Liste der geschützten Landschaftsteile in Tirol

In Tirol g​ibt es 30 geschützte Landschaftsteile (GLT), d​ie auf Grund d​es Tiroler Naturschutzrechts ausgewiesen sind. Es handelt s​ich um kleinräumige Schutzobjekte u​nter wenig strengem Landschaftsschutz.

Der Geschützte Landschaftsteil im Tiroler Naturschutzrecht

Geschützter Landschaftsteil n​ach § 13 Tiroler Naturschutzgesetz 2005 (TNSchG 2005)[1] i​st ein „geschützter kleinräumiger Ausschnitt a​us der Landschaft m​it einem für dieses Gebiet festgelegten Naturschutzziel (Schutzzweck).“[2] Es handelt s​ich um

„Teile d​er Landschaft, d​ie weder i​n einem Schutzgebiet n​ach den §§ 10 [Landschaftsschutzgebiet], 11 [Ruhegebiet], 21 [Naturschutzgebiet] o​der 22 [Sonderschutzgebiet] liegen, n​och die Voraussetzungen für d​ie Erklärung z​um Naturdenkmal 27) aufweisen, d​ie jedoch für d​en Naturhaushalt, besonders für d​as Kleinklima o​der für d​ie Tier- u​nd Pflanzenwelt, v​on Bedeutung s​ind oder d​ie zur Belebung d​es Landschaftsbildes beitragen.“

§ 13 Abs. 2 TNSchG

Sie werden – abweichend v​on den anderen genannten Schutzkategorien, d​ie von d​er Landesregierung bestimmt s​ind – v​on Bezirksverwaltungsbehörden d​urch Verordnung erklärt. Sie werden d​aher auch n​icht im Landesgesetzblatt für Tirol (LGBl.), sondern i​m Boten für Tirol kundgemacht.[3]

Liste der geschützten Landschaftsteile

Foto Name ID Bezirk Standort Beschreibung Fläche Datum
1 Arzler Kalvarienberg Innsbruck Innsbruck
KG: Arzl
Standort
Der Südhang des Arzler Kalvarienbergs weist eine Schilffläche, Nasswiesen, Trockenraine, Waldteile, Gebüschinseln und Hecken sowie eine für Pflanzen und Tiere kleinklimatisch günstige Lage auf. Das Gebiet beherbergt Vogelarten wie den Sumpfrohrsänger, das Schwarzkehlchen, die Nachtigall und die Grauammer sowie eine besonders ausgeprägte Ameisen- und Schmetterlingsfauna. 14,1 ha 1981
1 Birgele Imst Mötz
Standort
Das Birgele, ein großteils bewaldeter Felshügel, beherbergt eine Anzahl wärme- und trockenliebender Pflanzen sowie einen kleinen Bestand von niederwüchsigen Eichen und dient als Nistplatz von Vögeln. 2,29 ha 1981
1 Burgstallschrofen Schwaz Schwendau
KG: Schwendau
Standort
Der Burgstallschrofen ist ein bewaldeter Felsen mit einer Kalvarienbergkapelle, zu der ein Kreuzweg führt. Beim Wald handelt es sich um einen Mischbestand, der in der Oberschicht hauptsächlich von Fichte und Lärche, in der Mittel- und Unterschicht von Vogelkirsche, Birke, Hasel, Bergahorn, Salweide, Gemeinem Schneeball und Hartriegel gebildet wird. 1,15 ha 1982
0BW Burschl Landeck Landeck, Perfuchs
Standort
Das terrassenförmig ausgebildete Gelände in Perfuchs liegt ca. 30 m über der Talsohle zwischen Sanna und Inn. Das Gebiet ist vorwiegend mit Spitz- und Bergahorn, Robinie, Bergulme, Lärche, Föhre, Haselnuss, Heckenkirsche und Rotem Hartriegel bestockt. Die bewaldete Fläche ist für den Naturhaushalt und das Kleinklima von besonderer Bedeutung. Auf dem Burschl steht die Burschlkirche aus dem 17. Jahrhundert. 1,14 ha 1984
0BW Eiszeitliche Schotterhügel Innsbruck-Land Obernberg am Brenner
Standort
besteht aus 2 getrennten Gebieten:
2. Gebiet 47° 0′ 53″ N, 11° 25′ 10″ O
6,72 ha 1980
0BW Feldwache Innsbruck-Land Leutasch
Standort
7,79 ha 1975
0BW Feuchtgebiete um die Thierburg Innsbruck-Land Fritzens
Standort
9,11 ha 1983
1 Filz Kufstein Wörgl
Standort
4,77 ha 2003
1 Glocke Schwaz Finkenberg
Standort
28,8 ha 1977
1 Gugger Zettenmoos Kitzbühel St. Johann in Tirol
Standort
1,74 ha 1998
0BW Kochental Innsbruck-Land Telfs
KG: Telfs
Standort
[4] 168,62 ha 2008
0BW Milser Au Imst Mils bei Imst
Standort
[5] 44,43 ha 1987
0BW Mühleggbichl Innsbruck-Land Leutasch
Standort
1,22 ha 1981
1 Nördliches Schwarzseeufer Kitzbühel Kitzbühel
Standort
1,25 ha 2000
0BW Oberlawieswald Innsbruck-Land Trins
Standort
Teil des Landschaftsschutzgebiet Nösslachjoch–Obernberger See–Tribulaune[6] 46,89 ha 1981
1 Öfen Kitzbühel Waidring, St. Ulrich am Pillersee
Standort
6,59 ha 2002
0BW Ranzental Reutte Vils
Standort
101,19 ha 1990
1 Rauher Bichl Imst Umhausen
Standort
1,6 ha 1981
1 Rosengartenschlucht Imst Imst
Standort
11,72 ha 1989
0BW Scheulingwald Schwaz Mayrhofen
Standort
14,08 ha 1991
0BW Silzer Pirchet Imst Silz
Standort
56,44 ha 1981
0BW Trinser Moränenwall Innsbruck-Land Trins
Standort
16,2 ha 1975
1 Umgebung der Wallfahrtskirche Maria Rast Schwaz Hainzenberg
Standort
1,62 ha 1992
1 Umgebung Schloss Tratzberg Schwaz Stans
Standort
f1 179,74 ha 1977
1 Umgebung St. Maria in Hart im Zillertal Schwaz Hart im Zillertal
Standort
2,08 ha 1979
1 Umgebung St. Pankraz Schwaz Fügenberg
Standort
1,76 ha 1978
1 Völser Au Innsbruck-Land Völs
Standort
12,45 ha 1993
0BW Wasenmöser Reutte Heiterwang
Standort
10,32 ha 1987
0BW Zachnbichl Innsbruck-Land Patsch
Standort
0,49 ha 1981
0BW Zirben bei Praxmar Innsbruck-Land St. Sigmund im Sellrain, Praxmar
Standort
43,08 ha 1981
Quelle: Land Tirol, tiris www.tirol.gv.at/tiris

