Balduin Sulzer
Balduin Sulzer OCist (* als Josef Sulzer am 15. März 1932 in Großraming, Oberösterreich; † 10. April 2019 in Linz[1]) war ein österreichischer römisch-katholischer Ordenspriester. Er wurde bekannt als Musikpädagoge und Komponist.
Leben
Im Alter von zehn Jahren kam Sulzer nach Linz, wo er das Gymnasium besuchte. Er sang als Ministrant im Linzer Dom in der „Domschola“ unter Leitung von Domkapellmeister Josef Kronsteiner. Nach der Matura schloss er sich 1949 der Ordensgemeinschaft der Zisterzienser im Stift Wilhering an und erhielt den Ordensnamen Balduin. Er begann seine philosophisch-theologischen Studien in Linz und Rom sowie ein Studium des Lehrfachs Geschichte an der Universität Wien. Er absolvierte eine musikalische Ausbildung am Brucknerkonservatorium in Linz, an dem Päpstlichen Institut für Kirchenmusik in Rom und an der Wiener Musikhochschule, unter anderem bei Hans Gillesberger.
1955 empfing Balduin Sulzer die Priesterweihe. Von 1959 bis 1977 war er Musikerzieher am Stiftsgymnasium Wilhering, wo er die Wilheringer Sängerknaben und die Kantorei Wilhering leitete. Von 1974 bis 1997 war Sulzer Musikprofessor am Linzer Musikgymnasium. Zudem war er Korrepetitor am Linzer Brucknerkonservatorium und Domkapellmeister. Franz Welser-Möst studierte Komposition bei Sulzer,[2] der Tenor Kurt Azesberger sowie die Sopranistin Anna Maria Pammer waren ebenfalls seine Schüler. Sulzer war Gründer und musikalischer Leiter des Linzer Musikgymnasiums, wo er von 1974 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997 wirkte.
Balduin Sulzer lebte und arbeitete im Stift Wilhering, wo er auch als Stiftskapellmeister tätig war.
Werke
Das Werk Sulzers umfasst über 400 Arbeiten,[3] darunter vier Opern, Kindermusicals, neun Symphonien, eine Passion, zwölf Instrumentalkonzerte, Klavier- und Kammermusik sowie Lieder und Chormusik.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1970: Förderungspreis des Landes Oberösterreich für Komposition
- 1977: Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Musik
- 1979: Förderungspreis vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung
- 1984: Kulturmedaille der Stadt Linz
- 1992: Goldenes Ehrenzeichen vom Tiroler Sängerbund
- 1993: Heinrich-Gleißner-Preis
- 1996:
- Anton-Bruckner-Preis (Großer Kulturpreis des Landes Oberösterreich)
- Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz
- Ehrenring der Marktgemeinde Wilhering
- Österreichischer Würdigungspreis für Musik
- 2007: Kulturmedaille der Stadt Linz
- 2011: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[4]
- 2012: Ehrenbürger der Marktgemeinde Wilhering
Literatur
- Norbert Trawöger: Balduin Sulzer. Medienkombination Buch und CD, Trauner Verlag, Linz 2010, ISBN 978-3-85499-692-7.
- Balduin Sulzer. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
Weblinks
- Werke von und über Balduin Sulzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Balduin Sulzer in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Werke von Balduin Sulzer auf musicaustria.at
- Webpräsenz von Balduin Sulzer
Einzelnachweise
- Komponist Balduin Sulzer gestorben. In: Oberösterreichische Nachrichten. 10. April 2019, abgerufen am 11. April 2019.
- Norbert Trawöger: Balduin Sulzer. Trauner Verlag, 2010, abgerufen am 11. April 2019.
- Landeshauptmann Dr. Pühringer gratuliert Prof. Balduin Sulzer zum 85. Geburtstag: „Eine der prägenden musikalischen Leitfiguren unseres Landes“. Land Oberösterreich, 14. März 2017, abgerufen am 16. März 2017.
- Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952, S. 1737 (PDF; 6,9 MB)