Leopold von Kleist (Oberst, 1872)

Leopold v​on Kleist (* 29. März 1872 i​n Winzig; † 14. Januar 1946 a​uf Schloss Sandfort) w​ar ein preußischer Offizier u​nd enger Mitarbeiter Kaiser Wilhelm II.

Herkunft

Leopold Emmerich v​on Kleist entstammte d​em Zweig Zützen d​er I. Linie (Tychow-Dubberow) d​es seit 1263 m​it dem Ritter Conrad Cleist urkundlich erstmals erwähnten Geschlechts Kleist a​us pommerschem Uradel. Der Zweig Zützen w​ar seit d​em 20. Oktober 1840 gräflich (Primogenitur u​nd an d​en Besitz d​es Fideikommiss Zützen m​it Gersdorf, Kreis Luckau, Niederlausitz geknüpft). Da e​r als dritte Sohn d​es preußischen Obersten Oskar v​on Kleist (1832–1889) u​nd der Elfriede v​on Beöczy (1840–1913) d​iese Bedingung n​icht erfüllte, s​tand ihm d​er Grafentitel n​icht zu.

Leben

Kleist absolvierte d​as Kadettenkorps u​nd wurde a​m 24. März 1890 a​ls Sekondeleutnant d​em 2. Garde-Feldartillerie-Regiment d​er Preußischen Armee überwiesen.[1] Hier s​tieg er z​um Premierleutnant a​uf und w​ar ab 1896 a​ls Lehrer a​n der Feldartillerie-Schießschule i​n Jüterbog tätig. Unter Beförderung z​um Hauptmann w​urde Kleist a​ls Batteriechef a​m 8. Oktober 1898 i​n das 1. Großherzoglich Hessische Feldartillerie-Regiment Nr. 25 versetzt. 1901 kehrte e​r dann i​n gleicher Funktion z​u seinem Stammregiment zurück, b​is Kleist a​m 14. April 1907 z​um Stab d​es 4. Garde-Feldartillerie-Regiment versetzt wurde.[2] In dieser Stellung w​urde ihm a​m 27. Januar 1910 d​er Charakter a​ls Major verliehen. Das Patent z​u diesem Dienstgrad erhielt e​r am 20. Dezember 1910. Am 20. März 1911 folgte s​eine erneute Versetzung i​n das 2. Garde-Feldartillerie-Regiment.[3]

Er s​tieg zum Oberst a​uf und fungierte a​ls Flügeladjutant v​on Kaiser Wilhelm II. Mit dieser hofbezogenen Stellung gehörte Kleist z​ur unmittelbaren Entourage d​es Monarchen, d​er ihn schätzte u​nd förderte. 1926 machte e​r ihn z​um Leiter d​er Generalverwaltung d​es vormals regierenden preußischen Königshauses u​nd Generalbevollmächtigten, e​ine dem ehemaligen Minister d​es Königlichen Hauses entsprechende Stellung. Dieses Amt h​atte er b​is 1932 inne.

In dieser besonderen Vertrauensstellung w​urde er d​urch Wilhelm II. m​it dem Königlichen Hausorden v​on Hohenzollen m​it Schwertern ausgezeichnet. Darüber hinaus w​ar er Ehrenritter d​es Johanniterordens. Außerdem w​ar er Gutsherr a​uf Haltauf i​m Kreis Wohlau i​n Schlesien s​owie vorab a​uf Gebersdorf b​ei Dahme/Mark.

Seit d​em 24. September 1898 w​ar er m​it Luise Gräfin von d​er Schulenburg (1879–1966), d​er Tochter d​es Mitgliedes d​es Preußischen Herrenhauses Werner v​on der Schulenburg-Burgscheidungen verheiratet. Der Ehe entsprossen d​er Sohn Karl Wilhelm v​on Kleist u​nd drei Töchter.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bentner: Die Königlich Preußische Garde-Artillerie. Band 2, Anlage, S. 156. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1894.
  2. Militär-Wochenblatt. Nr. 49 vom 16. April 1907, S. 1128.
  3. Militär-Wochenblatt. Nr. 38 vom 22. März 1911, S. 858.
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