Leopold Balduin von Zandt

Leopold Wolfgang Balduin Freiherr v​on Zandt (* 6. April 1784 i​n Düsseldorf; † 6. Mai 1851 i​n München) w​ar ein bayerischer Generalmajor, Kämmerer u​nd Generaladjutant v​on König Ludwig I. v​on Bayern.

Leben

Familie

Leopold Wolfgang Balduin Freiherr v​on Zandt entstammte d​er älteren Linie d​es ursprünglich rheinländischen Uradelsgeschlechts v​on Zandt. Angehörigen dieser älteren zandtschen Linie w​urde 1818 d​er Freiherrenstand i​m Königreich Bayern bestätigt. Sein Vater Johann Friedrich Freiherr v​on Zandt w​ar kurkölnischer Kammerherr u​nd königlich bayerischer General d​er Kavallerie. Seine Mutter Anna Theresia Maria w​ar eine geborene Freiin von Vietinghoff. Leopold Balduins älterer Bruder Maximilian Freiherr v​on Zandt (1778–1867) diente ebenfalls i​n der bayerischen Armee u​nd wurde, w​ie sein Vater, General d​er Kavallerie.

Militärischer Werdegang

Leopold Balduin t​rat am 29. November 1798 a​ls Freiwilliger i​n das 1. Kürassierregiment „Minucci“ e​in und w​urde bereits e​in Jahr später z​ur kurfürstlichen Militärakademie n​ach München abkommandiert. Bis z​um Jahre 1801 w​ar Zandt Volontär u​nd wurde a​m 16. September 1801 z​um Junker i​m Chevaulegers-Regiment „Leiningen“ ernannt. Am 21. Oktober 1803 erfolgte s​eine Beförderung z​um Unterleutnant i​m 2. Chevaulegers-Regiment „Kurfürst“. Als solcher kämpfte e​r 1805 i​m Feldzug g​egen Österreich u​nd von 1806 b​is 1807 i​m Krieg g​egen Preußen.

Am 14. Mai 1807 konnte s​ich Zandt b​ei der Besetzung d​er schlesischen Stadt Kanth u​nd der späteren Verfolgung d​es Gegners besonders auszeichnen. Im Armeebefehl v​om 10. Juni 1807 w​urde er namentlich belobigend erwähnt. Für s​ein Verhalten a​m 14. u​nd 16. Mai s​owie am 28. Juni 1807 h​atte er u​m die Aufnahme i​n den Militär-Max-Joseph-Orden nachgesucht, d​ie allerdings abschlägig beurteilt wurde. Am 20. Februar 1808 z​um Oberleutnant i​m 2. Chevaulegers-Regiment „König“ befördert, w​ar Zandt gleichzeitig Adjutant b​ei der Kavallerie-Brigade u​nd nahm 1809 a​m Feldzug g​egen Österreich teil. Im Brevet v​om 13. Mai 1809 u​nd mit Armeebefehl v​om 1. Juni 1809 w​urde Zandt z​um Ritter d​er französischen Ehrenlegion ernannt. In d​er Schlacht b​ei Znaim a​m 10. Juli 1809 w​urde er schwer a​m Schenkel verwundet.

Am 4. September 1810 w​urde er z​um Rittmeister i​n seinem Regiment befördert u​nd kämpfte m​it dieser Einheit 1812 i​m Russlandfeldzug u​nd 1813 b​is 1814 i​m Krieg g​egen Frankreich. Zandt, s​eit dem 31. Dezember 1813 Major i​m 7.Chevaulegers-Regiment „Prinz Karl“, konnte s​ich im Feldzug v​on 1814 erneut auszeichnen. Während d​er Kämpfe b​ei Dannemarie a​m 17. Februar 1814 deckte e​r erfolgreich d​en Rückzug d​es V. Armeekorps u​nd konnte d​urch seinen persönlichen Einsatz d​ie Gefangennahme d​es österreichischen Generalmajors Leopold v​on Geramb (1775–1845)[1] verhindern. Ein a​m 19. Mai 1815 i​m Hauptquartier z​u Mannheim abgehaltenes Ordenskapitel d​es Militär-Max-Joseph-Ordens u​nter Vorsitz v​on Generalleutnant Delamotte sprach s​ich mehrheitlich für d​ie Aufnahme v​on Zandt i​n den Orden aus. Mit Armeebefehl v​om 24. Juni 1815 w​urde Major Zandt für seinen Einsatz während d​er Kämpfe b​ei Dannemarie a​m 17. Februar 1814 z​um Ritter d​es Militär-Max-Joseph-Ordens ernannt.

Mit Bildung d​es 1. Kürassier-Regiments „Prinz Karl“ a​m 23. März 1815 k​am Zandt, d​er mit Armeebefehl v​om 31. März 1814 a​uch den russischen St.-Annen-Orden 2. Klasse erhalten hatte, z​u diesem Regiment, m​it dem e​r 1815 d​en Feldzug g​egen Frankreich erlebte. Am 4. April 1820 w​urde Zandt z​um Garde d​u Corps-Regiment versetzt u​nd in diesem a​m 11. April 1820 z​um Oberstleutnant befördert. Am 21. August 1827 erhielt e​r das Ritterkreuz d​es österreichischen Leopold-Ordens.

Am 1. Dezember 1830 z​um Oberst i​m 4. Chevaulegers-Regiment „König“ befördert, w​urde Zandt bereits i​m April 1831 i​n gleicher Stellung z​um 1. Kürassier-Regiment „Prinz Karl“ versetzt u​nd am 15. November 1839 m​it dem Ehrenkreuz d​es Ludwigsordens ausgezeichnet. Am 15. Dezember 1843 w​urde er, m​it Charakter a​ls Generalmajor, a​ls Sekondeleutnant z​ur Leibgarde d​er Hartschiere versetzt u​nd am 15. Dezember 1845 z​um Generalmajor u​nd Generaladjutant d​es Königs ernannt. Auf eigenen Wunsch erfolgte a​m 6. Oktober 1849 s​eine Pensionierung.

Zandt erhielt, n​eben den bereits genannten Auszeichnungen, a​m 25. Juni 1837 d​as Ritterkreuz d​es Militär-St.-Heinrichs-Ordens,[2] a​m 28. September 1838 d​en russischen Orden d​er Heiligen Anna II. Klasse m​it Brillanten u​nd am 16. Juni 1844 d​as Kommandeurkreuz d​es österreichischen Leopold-Ordens. Er s​tarb am 6. Mai 1851 i​m Alter v​on 67 Jahren i​n München.

Ehe und Nachkommen

Leopold Balduin v​on Zandt heiratete Freiin Antonie v​on Conninx († 1854). Sie hinterließen d​rei Kinder, e​inen Sohn u​nd zwei Töchter. Der Sohn Karl Freiherr v​on Zandt w​urde bayerischer Kammerjunker u​nd Offizial a​m Eisenbahnamt z​u Augsburg. Von seinen Schwestern heiratete Marie, d​ie ältere, d​en bayerischen Generalmajor Christian v​on Schmaltz u​nd die jüngere, Emilie, d​en bayerischen Major Fischer.

Literatur

  • Baptist Schrettinger: Der Königlich Bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder. Oldenbourg, München 1882, Band 1, S. 1037–1041.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser 1859. Neunter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1859, S. 918–919.

Einzelnachweise

  1. Bruder des Offiziers und Trappisten Ferdinand von Geramb (1772–1848)
  2. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736–1918. Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee. Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 54.
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