Ludwig Haymann (Mediziner)

Ludwig Haymann (* 10. April 1877 i​n München; † 3. Mai 1962) w​ar ein deutscher HNO-Arzt u​nd Hochschullehrer i​n München.

Leben

Haymann w​ar Sohn d​es Hotelbesitzers K. Haymann. Er studierte a​n der Ludwig-Maximilians-Universität Medizin. Wie Ludwig Kastl w​urde er 1898 i​m Corps Suevia München recipiert.[1] Im Mai 1903 w​urde er i​n München approbiert u​nd zum Dr. med. promoviert.[2] Zunächst w​ar er Volontärassistent b​ei Otto v​on Bollinger i​n der Münchner Pathologie. 1904/05 diente e​r als Einjährig-Freiwilliger. 1905–1909 w​ar er z​ur HNO-Ausbildung b​ei Oskar Brieger a​m Krankenhospital z​u Allerheiligen i​n Breslau, zunächst a​ls Assistent, d​ann als Sekundärarzt. Im November 1909 wechselte e​r an d​ie Münchner HNO-Klinik. Bei Bernhard Heine w​urde er n​ach kurzer Assistentenzeit Oberarzt. Bei i​hm habilitierte e​r sich 1914.[3] Im Ersten Weltkrieg w​ar Haymann zunächst Truppenarzt, d​ann Leiter d​er HNO-Abteilung i​n einem Lazarett.[4]

1921 erhielt e​r ein Extraordinariat. Den 1929 ergangenen Ruf d​er Universität Innsbruck lehnte e​r ab. Wegen Heines Erkrankung übernahm e​r 1927 d​ie kommissarische Leitung d​er der Münchner Klinik. Als Wilhelm Brünings 1930 a​uf den Lehrstuhl gekommen war, widmete Haymann s​ich ganz seiner otologischen Arztpraxis.[5][6] Durch e​ine Erbschaft vermögend geworden, r​ief er 1961 e​ine Stiftung z​ur Förderung d​es wissenschaftlichen HNO-Nachwuchses i​ns Leben.[7] Der Preis w​urde erstmals 1965 u​nd zuletzt 2018 verliehen.[8][9] Bei d​er Feier seines 80. Geburtstages i​m Hörsaal d​er Münchner HNO-Klinik sprachen Alexander Herrmann a​ls gastgebender Klinikdirektor, d​er Prodekan Gustav Bodechtel, Josef Beck (Erlangen) a​ls Vertreter d​er Heine Schüler, Theodor Hünermann (Düsseldorf) a​ls Vertreter d​er Gesellschaft Deutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Unter d​en Gratulanten d​es Corps w​aren Kastl u​nd Fillibeck.[10] In seinen letzten Jahren w​ar Haymann d​urch eine Arthritis schwer gehbehindert.[11]

Ehrungen

  • Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Hals-Nasen-Ohren-Ärzte (1949)

Literatur

  • Josef Beck: Ludwig Haymann zum Gedächtnis. Laryng Rhinol Otol 42 (1963), S. 237.
Commons: Ludwig Haymann (otologist) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 114/1139.
  2. Dissertation: Ein Fall von ulcus ventriculi perforans bei einem Säugling.
  3. Habilitationsschrift: Experimentelle Studien zur Pathologie der akutentzündlichen Prozesse im Mittelohr und Labyrinth.
  4. Hans Joachim Gosepath: Die Geschichte der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in München. Diss. LMU München 1957, S. 29–30.
  5. Konrad Fleischer, Hans Heinz Naumann: Akademische Lehrstätten und Lehrer der Oto-Rhino-Laryngologie in Deutschland im 20. Jahrhundert (1996)
  6. „Schwabenbrief“ Nr. 63, Mai – Juni 1957, S. 10.
  7. Preis der Prof. Dr. Ludwig Haymann-Stiftung
  8. Preisträger der HNO
  9. Die meisten Preisträger waren Ordinarien.
  10. Adolf Julius Fillibeck (VfcG)
  11. Ludwig Kastl, „Die Trausnitz“ Nr. 1 / 1963, S. 6–8.
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