Mar Menor
Das Mar Menor (spanisch für ‚Kleineres Meer‘) ist eine in der spanischen Region Murcia liegende Salzwasserlagune.
Daten | |
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Name: | Mar Menor |
Lage: | Region Murcia, Spanien |
Koordinaten: | 37° 43′ 8″ N, 0° 47′ 14″ W |
Wasserspiegel: | 0 msnm |
Fläche: | ca. 170 km² |
maximale Tiefe: | ca. 7 m |
Uferlänge: | 73 km |
Inseln: | Isla Perdiguera Isla Mayor (del Barón) Isla Rondella Isla del Ciervo Isla del Sujeto |
Geografie
Lage
Die Lagune ist vom Mittelmeer durch die 22 Kilometer lange und 100 m bis 1.200 m breite Nehrung La Manga (übersetzt: „Der Ärmel“) abgetrennt. Der Salzgehalt beträgt 42–47 g/l. Das Mittelmeer hat im Vergleich dazu eine Konzentration von 36–37 g/l.
Die Länge ihrer Binnenküste beträgt 73 km. Die tiefste Stelle liegt bei ungefähr sieben Metern, jedoch sind dies nur kleine Bereiche. Größtenteils liegt die Tiefe bei ungefähr zwei Metern.
Es bestehen Verbindungen zum Mittelmeer (in Murcia auch „Mar Mayor“ genannt) durch die Stauwehre in La Torre und El Ventorrillo und durch die Kanäle El Estacio und Marchamalo.
Geologie
Die letzten von der Universität Murcia durchgeführten Erhebungen (1995) zeigen, dass Schlammablagerungen hohe Prozentsätze der Kationen Kalzium, Magnesium und Kalium enthalten sowie der Anionen Chlorid und Sulfat, die weit über den in solch salzhaltigen Wassern zu erwartenden Werten liegen. Aufgrund dessen soll der Schlamm eine therapeutische Wirkung haben, die auf ihrer großen Absorptionsfähigkeit toxischer Stoffe und ihrer mineralisierenden Einwirkung beruhen soll.
Flora und Fauna
Durch die speziellen Konditionen, die das Mar Menor aufweist, existieren Flora und Fauna, die sich vom offenen Mittelmeer erheblich unterscheiden.
U. a. können folgende Arten gefunden werden:
- Goldbrassen
- Tintenfische (spanisch jibias)
- Zackenbarsche
- Flamingos (vor allem bei den Salinen)
Umweltschutz
Die Lagune wurde schon 1982 von den Vereinten Nationen zur Specially Protected Areas of Mediterranean Importance erklärt und ist auch heute auf der von der UNEP verwalteten SPAMI-Liste.
Dennoch bestehen größere Probleme u. a. mit dem im großen Maße betriebenen Wassersport. Weiter ist La Manga eine einzige versiegelte Fläche, auf der es schwierig ist, überhaupt einen unbebauten Punkt zu finden.
Im Jahr 2019 kippte der See um, was sich am massenhaften Sterben der darin vormals lebenden Tiere aufgrund der Sauerstoffverknappung zeigte. Die Regionalregierung von Murcia sieht den Grund dafür in Frischwasser, Sedimenten und Düngemitteln, die durch das Unwetter im September 2019 eingebracht worden waren. Die spanische Abteilung des World Wide Fund for Nature (WWF) machte dafür auch „eine maßlose landwirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung und die Untätigkeit der politisch Verantwortlichen“ verantwortlich.[1]
Im August 2021 kam es nach einer Hitzewelle erneut zu einem Massensterben der Fauna in der Lagune.[2] Aus Protest dagegen, dass nichts gegen die intensive Landwirtschaft in unmittelbarer Nähe der Lagune unternommen werde, die Hauptverursacher der Probleme sei, bildeten daraufhin 70.000 Menschen eine 73 Kilometer lange Menschenkette um die gesamte Lagune.[3]
Sport
Durch die besonders dem Wind ausgesetzte Lage und die geringe Wassertiefe und daraus resultierenden niedrigen Wellen ist das Mar Menor für zahlreiche Arten von Wassersport hervorragend geeignet. Jedes Jahr findet dort die „Copa Española“ statt, die Spanische Kajak-Meisterschaft.
Panorama La Manga del Mar Menor
Weblinks
Einzelnachweise
- Reiner Wandler: Tiere sterben in Europas größter Lagune: Fische und Krebse ersticken. In: taz.de. 21. Oktober 2019, abgerufen am 19. Januar 2020.
- Mar Menor in Spanien: riesiges Fischsterben in Europas größter Salzwasserlagune. In: rnd.de. 23. August 2021, abgerufen am 30. August 2021.
- 73 Kilometer lange Menschenkette um verseuchte Lagune. In: faz.net. 28. August 2021, abgerufen am 30. August 2021.