Liste der Baudenkmäler in Reichenbach (Landkreis Kronach)
Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der oberfränkischen Gemeinde Reichenbach zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.[Anm. 1] Diese Liste gibt den Fortschreibungsstand vom 15. April 2020 wieder und enthält 14 Baudenkmäler.
Baudenkmäler nach Straßen
Lage | Objekt | Beschreibung | Akten-Nr. | Bild |
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Hauptstraße 12 (Standort) |
Wohnstallhaus | Mit Halbwalmdach, verschiefertes Obergeschoss, 1825 | D-4-76-166-1 | |
Hauptstraße 52 (Standort) |
Ehemaliges Wohnstallhaus | Erdgeschossiger Satteldachbau, 18. Jahrhundert, Stallteil verändert | D-4-76-166-2 | |
Kapellenstraße, 500 m südwestlich des Ortskerns (Standort) |
Feldkapelle St. Maria | Satteldach mit zwei Turmaufsätzen, 1824 | D-4-76-166-3 | weitere Bilder |
Kapellenstraße, neben der Feldkapelle (Standort) |
Bildstock | Rundbogiger Aufsatz mit Jesus am Kreuz, Sandstein, 17./18. Jahrhundert
Der rundbogige Bildstockaufsatz aus Sandstein zeigt an der Stirnseite ein Relief mit einer Darstellung der Kreuzigungsgruppe, die drei anderen Seiten sind leer. Eine ursprünglich vorhandene Bekrönung ist abgegangen.[1] |
D-4-76-166-4 | weitere Bilder |
Kapellenstraße, bei der Feldkapelle (Standort) |
Wegkreuz | Gusseisen, auf Sandsteinsockel
Beim Aufsatz dieses Flurdenkmals handelt es sich um ein schlicht gehaltenes Gusseisenkreuz mit breiter werdenden Enden. Es trägt einen bemalten Korpus, über dem eine Schriftrolle mit dem Schriftzug „INRI“ angebracht ist. Der Aufsatz ist auf einem zweiteiligen rechteckigen Sandsteinsockel angebracht, dessen Unterteil stark ausgeprägtes angedeutetes Bruchsteinmauerwerk zeigt. Der obere Teil ist glattflächig mit gekehltem Abschluss. Seine Stirnseite trägt die von einem Tatzenkreuz getrennten Jahreszahlen „1914/18“ und „1939/45“ und darunter die Inschrift „Wir fielen für Euch. Betet Ihr für uns! Den Gefallenen beider Weltkriege“.[2] |
D-4-76-166-5 | weitere Bilder |
Kapellenstraße (Standort) |
Heiliger Josef mit Jesuskind | Bronzeskulptur auf Sandsteinsockel, 1904
Die Bronzeskulptur steht auf einem glattflächigen Sandsteinsockel, der an Basis und Abschluss gesimst ist. Am Hauptfeld befindet sich die Inschrift „Errichtet von Familie Förtsch 1904“ und an der breiteren Basis darunter die Inschrift „Durch die Fürbitte des Hl. Josef sind wir von einer grossen Plage befreit worden“. Die Figur des Josef trägt auf dem rechten Arm das Jesuskind; mit der linken Hand hielt sie als Heiligenattribut ursprünglich einen Lilienstab, der jedoch abgegangen ist. Die Häupter der beiden Figuren sind von Heiligenscheinen umgeben.[3] |
D-4-76-166-6 | |
Kirchstraße 32 (Standort) |
Wegkreuz | Gusseisen, auf Sandsteinsockel, 19. Jahrhundert
Dieses Wegkreuz steht auf einem rechteckigen Sandsteinsockel, dessen Flächen angedeutetes Bruchsteinmauerwerk zeigen. Der gusseiserne Aufsatz ist verziert und besitzt eine breite Basis, auf der zwischen zwei Säulen das Relief eines knienden Engels zu sehen ist. Der Kreuzfuß wird ebenfalls von zwei Engeln flankiert, die in ihren erhobenen Händen einen Kelch mit Hostie und einen Kranz halten. Am Kreuzstamm ist eine von Girlanden und geschwungenen Bändern gerahmte ovale Inschrifttafel ohne Inhalt angebracht. Der Korpus, der den lateinischen Segensgestus zeigt, ist von Strahlenbündeln umgeben, die von der Vierung des Kreuzes ausgehen. Am Kopf des Kreuzes ist eine Tafel mit der Inschrift „INRI“ befestigt.[4] |
D-4-76-166-7 | weitere Bilder |
750 m südwestlich des Ortes an der Kreisstraße KC 8 nach Teuschnitz (Standort) |
Wegkreuz | Sandsteinsockel und Gusseisenkruzifix, 19. Jahrhundert
