, CD Radio Oberösterreich
- Wagner für Tasten, APOLLON-Musikoffizin CI 20.006, CD
- Mozarts Schüler, APOLLON-Musikoffizin CI 20.007, CD
- Woelfl & Alkan. Zwei Giganten des Klaviers, APOLLON-Musikoffizin CI 20.013, CD
Uraufführungen von Konzerten
- Balduin Sulzer: Konzert für Klavier und Bläseroktett. Ensemble Octogon, Margit Haider, Klavier, Oberösterreichische Stiftskonzerte 1993, Stift Kremsmünster
- Joel Diermaier (geb. 1964): „Per sonare“, Konglomerat für Blasinstrumente, Streicher und Klavier nach Alban Bergs Sonate op. 1.:Festival für zeitgenössische Musik in Nischni Nowgorod, Russland, 2008. Orchester der Musikhochschule „Glinka-Konservatorium“, Margit Haider-Dechant, Klavier
- Arnold Schönberg: Konzert für Klavier und Orchester op. 42, Österreichische Erstaufführung im Arnold Schönberg Center Wien, 2008
- Ludwig van Beethoven: Uraufführung des nach Beethovens Skizzen von Nicholas Cook und Hermann Dechant rekonstruierten 1-sätzigen „Klavierkonzerts Nr. 6“, Bonn 2015[3][4]
Auszeichnungen
- 1998: Ernennung zum Ehrenmitglied des Richard-Wagner-Verbandes Barcelona.
- 2000: Verleihung der Ehrenprofessur der Russischen Föderation.
- 2015: Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.[5]
Weblinks
- Literatur von und über Margit Haider-Dechant im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Margit Haider-Dechant in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Margit Haider-Dechant bei Discogs
- Website Margit Haider-Dechant
Einzelnachweise
- Lebensdaten
- Musik in der Natur - Ehepaar lebt im Joseph-Woelfl-Haus in Lessenich. 4. August 2017, abgerufen am 23. April 2019.
- The Unheard Beethoven. Abgerufen am 29. April 2019.
- Klavierkonzert No 6 - Apollon Musikoffizin Bonn. In: Apollon Musikoffizin. Abgerufen am 29. April 2019 (deutsch).
- Land Oberösterreich - Dokumentansicht. Abgerufen am 11. Januar 2020.