Otologie
Die Otologie (von altgriechisch οὖς oús Gen. ὠτός ōtós „Ohr“[1] und -logie), früher auch Otiatrie, deutsch Ohrenheilkunde, ist das medizinische Spezialgebiet, das sich mit dem Ohr und seinen Erkrankungen (inkl. des Hörens) beschäftigt. Zum Ohr gehören das Außen-, Mittel- und Innenohr, sowie auch das Vestibularorgan. Die Bezeichnung ist historisch begründet, als es die medizinischen Fachgebiete HNO (und Phoniatrie-Pädaudiologie) noch nicht in der heutigen Form gab und Ärzte mit unterschiedlichem Fachhintergrund sich einzelnen Teilbereichen der heutigen Fächer wie z. B. der Laryngologie, Rhinologie oder Otologie zuwandten.
Heutzutage werden HNO-Ärzte, die sich überwiegend mit Ohrerkrankungen beschäftigen, als Ausdruck der starken Sub-Spezialisierung im medizinischen Jargon wieder oft als „Otologen“ bezeichnet.
Historische Vertreter
- Jean Marc Gaspard Itard (1774–1838)
- Prosper Menière (1799–1862)
- Ignaz Gulz (1814–1874)
- Joseph Toynbee (1815–1866)
- William Wilde (1815–1876)
- Anton Friedrich von Tröltsch (1829–1890)
- Ádám Politzer (1835–1920)
- Friedrich Bezold (1842–1908)
- Erhard Glaser (1870–1947)
- Carl Otto von Eicken (1873–1960)
Literatur
- Adam Politzer: Geschichte der Ohrenheilkunde. I–II, Stuttgart 1907/1913.
- Christian von Deuster: Ohrenkrankheiten. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1066 f.
Einzelnachweise
- Renate Wahrig-Burfeind (Hrsg.): Wahrig. Illustriertes Wörterbuch der deutschen Sprache. ADAC-Verlag, München 2004, ISBN 3-577-10051-6, S. 629.