Li-iL
Die Li-iL GmbH Arzneimittel, Arzneibäder, ist ein familiengeführtes Traditionsunternehmen mit Sitz in Dresden. Seit 1910 werden verschiedene Arzneimittel und Kosmetikprodukte entwickelt und vermarktet. Das Unternehmen ist hierbei vor allem auf die Entwicklung von Badezusätzen, Essenzen und Einreibungen spezialisiert.
Li-iL GmbH Arzneimittel, Arzneibäder | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1910 |
Sitz | Dresden, Deutschland |
Branche | Pharmahersteller, Kosmetik |
Website | www.li-il.com |
Geschichte
Dresden war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Zentrum der Gesundheitsbewegung in Deutschland. Die Haut, als größtes Organ des Körpers, rückte in den Mittelpunkt des Interesses. Doch bisher nutzte man Badezusätze ohne ausreichende Kenntnisse über Zusammensetzung, Badezeit und Wassertemperatur. Im Jahr 1910, bei einem Kuraufenthalt kam Richard Carl Pittlik die zündende Idee: Er wollte erstmals medizinisch abgestimmte, klinisch getestete und mit natürlichen Wirkstoffen produzierte Arzneibäder herstellen. 1910 gründete Pittlik die Firma Deutsche Arzneimittelwerke Li-iL in Dresden. Der Name Li-iL steht für Lithium, der Trägersubstanz der ätherischen Öle und für IIatum, dem Wirkungsprinzip von außen nach innen.
Bis zum Zweiten Weltkrieg
Mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern, Rose, Bergmann und dem Stoffwechselspezialisten Rutz, verbesserte Pittlik mit aufwändigen Versuchen die Wirksamkeit der Arzneibäder. Und endlich gelang ihnen der Durchbruch: Das „Dr. Bergmanns Sauerstoffbad“, das kreislaufanregende „Tripinat-Bad“ und das gynäkologische Bad „Damana“ wurden der ärztlichen Fachpraxis zur Verfügung gestellt. In rascher Folge wurden weitere Bäder z. B. gegen Rheumatismus und Hautleiden sowie Öle zur Fuß- und Körperpflege entwickelt. Die Firma wuchs stetig und ein neuer größerer Standort wurde benötigt. Li-iL zog innerhalb Dresdens in die Leipziger Straße um, bis heute der Sitz und Produktionsort des Unternehmens. Immer mehr Produkte wurden entwickelt und sogar international präsentiert. Im Jahr 1926 erhielt das Unternehmen die Goldmedaille der Stadt Düsseldorf anlässlich der Messe für Gesundheit, Soziales und Leibesübungen.
Ernestine Gabriele Böhme und Josef Osterroth übernahmen nach dem frühen Tod des Unternehmensgründers Pittlik das Li-iL Werk. Sie erweiterten die Produktpalette mit Einreibungen wie „Camphoderm“ und „Tussidermil“. Über 6000 Ärzte, Krankenhäuser und Sanatorien waren ständige Abnehmer. Die Heilbehandlung mit Li-iL Produkten wurde von den Krankenkassen und Wohlfahrtseinrichtungen unterstützt und erstattet.
Obwohl im Zweiten Weltkrieg Dresden stark zerstört wurde, bleiben die Gebäude der Firma Li-iL unversehrt. Böhme und ihre Mitarbeiter nahmen die Produktion sofort wieder auf, wenn auch mit einer um die Hälfte reduzierten Produktpalette.
1950er Jahre bis 2000
Die Produktpalette wurde stetig erweitert. Es folgten zahlreiche neue Markenanmeldungen. In den 1960er Jahren verschlechterten sich wie für fast alle Betriebe in der DDR die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zusehends. Li-iL hatte mit Rohstoffmangel und politischer Einmischung zu kämpfen. Trotzdem gelang es Böhme das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen.
1972 wurde Li-iL trotz massiver Widerstände zwangsverstaatlicht und dem VEB Arzneimittelwerk Dresden, welcher wiederum dem Kombinat „GERMED“ angehört, zugeordnet. Mit dieser Umstrukturierung wurde der Produktionsumfang der Firma stark erhöht. Dies führte aber auch zu einer Einschränkung in den Entwicklungstätigkeiten für neue Produkte. Li-iL stellte jetzt auch Feinchemikalien, wie z. B. Maßlösungen für die chemische Industrie her. Es wurden geschäftliche Verbindungen nach Osteuropa, Afrika und Arabien gepflegt, wodurch Li-iL Produkte vor allem in diesen Gebieten bekannt wurden. Mit vielen Gesundheitspflegemitteln der Firma Li-iL wurden Studien durchgeführt, um weitere wissenschaftliche Erkenntnisse über sie zu gewinnen und deren pharmazeutische Wirkung zu verbessern.