Das ursprünglich an diesem Standort stehende Wegkreuz ist abgegangen. Der Aufsatz war im Jahr 1979 an einem Baumstamm befestigt, der quadratische, zweifach abgestufte Sandsteinsockel lag beschädigt daneben.[5] Später wurde das Wegkreuz wohl renoviert und auf einem neuen Sockel mit geschwungenem Abschluss befestigt. Das Feld an dessen Vorderseite trägt die Inschrift „Gelobt sei Jesus Christus“, am Oberteil ist ein griechisches Kreuz eingemeißelt. Bei einem Verkehrsunfall Anfang 2010 wurde der originale Kreuzaufsatz irreparabel beschädigt. Ende 2013 wurde auf dem Sockel wieder ein sehr ähnlicher Aufsatz angebracht, der ursprünglich von einem Grabstein in Zeyern stammt und der Gemeinde Reichenbach von seiner Besitzerin gespendet wurde.[6] |
D-4-76-166-8 | weitere Bilder |
Etwa 600 m südwestlich des Ortes an der Kreisstraße KC 8 Richtung Teuschnitz (Standort) |
Bildstock, sogenannte Kounerschmarter | Sandstein, Säule und vierseitiger Aufsatz mit Dreiecksgiebeln, 19. Jahrhundert
Der Bildstock ruht auf einem glattflächigen, quadratischen Sockel, der über Abschrägungen nach oben hin gestuft ist. Auf dem Sockel steht ein schlichter Säulenschaft, der einen vierseitigen Aufsatz trägt. Statt der üblichen Reliefs sind an drei der Felder unter den vier Giebeln Porzellantafeln angebracht. Die Hauptseite zeigt eine Darstellung der Kreuzigungsgruppe, die Rückseite ist leer. Bekrönt ist der Aufsatz mit einem Eisenkreuz. Als Grund für die Stiftung des Bildstocks ist die Geschichte eines Reichenbacher Bauern überliefert, der sich in seiner Scheune erhängte und dann als Toter in der Umgebung von Reichenbach umhergeirrt sein soll. Um die Seele des Mannes zu erlösen, ließ seine Familie das Flurdenkmal errichten.[7] |
D-4-76-166-9 | weitere Bilder |
Am Schönwappenweg, etwa 2 km nördlich des Ortes (Standort) |
Grenzstein, sogenannter Kleiner Bischofsstein | Grenzstein, Sandstein, mit Wappen, 1651
Der Landesgrenzstein Nr. 638 trägt auf der bayerischen Seite das Wappen des Hochstifts Bamberg, darüber die lediglich als Fragment erhaltene Inschrift „G G M“ (die vollständige Inschrift und deren Bedeutung sind unbekannt) und darunter die Jahreszahl 1651. Die thüringische Seite zeigt das Wappen des Herzogtums Sachsen. Über dem Wappen befindet sich die fragmentarische Inschrift „W … C … V B“ (die vollständige Inschrift und ihre Bedeutung sind nicht bekannt), darunter die Zahl 651 (ursprünglich die Jahreszahl 1651).[8] |
D-4-76-152-31 | weitere Bilder |
Am Schönwappenweg, etwa 2,3 km nordöstlich von Reichenbach (Standort) |
Grenzstein, sogenannter Großer Bischofsstein | Sandstein, 1619
Der Landesgrenzstein Nr. 648 zeigt auf der nach Bayern weisenden Seite das Amtswappen von Johann Gottfried I. von Aschhausen, Fürstbischof der Hochstifte Bamberg und Würzburg. Über dem Wappen befinden sich die Fragmente der Inschrift „G B Z B W V H“ (ursprünglich wahrscheinlich „J G B Z B W V H Z F“ = Johann Gottfried, Bischof zu Bamberg, Würzburg und Herzog zu Franken), darunter die Jahreszahl 1619. Auf der thüringischen Seite trägt der Grenzstein die Reste der Inschrift „V S A L T L I N“ (vermutlich ursprünglich „H Z V S A L T L I N“ = Herzog zu Sachsen, Altenburger Linie), das Wappen des Herzogtums Sachsen und darunter die Jahreszahl 1619.[8] |
D-4-76-166-11 | weitere Bilder |
Am Schönwappenweg, etwa 2,5 km nordöstlich von Reichenbach (Standort) |
Grenzstein, sogenannter Kurfürstenstein | Sandstein, 1513
