Alfred-Krupp-Schule
Die Alfred-Krupp-Schule ist ein städtisches Gymnasium im Essener Stadtteil Holsterhausen.
Alfred-Krupp-Schule | |
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Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 164884 |
Gründung | 1908 |
Adresse |
Margaretenstraße 40 |
Ort | Essen-Holsterhausen |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 27′ 0″ N, 6° 59′ 1″ O |
Träger | Stadt Essen |
Schüler | rund 750 (Stand: 2019) |
Lehrkräfte | rund 50 (Stand: 2019)[1] |
Leitung | Berthold Urch (Stand: 2015) |
Website | www.alfred-krupp-gymnasium.de |
Geschichte
Vorgeschichte
An der Stelle der heutigen Turnhalle der Alfred-Krupp-Schule wurde 1813 ein erstes Schulgebäude errichtet. Es ersetzte eine baufällig gewordene katholische Bekenntnisschule, die bereits 1685 erstmals urkundlich erwähnt wird und sich auf dem Areal der heutigen, nordöstlich gelegenen Bertha-Krupp-Realschule befand. Diese erste Schule lag im Schnittpunkt der damaligen Dörfer Altendorf, Frohnhausen und Holsterhausen, die seit 1874 die Bürgermeisterei Altendorf bildeten. Durch den aufstrebenden Bergbau und den dadurch bedingten Bevölkerungsanstieg in der Region wurde die Schule 1838 und 1847 baulich erweitert. Zum Ende des 19. Jahrhunderts, der Zeit der Industrialisierung, stieg die Bevölkerung zusätzlich durch die rasch wachsende, benachbarte Krupp-Gussstahlfabrik und weiteren Bergbau explosionsartig an, so dass im Umkreis mehrere neue Schulen entstanden.[2]
Von der Oberrealschule zum Gymnasium
Das noch heute erhaltene, alte Gebäude der Alfred-Krupp-Schule ist 1908 als Realschule mit Vorschule eingeweiht worden. Am 23. April 1908 begann unter dem ersten Schulleiter, Herrn Swet, der Unterricht. Im Mai 1910 wurde der Name Krupp-Oberrealschule, im Volksmund KO, von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die Schule war ein Zugeständnis der Stadt Essen im Eingemeindungsvertrag der Bürgermeisterei Altendorf von 1901.
Die Essener Nationalzeitung berichtete am 25. November 1935, dass nun auch in der Krupp-Oberrealschule nahezu 100 Prozent der Schüler, es war eine reine Knabenschule, Mitglied in der Hitlerjugend waren, so dass deren Fahne an der Schule gehisst wurde.
Anlässlich des 125. Geburtstages des Großindustriellen Alfred Krupp wurde die Schule 1937 in Alfred-Krupp-Schule umbenannt. Der Zweite Weltkrieg hinterließ Zerstörungen am Gebäude als Folge von Luftangriffen 1942, Kinder kamen in die Kinderlandverschickung und der Unterricht musste teilweise im Wechsel im Gebäude des damaligen Humboldt-Gymnasiums, der heutigen Frida-Levy-Gesamtschule, stattfinden.
In dem späteren mathematisch-naturwissenschaftlichen Jungen-Gymnasium sind seit 1960 auch Mädchen zugelassen. Der Unterricht für beide Geschlechter gleichzeitig als Koedukationsschule wurde 1976 eingeführt. 2001 gab es Pläne der Stadt Essen, die Alfred-Krupp-Schule aufgrund der hohen Dichte an Gymnasien in der Stadt und sinkender Schülerzahlen aufzulösen. Sie wurden schließlich nicht umgesetzt.[3]
Heutige Schule
Die heutige Alfred-Krupp-Schule ist ein allgemeinbildendes, städtisches Gymnasium für Jungen und Mädchen. Es trägt seit September 2006 das Siegel Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, erhielt zudem im Februar 2007 das Gütesiegel Individuelle Förderung des Landes NRW[4] und den Preis der Landeselternschaft NRW für soziales Lernen.
Ehemalige Schüler (Auswahl)
- Carl Hundhausen (1893–1977), Public-Relations-Fachmann
- Hans-Werner Engels (1941–2010), Sachbuchautor, Herausgeber und Lokalhistoriker
- Heinrich Reiß (1919–2005), von 1977 bis 1985 Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen
- Heinz Drache (Schauspieler) (1923–2002)
- Oskar Höfling (1906–1988), Naturwissenschaftler, Pädagoge und Buchautor
- Swidbert Schnippenkötter (1915–1972), Diplomat und Ständiger Vertreter beim Büro der Vereinten Nationen in Genf
- Werner Keyßner (1903–1969), deutscher Politiker
Ehemalige Lehrer (Auswahl)
- Dietrich Garstka (1939–2018) Autor (Das schweigende Klassenzimmer)
Einzelnachweise
- Alfred-Krupp-Schule: Kollegium; abgerufen am 26. Mai 2015
- Geschichte der Elisabethschule: Die Schule unserer Vorväter (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive)
- Westdeutsche Allgemeine Zeitung WAZ (Lokalteil Essen) vom 20. April 2008: 2001 stand Existenz auf dem Spiel
- Zukunftsschulen NRW, Netzwerk Lernkultur Individuelle Förderung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)