Loona
Loona ist ein niederländisches Musikprojekt um Marie-José van der Kolk (* 16. September 1974 in IJmuiden). Bis 2005 war DJ Sammy Mitglied der Band, seit 2008 führt van der Kolk das Projekt alleine weiter.
Bandgeschichte und Reality-TV
Entstehung
Mitte der 1990er Jahre lernte van der Kolk den Musikproduzenten und Disc Jockey DJ Sammy kennen, für den sie anfangs als Tänzerin bei Liveauftritten tätig war. Im späteren Verlauf übernahm van der Kolk unter dem Namen „Carisma“ Gesangspassagen zur Musik von DJ Sammy. Die ersten Singles und das Debütalbum Life Is Just a Game erschienen unter dem Namen „DJ Sammy feat. Carisma“. Mit Prince of Love hatte das Duo einen Top-30-Hit, das Album schaffte es jedoch nur auf Platz 62 der deutschen Albumcharts.[1]
Umbenennung und weitere Zusammenarbeit
Nachdem das Duo den Projektnamen in „Loona“ (angelehnt an spanisch luna, Mond) geändert hatte, wurde der Eurodance-Titel Bailando veröffentlicht, der eine Coverversion des belgisch/spanischen Duos Paradisio war.[2] Die Single entwickelte sich zum Sommerhit des Jahres 1998 im deutschsprachigen Raum und belegte in Deutschland und der Schweiz für mehrere Wochen Platz 1 der Charts. Loona bekam für den mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichneten Song den Echo für die beste Dance-Single verliehen.[3] Die nachfolgende Single Hijo de la luna, eine Coverversion des gleichnamigen Mecano-Liedes, wurde in Zusammenarbeit mit einem Orchester eingespielt. Auch mit diesem Titel gelang Loona in Deutschland der Sprung an die Spitze der Charts und in die Top 3 in Österreich und der Schweiz. Anfang 1999 veröffentlichte Loona das Album Lunita, welches in der Schweiz und Österreich die Top 10 der Album-Charts erreichte und in Deutschland Platz 13. Die Single Donde vas verfehlte allerdings die oberen Chartregionen.
Im Sommer 1999 kam der Titel Mamboleo auf den Markt. Das Lied verwendet die Melodie von Herbert Grönemeyers Song Mambo. Da Herbert Grönemeyer das ursprüngliche Musikvideo zu Loonas Mamboleo derart missfiel und die Verwendung der Melodie seines Songs Mambo zurückzuziehen drohte, konnte er erwirken, dass ein neues in Schwarz-Weiß gehaltenes und für ihn wohl künstlerisch anspruchsvolleres Musikvideo gedreht werden musste. Mamboleo konnte sich im deutschsprachigen Raum in den Top 10 platzieren und Loona gewann erneut den Echo für die beste Dance-Single. Kurz darauf erschien das Album Entre dos aguas, aus dem die Singles Salvador Dalí, ebenfalls eine Coverversion von Mecano, erinnerte an den verstorbenen Künstler und La vida (es una flor) stammten. Weder das Album noch die Singles konnten an die Charterfolge ihrer Vorgänger anknüpfen.
Erst mit dem im Sommer 2000 veröffentlichten Latino Lover, eine Coverversion von You’re the Greatest Lover der Disco-Formation Luv’, konnte Loona wieder die Top 10 erreichen. Nachdem die folgenden beiden Singles nur mäßig erfolgreich waren, gelang dem 2002 erschienenen Rhythm of the Night, einer englischsprachige Coverversion des erfolgreichen türkischen Ohrwurms Hadi Bakalim der Sängerin und Komponistin Sezen Aksu, der Anstieg bis auf Platz 4 der deutschen Charts. Dieser Titel ist bis dato Loonas letzte Platzierung in den Top 10 im deutschsprachigen Raum.
2005 erschien das Album Wind of Time, welches keine Chartplatzierung erreichte. Im selben Jahr wurde van der Kolk Mutter und das Duo trennte sich.
Im Mai 2008 unterschrieb van der Kolk einen Vertrag mit Sony BMG/Ariola, um Loona als Soloprojekt weiterzuführen. Die Single Por la noche erschien am 18. Juli 2008 und konnte sich auf Platz 64 der deutschen Singlecharts platzieren. Im Oktober 2008 erschien das Album Moonrise. Es konnte nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen. Im gleichen Jahr war Marie-José van der Kolk neben Sido und Detlef Soost Mitglied der Jury in der siebten Staffel der Casting-Show Popstars.