An der in Richtung Bayern weisenden Seite trägt der Landesgrenzstein Nr. 656 die fragmentarisch erhaltene Inschrift „g vo gotts gnade 1513 hove zv bamberg“ (ursprünglich wohl „georg vo gotts gnade 1513 bischove zv bamberg“ = Georg von Gottes Gnaden 1513 Bischof zu Bamberg) und darunter das Amtswappen von Fürstbischof Georg III. Schenk von Limpurg. An der thüringischen Seite befindet sich die Inschrift „von gotts gnade fridri churfürst vn has gbrude herzoche zv sacssen 151“ (ursprünglich vermutlich „von gotts gnade fridrich churfürst vn has gbruder herzoche zv sacssen 1513“ = Von Gottes Gnade Friedrich Kurfürst und Hans (Johann) sein Bruder, Herzöge zu Sachsen 1513), darunter ein Doppelwappen des Kurfürstentums Sachsen.[8] |
D-4-76-166-12 | weitere Bilder |
An der Grenze nach Thüringen, etwa zwei Kilometer nordöstlich des Ortes (Standort) |
Grenzstein, sogenannter Kurfürstenstein | Mit bambergischem und sächsischem Wappen, 1513, Landesgrenzstein Nr. 661
Die nur noch fragmentarisch erhaltenen Inschriften auf dem Grenzstein entsprachen wahrscheinlich denen des ebenfalls im Jahr 1513 gesetzten Landesgrenzsteins 656. Unter den Inschriften befindet sich auf der bayerischen Seite das Amtswappen des Fürstbischofs des Hochstifts Bamberg und auf der thüringischen Seite das sächsische Doppelwappen.[8] |
D-4-76-166-10 | weitere Bilder |
An der Grenze nach Thüringen, etwa zwei Kilometer nordöstlich des Ortes (Standort) |
Grenzstein, sogenannter Kurfürstenstein | Mit bambergischem und sächsischem Wappen, 1513, Landesgrenzstein Nr. 663
Die nur noch fragmentarisch erhaltenen Inschriften auf dem Grenzstein entsprachen wahrscheinlich denen des ebenfalls im Jahr 1513 gesetzten Landesgrenzsteins 656. Unter den Inschriften befindet sich auf der bayerischen Seite das Amtswappen des Fürstbischofs des Hochstifts Bamberg und auf der thüringischen Seite das sächsische Doppelwappen.[8] |
D-4-76-166-10 | weitere Bilder |
Doberbach; Gemeindeholz; Die Dober; Dobergrund; Dobermühle 1; Dober; Links am Tschirner Weg; Distrikt Reichenbacher Wald; Doberleite; Heidäcker () |
Floßbachabschnitt | Typischer Floßbachabschnitt mit Floßteich mit Steinschleuse von 1934; gut erhaltene seltene Schrotverbauungen aus den 1930er Jahren und seltene Querverbauungen in Form von „Stangenrutschen“
Dobermühle (Gebäude vermutlich um 1600) |
D-4-76-182-6 | weitere Bilder |
Anmerkungen
- Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmäler sein, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.
Literatur
- Denis André Chevalley: Oberfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band IV). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52395-3.
Weblinks
- Denkmalliste für Reichenbach (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- Reichenbach im Bayerischen Denkmal-Atlas
Einzelnachweise
- Roland Graf, Willi Schreiber: Martern – Kreuzstein – Steinkreuz. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 1/1974). S. 81.
- Roland Graf: Wegkreuze – Bildbäume – Gedächtnissteine. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 7/1979). S. 70.
- Roland Graf: Wegkreuze – Bildbäume – Gedächtnissteine. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 7/1979). S. 69 f.
- Roland Graf: Wegkreuze – Bildbäume – Gedächtnissteine. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 7/1979). S. 70 f.
- Roland Graf: Wegkreuze – Bildbäume – Gedächtnissteine. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 7/1979). S. 71 f.
- Ein neues Flurkreuz für Reichenbach. In: Neue Presse Coburg. 10. April 2014, S. 13.
- Roland Graf, Willi Schreiber: Martern – Kreuzstein – Steinkreuz. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 1/1974). S. 80 f.
- Siegfried Scheidig, Martin Weber: Dokumentation über die restaurierten historischen Grenzwappensteine an der innerdeutschen Grenze im Landkreis Kronach. Hrsg.: Geologisch-Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft Ludwigsstadt. 1985.