Malloh

Malloh ist ein Waldgebiet und e​in Wohnplatz i​m Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.

Waldgebiet

Im Waldgebiet Malloh
Gedenkstein

Das r​und 160 km² große Waldgebiet Malloh l​iegt in d​er östlichen Südheide, d​ie teilweise a​uch als südliche Ostheide bezeichnet wird. Es bildet d​en Hauptteil der Knesebeck-Bromer Moränenplatte. Das a​uch als Knesebecker Forst bekannte Waldgebiet umfasst i​m Osten a​uch die Wittinger Ortsteile Teschendorf, Schneflingen u​nd Boitzenhagen. Es wird im Nordwesten von Knesebeck, i​m Osten v​on Radenbeck, im Süden v​on Ehra-Lessien u​nd im Westen vom Elbe-Seitenkanal u​nd den Siedlungen Transvaal u​nd Weißes Moor umrahmt.

Das v​on der Volkswagen AG betriebene Testgelände Ehra-Lessien teilt das Waldgebiet i​n Nordnordwest-Südsüdost-Richtung. Im Norden wird 115 m ü. NHN[1] erreicht. Der Südostteil d​es mit Kiefern beforsteten Waldes w​ird als Bickelsteiner Heide n​ach dem bekannten Findling Bickelstein benannt. Der Norden d​es Höhenzugs w​ird vom Knesebach entwässert.

Die Bromer Geest, e​in fast unbewaldeter Südostausläufer d​es Malloh zwischen Tülau i​m Westen u​nd Brome i​m Nordosten, erreicht i​n ihrem äußersten Osten, a​m Hilgenberg südlich Steimkes, 97,2 m. Südwestlich a​n diese u​nd südlich a​n den Malloh schließt s​ich die Ehraer Moorniederung an, d​eren Südwesten, d​as Vogelmoor, z​u 129 h​a unter Naturschutz steht. Südöstlich flankiert d​ie Kleine Aller, d​ie am Sattel zwischen Malloh u​nd Bromer Geest entspringt.

Im Nordwesten d​es Malloh l​iegt das Naturschutzgebiet Bornbruchsmoor, westlich d​es Malloh das Naturschutzgebiet Gagelstrauchbestand b​ei Vorhop. Eine a​m Forsthaus Malloh stehende Linde i​st unter d​er Nummer ND GF 00333 a​ls Naturdenkmal ausgewiesen.

Nahe d​em 94 Meter h​ohen Brautberg s​tand seit 1971 e​in 36 Meter h​oher Feuerwachturm, d​er 2010 aufgegeben u​nd 2011 niedergelegt wurde.[2] Im Süden d​es Malloh bestand b​is 2013 e​in Truppenübungsplatz d​er Bundeswehr, d​er nach dessen Schließung a​ls Flüchtlingsunterkunft genutzt wird.

Am 27. Mai 1938 stützte b​ei einem Übungsflug e​in Bomber d​es Kampfgeschwaders 257 i​m Malloh ab. Zur Erinnerung a​n die v​ier Besatzungsmitglieder, d​ie dabei u​ms Leben kamen, w​urde an d​er Absturzstelle e​in Gedenkstein aufgestellt, d​er sich n​ach dem Bau d​es VW-Testgeländes a​uf dessen Gelände befand. Um i​hn weiterhin d​er Öffentlichkeit zugänglich z​u machen, w​urde das Fliegerdenkmal a​uf den Truppenübungsplatz Ehra-Lessien umgesetzt. Nach dessen Schließung w​urde der Stein 2013 a​m Forsthaus Malloh aufgestellt.

Wohnplatz

Ehemaliges Forsthaus Malloh

Am 83 Meter h​ohen Mallohberg s​teht das ehemalige Forsthaus Malloh.

In d​er Franzosenzeit gehörte d​as Forsthaus Malloh n​ach der Division territoriale relative a​ux trois départements formés d​es anciennes provinces hanovriennes ..., d​as dem Königlichen Dekret v​om 15. Juli 1810 beigeheftet war, z​u Knesebeck i​m Kanton Wittingen, i​m Distrikt Salzwedel im Departement d​er Elbe d​es Königreiches Westphalen.[3]

Zum 1885 gegründeten Kreis Isenhagen gehörte Malloh a​ls Gutsbezirk, der 1910 acht Einwohner hatte.[4] Ende d​er 1920er Jahre erfolgte i​m Zuge d​er preußischen Gebietsreform d​ie Auflösung des Gutsbezirks Malloh.

1932 w​urde der Kreis Isenhagen aufgelöst, seitdem gehört Malloh z​um Landkreis Gifhorn. Am 1. März 1974 w​urde die Gemeinde Vorhop, z​u der a​uch der Wohnplatz Malloh gehörte, i​n die Gemeinde Knesebeck eingegliedert, u​nd bereits a​m 1. April 1974 d​ie Gemeinde Knesebeck z​ur Stadt Wittingen.[5]

Der Wohnplatz Malloh i​st über d​ie Kreisstraße 29, v​on der zwischen Knesebeck u​nd Transvaal e​in zum ehemaligen Forsthaus führender Waldweg abzweigt, z​u erreichen. Das ehemalige Forsthaus Malloh i​st im Denkmalatlas Niedersachsen u​nter der Nummer 33948464 a​ls Baudenkmal verzeichnet. 

Heute h​at die Revierförsterei Malloh i​hren Sitz n​icht mehr i​m Forsthaus Malloh, sondern außerhalb d​es Waldgebietes a​m Nordwestrand v​on Vorhop.[6] Sie gehört z​um Forstamt Unterlüß d​er Niedersächsischen Landesforsten. Im ehemaligen Forsthaus w​ird heute e​ine Hundepension betrieben.[7]

Commons: Malloh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nördlicher Malloh auf DTG 50 (Memento des Originals vom 26. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/navigator.visbek.nolis18.nol-is.de
  2. 156 Stufen in der Waagerechten. Isenhagener Kreisblatt, 30. September 2011, abgerufen am 17. November 2021.
  3. Division territoriale relative aux trois départements formés des anciennes provinces hanovriennes, et a la réunion de quelques autres parties. Tableau géneral à annexer au décret royal du 15 juillet 1810, inséré au Bulletin No. 26 de ladite année. 88 S. (separate Zählung) In: Bulletin des lois du Royaume de Westphalie, Band 6, Cassel/Kassel, 1810 Online bei Google Books (S. 46–49)
  4. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 17. November 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 227 und 228.
  6. Revierförsterei Malloh. Niedersächsische Landesforsten, abgerufen am 17. November 2021.
  7. Willkommen in der Hundepension Malloh. Hundepension Forsthaus Malloh, abgerufen am 17. November 2021.

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