Die 2011 veröffentlichte Single Vamos a la playa stieg Ende Mai durch Downloadverkäufe in die französischen Charts ein[4] und konnte sich bis auf Platz 4 vorarbeiten,[5] in den französischen Dance-Charts belegte sie im selben Monat Platz 1.[6] Mit dieser Single war Loona erstmals seit fast sechs Jahren wieder in der Schweizer Hitparade vertreten. Zudem war es die erste Single seit 2000, die es wieder in die Top 20 schaffte (Platz 16). Am 24. Juni 2011 stieg Vamos a la playa in den dänischen Charts auf Platz 31 ein und steigerte sich in der Folgewoche auf Platz 26. Für Loona war dies der erste Song, der in den dänischen[7] wie auch in den belgischen Charts[8] vertreten war. Am 13. August 2011 erreichte er dort Platz 3 der Charts. Die Single Vamos a la playa wurde erstmals ohne Plattenfirma bei Feiyr selbst von der Künstlerin und dem Label veröffentlicht.
Am 8. Juli 2011 erschien der neue Song El Tiburón, den Loona am 12. Juni im ZDF-Fernsehgarten mit Flashmobs in verschiedenen deutschen Städten vorstellte. Das Musikvideo drehte sie zusammen mit Gina-Lisa Lohfink am Strand von Puerto Portals auf Mallorca. Der Titel belegte in den deutschen Singlecharts Platz 43.
Das 2013 erschienene Rakatakata (un rayo de sol) erreichte Platz 47 in Deutschland und ist Loonas letzte Single, welche die Charts erreichen konnte.
Im November 2014 veröffentlichte sie das Lied Ademloos door de Nacht, eine holländische Cover-Version von Atemlos durch die Nacht.
Im Musical Cinderella übernahm Marie-José van der Kolk während der Tour 2017/2018 die Rolle der Fee Jolanda.[9]
Im März 2021 wurde bekannt gegeben, dass van der Kolk bei der 2. Staffel von Kampf der Realitystars teil nimmt. Sie gewann.
Privates
Van der Kolk lebt in Zandvoort und Mallorca. Sie hat eine 2005 geborene Tochter mit DJ Sammy.[10] und ist seit 2010 mit dem Niederländer Mark van der Waal liiert,[10] den sie bereits 1995 kennengelernt hatte.
Von Juli 2011 bis April 2012 inszenierten van der Kolk und Gina-Lisa Lohfink eine Beziehung. Im Juli 2013 gab Marie-José van der Kolk Marketinggründe dafür an.[11]
Für die Juni-Ausgabe 2012 ließ sich Loona für den Playboy fotografieren.[12]
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel Musiklabel |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[13] (Jahr, Titel, Musiklabel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | |||
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DE | AT | CH | NL | |||
1998 | Life Is Just a Game Urban |
DE62 (6 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: 29. Juni 1998 als Carisma |
1999 | Lunita Universal |
DE13 (16 Wo.)DE |
AT8 (11 Wo.)AT |
CH7 (10 Wo.)CH |
— |
Erstveröffentlichung: 25. Januar 1999 |
2000 | Entre dos aguas Universal |
DE57 (4 Wo.)DE |
— | CH49 (4 Wo.)CH |
— |
Erstveröffentlichung: 10. Dezember 2000 |
2002 | Colors Urban |
DE84 (1 Wo.)DE |
— | — | — |
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 2002 |
2005 | Wind of Time Universal |
— | — | — | — |
Erstveröffentlichung: 21. September 2005 |
2008 | Moonrise Sony |
— | — | — | — |
Erstveröffentlichung: 10. Oktober 2008 |
Auszeichnungen
- Ballermann-Award
- 2012: in der Kategorie „Bester Pop“
Einzelnachweise
- Chartssurfer Musiksuche
- Dance Artist Info
- Biografie bei laut.de
- lescharts.com
- lescharts.com
- French dance top 40 (Memento vom 7. August 2011 im Internet Archive) dancetop40.com; abgerufen am 2. Juni 2019.
- danishcharts.dk
- ultratop.be
- Musicaldarsteller 2017/2018. cinderella-popmusical.de; abgerufen am 4. Februar 2018
- Loona, web.de
- Loona und Gina-Lisa waren nie ein Paar. In: rp-online.de. Abgerufen am 9. März 2015.
- Für den „Playboy“ ließ die die Sängerin die Hüllen fallen: Loona: „Ich würde es immer wieder tun!“, bild.de, 9. Mai 2012
- Quellen: DE AT CH NL
- RSH-Gold Verleihung 1999
- RSH-Gold Verleihung 2000