Luisenschule Essen
Die Luisenschule war bis 2004 ein städtisches Gymnasium und eine der ältesten Schulen der Stadt Essen. Heute sind in dem Gebäude ein Teil des Burggymnasiums und das Essener Stadtarchiv untergebracht.
Luisenschule | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1866 |
Schließung | 2004 |
Adresse |
Bismarckplatz 10 |
Ort | Essen |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 27′ 0″ N, 7° 0′ 24″ O |
Träger | Stadt Essen |
Geschichte
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Die Luisenschule wurde 1866 als Erste Essener Höhere Töchterschule gegründet. Ab 1903 wurde das Schulgebäude nach Entwürfen des Stuttgarter Jugendstilarchitekten F. Paulsen am Bismarckplatz errichtet und 1906 bezogen. Den Namen Luisenschule erhielt die Mädchenschule 1912, wobei die Preußische Königin Luise namensgebend war.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Luisenschule, neben mehreren anderen Essener Schulen, zum Lager von Zwangsarbeitern. Ab 1943 waren in den 25 Klassenräumen bis zu 750 osteuropäische Arbeiter untergebracht. Sie dienten der Stadt meist zur Trümmerbeseitigung. Bevor 1945 große Teile der Schule von Bomben zerstört wurden, hatte die Geheime Staatspolizei (Gestapo) einen Teil des Gebäudes als Häftlingslager für Fremdarbeiter genutzt.[1] Nach dem Krieg wurde die Schule vereinfacht wiederaufgebaut.
Jungen wurden erstmals Anfang der 1970er Jahre eingeschult. 2004 erfolgte die endgültige Schließung.
Bis dahin bot sie seit 1982 einen bilingualen, französischen Zweig an, bei dem Schüler sowohl in der sechsten, als auch in der neunten und elften Stufe an Austauschprogrammen mit den Schulen College International de Fontainebleau bei Paris (Klasse 6) und Montlouis sur Loire bei Tours (Klasse 9) teilnahmen. Des Weiteren gab es Austauschprogramme mit den Schulen „Collège du Cèdre“ in Le Vésinet bei Paris und „Lycée Sainte-Agnès“ in Angers. In der zwölften Stufe waren Praktika im französischen Ausland möglich.
Auch in andere Länder fanden regelmäßig Austausche statt. In der achten Stufe war es möglich, an einem Austausch mit der englischen Partnerschule Rainham Mark Grammar School teilzunehmen. Für die Oberstufen-Schüler wurde jährlich ein Austausch mit dem Oscarsgymnasiets in Oskarshamn (Südschweden) veranstaltet.
1988 wurde das Schulgebäude unter Denkmalschutz gestellt.[2]
Heutige Nutzung
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Heute wird ein Teil des ehemaligen Schulgebäudes als Dependance des Essener Burggymnasiums genutzt, hier ist die Sekundarstufe II untergebracht. Auch das Erich-Brost-Berufskolleg nutzt einige Räume des Gebäudes in der zweiten Etage.
In zwei der vier Etagen des ursprünglichen Schulhauses befindet sich das Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv. Die letzte Restaurierung des alten Schulgebäudes fand 2007 im Rahmen des Neubaus eines Magazinhauses des Stadtarchivs mit prägnanter COR-TEN-Stahl-Fassade statt, dass baulich die im Kriege entstandene Lücke des Schulblockes schließt.
Literatur
- Monika Josten, Brigitte Sternberg: „Eisern ist die Zeit und gewaltig ist das Schicksal.“ Zwei Essener Schulen im Ersten Weltkrieg. In: Der Erste Weltkrieg. Rhein-Maas Geschichte, Sprache und Kultur Bd. 5 (2014), Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (Hrsg.), S. 158–167.
- Heilig ist die Jugendzeit. Festschrift zum 60jährigen Bestehen der Luisenschule Essen, Oberlyzeum und Frauenschule 1866–1926. Essen 1926.
- 125 Jahre Luisenschule 1866–1991. Festschrift, Essen 1991.
Weblinks
- AltschülerInnenbund
- Haus der Essener Geschichte. In: essen.de. Stadt Essen, archiviert vom Original am 23. Juli 2011; abgerufen am 30. April 2021.
Einzelnachweise
- Gedenktafeln am Objekt
- Luisenschule in der Denkmalliste der Stadt Essen (PDF; 538 KiB); abgerufen am 8. Oktober 2016