Die „Wende“ im November 1989 veränderte die politische Situation in Ostdeutschland und schaffte die Voraussetzung für völlig neue Möglichkeiten.
Mit der Deutschen Einheit begann für viele Unternehmen der ehemaligen DDR der Kampf ums Überleben. Nur wenige konnten sich im neuen Wirtschaftssystem behaupten. Dass Li-iL diesen Schritt schaffte, war zum großen Teil dem Engagement und der Zuversicht der neuen Eigentümer zu verdanken, welche sich aufgrund familiärer Wurzeln mit der Stadt Dresden eng verbunden fühlten. Das Familienunternehmen HOLTSCH Medizinprodukte GmbH in Taunusstein übernahm im Zuge der Reprivatisierung die Firma Li-iL von der Treuhand und tätigte umfangreiche Investitionen zur Modernisierung und Vergrößerung der Produktions- und Laborräume.
Li-iL setzte den Fokus wieder auf die Entwicklung neuer Produkte und führte die Kosmetikmarke DRESDNER ESSENZ ein. Die ersten neuen Produkte waren kosmetische Flüssig- und Pulverbäder sowie Sauna-Aufgüsse, die auf der Grundlage des vorhandenen Wissens und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der Körperpflege entwickelt wurden. Li-iL gelang es, die Marke DRESDNER ESSENZ erfolgreich auf dem nationalen und internationalen Markt zu positionieren.
Im 21. Jahrhundert
Zahlreiche neue Produkte wurden entwickelt. Neben den traditionellen Arzneimitteln wurden kosmetische Produkte unter der Marke DRESDNER ESSENZ vertrieben. Das DRESDNER ESSENZ Sortiment umfasst Badezusätze, Duschgele, Sauna-Aufgüsse und hochwertige Körperpflege, wie beispielsweise Gesichtsmasken oder Bodylotionen. Die Spannweite der verschiedenen Serien reicht dabei von Produkten mit traditionellen Heilkräutern über innovative Wellnessprodukte bis zu der Kinderserie DRECKSPATZ. DRESDNER ESSENZ Produkte sind in allen deutschen Drogeriemärkten und im Fachhandel erhältlich. Etwa 26 % werden exportiert, Hauptabsatzgebiete sind dabei Europa, Nordamerika und Asien. Die steigende Nachfrage an Li-iL Produkten kann durch umfangreiche Investitionen und Modernisierung der Produktions- und Laborräume abgesichert werden.
Seit 100 Jahren kann sich Li-iL auf die medizinische Wirksamkeit von Heilkräuterextrakten in ihren Badezusätzen und Einreibungen berufen. Ganz im Sinne des Gründers, Richard Carl Pittlik, werden auch heute ausschließlich ausgewählte Rohstoffe eingesetzt und Materialien auf pflanzlicher Basis bevorzugt. Die Produktpalette unterliegt einer strengen Qualitätskontrolle und wird ständig verbessert und aktualisiert.
Nach den nationalen und internationalen Erfolgen der Marke DRESDNER ESSENZ baut das familiengeführte Unternehmen nun sein Sortiment mit einer exklusiven Apotheken-Linie weiter aus und vereint unter der Marke „Li-iL“ neue und altbewährte Präparate in einem frischen, modernen Design. Die fünf bewährten Arzneimittel Tussidermil N, und Camphoderm N und drei Arzneibäder – werden durch fünf Gesundheitsbäder, wie das harmonisierende „Li-iL Lavendel Bad Entspannung“ oder das entzündungshemmende und hautberuhigende „Li-iL Kamille Bad Hautwohl“ ergänzt.
Auf dem Firmengelände in Dresden öffnete 2013 der Werksverkauf. DRESDNER ESSENZ brachte 2016 eine neue Naturkosmetiklinie auf den Markt: DRESDNER ESSENZ NATURELL. Die Produkte sind NATRUE-zertifiziert und vegan. In diesem Zuge fand auch bei den DRECKSPATZ Produkten eine Anpassung statt, hin zum Veganen und ebenfalls NATRUE-zertifiziert. Die apothekenexklusive Li-iL Kosmetik erhielt 2017 ein neues Produktdesign und wurde um die Linien Detox und Hautzart erweitert.
Produkte
Li-iL ist Hersteller und Vertreiber von Körperpflege-Produkte der Marken Li-iL und Dresdner Essenz sowie von Arzneimitteln und Arzneibädern.