Literatur

  • Peter Aubrecht, Karl Christian Petz: Naturschutzfachliche bedeutende Gebiete in Österreich. Eine Übersicht. (M-134). In: Umweltbundesamt (Hrsg.): Monographien. Band 134. Wien 2002, ISBN 3-85457-571-8, 3 Nationale Schutzgebiete, S. 26–92 (web.archive.org [PDF; 423 kB; abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  • Maria Tiefenbach, Gerlinde Larndorfer, Erich Weigand: Naturschutz in Österreich. (M-091). In: Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie (Hrsg.): Monographien. Band 91. Wien 1998, ISBN 3-85457-393-6, 4.4.3 Geschützter Landschaftsteil, Anhang 3: Geschützte Landschaftsteile Österreichs, S. 49; 115–123 (Online [PDF; 1,7 MB; abgerufen am 25. August 2009]).
Commons: Geschützte Landschaftsteile in Tirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kundmachung der Landesregierung vom 12. April 2005 über die Wiederverlautbarung des Tiroler Naturschutzgesetzes 1997. LGBl. Nr. 26/2005
  2. Zit. Weblink Geschützte Landschaftsteile
  3. Amt der Tiroler Landesregierung (Hrsg.): Bote für Tirol. Amtsblatt der Ämter, Behörden und Gericht Tirols. Innsbruck (tirol.gv.at/bote erscheint wöchentlich).
  4. Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck über die Erklärung des „Kochentales“ in der Marktgemeinde Telfs zum geschützten Landschaftsteil 102/2008, Bote für Tirol Stück 41 / 189. Jahrgang / 2008
  5. Sorgenkind „Milser Au“ (Memento vom 14. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  6. Landschaftsschutzgebiet Nößlach Joch – Obernberger See – Tribulaune (Memento des Originals vom 13. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tiroler-schutzgebiete.at, Tiroler Schutzgebiete
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